Erlebnisberichte
aus Lantershofen
Neowise
Komet über Lantershofen
Auch in Lantershofen gibt es einige Leute, die gerne in den Himmel schauen. Nicht solche, die wie Hanns-Guck-in-die-Luft nach dem Märchen von Heinrich Hoffmann in den hellen Himmel schauen, sondern diejenigen, die insbesondere bei selteneren Ereignissen am großen Firmament ins tiefe Dunkel der Unendlichkeit schauen und dabei nicht an glitzernden Sternen, Schnuppen, Monden, Planeten und auch Flugzeugen vorbeischauen können.
Einen Kometen zu beobachten, ist das eine, einen Kometen zu fotografieren, ist das andere. So war bei unserem Dorffotografen schon früh der Wunsch da, den Kometen Neowise zu fotografieren und in La.de zu präsentieren. Doch die verfügbare Zeit, das wolkenbehangene Wetter und die menschliche Vergesslichkeit sorgten dafür, dass zunächst kein erfolgreicher Beobachtungstermin zustande kam. Neowise ließ sich zwischendurch bei unserem Dorffotografen allerdings durch die zugeschickten Fotos eines Sternenguckers aus der Lambertusstraße wieder in Erinnerung rufen: „Auch Du musst den Kometen fotografieren!“ Ein erster vermeintlich wolkenfreier Abend sollte den Fotoerfolg bringen. Zunächst versprach die Dunkelheit gegen 11.30 Uhr ein rasches Auffinden des Kometen rechts unterhalb der Hinterachse des Großen Wagens. Stativ, Kamera und Taschenlampe waren bereit, jedoch das Gegenlicht aus dem Ringener Innopark, vielleicht auch aus Meckenheim/Bonn überstrahlte milchig die Sichtbarkeit der nicht so hochstehenden Sterne und anderer Objekte. Das war nix. Trotz dickem 10-fach-Nachtglas-Feldstecher. Versuch verschoben auf den nächsten Tag.
Da der Komet sich auf seiner siebentausendjährigen Reise um die Sonne schon wieder weiter entfernt hatte und demzufolge die Leuchtkraft sank, schien Eile geboten. Am nächsten Tag bzw. in tiefster Nacht gegen Null Uhr war der Suche – allerdings nur mittels dickem Fernglas – Erfolg beschieden: nördlich zwei Handbreit über dem Horizont zeigte sich – immer noch schwer milchig verstrahlt – Komet Neowise mit seinem nach oben abstrahlenden schmalen Schweif. Unser Fotograf: „Toll, hab‘ ihn wenigstens verschleiert gesehen.“ Vom Fotografieren hat der Bilderfreund allerdings abgesehen: „Das bring optisch nichts. Das ist zu lichtschwach und vor allen Dingen zu verschwommen mit der milchigen Umgebung. Man hätte mal frühzeitiger in die Eifel fahren sollen.“
„Außerdem haben wir ja noch den Hubertus Gussone aus der Lambertusstraße. Einen treuen Sternengucker für Lantershofen.de…“, meint Dorffotograf Thomas Schaaf vom Geschichtsverein „Dorf in der Zeit e.V.“, der auch gerne mal in den Nachthimmel schaut und dort Bilder schießt. Ein Foto von solch einem schlecht sichtbaren Himmelsobjekt sei nicht leicht zu machen, so der bei Neowise erfolglose Hobbyfotograf weiter, da müssen alle bildbeeinflussenden Faktoren stimmen, insbesondere die klare Sicht auf das Objekt. Daher freut sich Schaaf über die von Hubertus Gussone zugeschickten Bilder vom Kometen „aus Lantershofen“ für Lantershofen.de: „Danke, Hubertus!“