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Zu den Anfängen der Bürgervereinigung 1951

1992

Dieser Bericht wurde 1992 auf Bitten des Bürgervereinsvorstandes von Leo Kappen, einem der Mitunterzeichner des Gründungsdokumentes, ehemaliger Schriftführer, Chronist der Vereinigung und Schützenkönig 1950, verfasst.

Am Kirmesmontagmorgen wurden eingeladen von der Junggesellen-Schützengesellschaft die Vorstände der Ortsvereine. Es waren Gesangverein, Winzerverein, Mandolinenclub, Feuerwehr und Gemeinderat sowie Geistigkeit anwesend. Diese Einladungsart wurde praktiziert seit Wiederbeginn der Junggesellenschützengesellschaft im Jahre 1928.

Nach dem zweiten Weltkrieg stellte sich das Problem, dass eine Reihe von Junggesellen verheiratet waren und man auch diese in die Feierlichkeiten des Kirmesmontagfrühschoppen einbinden wollte. Diese ehemaligen Junggesellen wurden ebenso wie die anderen Gäste von seiner Majestät eingeladen zu den Kirmesmontagsfeierlichkeiten und marschierten auch in den Zügen mit.

Im Laufe der Jahre wurde die Gesellschaft immer größer. Es stellte sich aufgrund dessen die Frage, wie kann der Junggesellenschützenkönig, der bisher den Vormittag allein bestritt, die Kosten hierfür noch aufbringen. Im Jahr 1951 hat König Josef Franken noch den Frühschoppen an Kirmesmontag finanziell alleine bestritten, weil es vor der Kirmes nicht abgesprochen war, dass entweder der Verein oder andere Spender einen Beitrag dazu leisteten. Im nächsten Jahr hat die Junggesellenschützengesellschaft sich insofern an den Kosten beteiligt, dass ein Teil des Weines bezahlt wurde. Dieser Beitrag wurde von den ehemaligen Junggesellen aufgebracht. Das Sammelergebnis wurde der Junggesellenschützengesellschaft zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag wurde dann verwandt für die teilweise Begleichung der Montagskosten.
Im Jahr 1951 wurde die aufgefundene Urkunde von dem Ehrenhauptmann Eduard Schütz erstellt und an Kirmesmontag rundgereicht. Der Wortlaut der Urkunde ist wie folgt:

"Alle ehemaligen Mitglieder der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft St. Lambertus Lantershofen, die sich um die Gesellschaft bisher bemüht und verdient gemacht haben, bitte ich, dies auch weiterhin zu tun, indem sie der Gesellschaft zu der Kirmes eine Festspende überreichen. Vorschlag je 5,00 DM, jedoch bleibt jedem frei, die Höhe seiner Spende festzusetzen. Die dem Vorschlag zustimmen, bitte ich dies mit ihrer Unterschrift nachfolgend zu bestätigen: Schütz, Ehrenhauptmann der Jungges.-Schützenges. St. Lambertus."

Es haben folgende Personen diese Urkunde unterschrieben: Eduard Schütz, Paul Bender, Franz Mombauer, Leonhard Efferz, Johann Schneider, Robert Bender, Herbert Hergarten, Peter Krämer, Jakob Krämer, Paul Ley, Alois Franzen, Willi Buchholz, Heinz Bach, Alois Krupp, Leonhard Krämer, Alfons Schütz, Herr Krämer, Christoph Dünker, Leo Kappen. Von den vorgenannten waren nicht verheiratet: Leo Kappen, Alois Franzen, Willi Buchholz, Herbert Hergarten.

Es könnte sein, dass diesem Aufruf die ehemaligen Junggesellen und ehemaligen Schützenkönige gefolgt sind und dies durch ihre Unterschrift bestätigten. Diese 5,00 DM wurden ab diesem Jahr an Kirmesmontag eingesammelt von den ehemaligen Junggesellen.

Etwa Mitte der 50er Jahre wurde sodann der erste Vorstand ermittelt. Die Ermittlung erfolgte durch Bestimmung durch Eduard Schütz. Er erklärte zu weiteren Vorstandsmitgliedern den ehemaligen ersten Offizier Josef Görres, den ehemaligen zweiten Offizier Alois Krupp, den ehemalige Fähnrich der Tragfahne Albert Schneider sowie den ersten zweiten Offizier Hubert Mombauer.

Die Bürgervereinigung nannte sich lose Vereinigung zur Unterstützung der Junggesellen. Nachdem die Vorstandsarbeit festere Formen angenommen hatte, wurde Josef Franken Kassierer, und zwar im Jahre 1958. Als Nachfolger von Walter Binzenbach wurde Arnold Wronka in den Vorstand der Bürgervereinigung aufgenommen. Er sollte die Neubürger repräsentieren. Es war wohl Ende der 50er Jahre. Weitere Mitglieder des Vorstandes waren Werner Efferz, Rudolf Franzen. Bruno Winand kam 1970 in den Vorstand. Zu diesem Zeitpunkt waren im Vorstand: Werner Efferz, Josef Franken, Eduard Schütz, Arnold Wronka und Rudolf Franzen.

Ab Mitte der 50er wurden auch Generalversammlungen dieser losen Bürgervereinigung abgehalten. Sie fand so wie heute auch noch am Samstag vor Schützenfest statt. Es wurde auch jedes Mal, zumindest in den Anfängen, darauf hingewiesen, dass die Häuser geschmückt, die Straßen gefegt und die Fahnen herausgehängt werden sollten. Im weiteren Sinne könnte man auch einen Aspekt dieser Generalversammlung als Bürgerinformation über das Geschehen des verflossenen Jahres bezeichnen. Der Lehrer sprach bis zum Jahr 1979, in dem eine neue Satzung erstellt wurde; (bis dahin) wurden keine Jahresberichte abgefasst.

Im Laufe der Jahre begann die Bürgervereinigung dann auch zu dem Kirmesmontagfestkommers einzuladen. Die Einladung erfolgte stets nach der Liste derjenigen Teilnehmer des vorherigen Jahres an Kirmesmontag, die bezahlt hatten (gespendet hatten). Es wird vermutet, dass mit den Einladungen seitens der Bürgervereinigung in den 60er Jahren begonnen wurde.

Zum Gründungsdatum der Bürgervereinigung

Thomas Schaaf / 2000

Bei vielen Vereinen, Gesellschaften und anderen Institutionen ist das gleiche Phänomen anzutreffen: das behördlich festgestellte Gründungsdatum, zum Beispiel die Eintragung in das Vereinsregister, stimmt nicht mit dem Zeitpunkt des ursprünglichen Gründungsaktes überein. Dies führt insbesondere bei anstehenden Jubiläumsfeiern regelmäßig zu Irritationen.

Unsicherheit über das anzunehmende Gründungsjahr gab es im Bürgerverein zwar nicht, aber es wurde kräftig diskutiert und argumentiert. Schließlich fand man im handschriftlichen Spendenaufruf zur Kirmes durch den damaligen Ehrenhauptmann der Junggesellen-Schützen, Eduard Schütz, einen allseits zufriedenstellenden Kompromiss.

Der im Original vorhandene Spendenaufruf trägt leider kein Datum, sondern besitzt den nachträglich darüber geschriebenen Vermerk "wahrscheinlich Kirmes 1951" eines unbekannten Kommentators, der mit seiner Vermutung durchaus recht haben könnte, wenn man das Schütz'sche Schreiben in Wortlaut und Sinn genauer betrachtet. Schütz fordert die Mitgieder auf, sich weiterhin zu bemühen und sich verdient zu machen und präzisiert dann: "Indem sie der Gesellschaft zu der Kirmes eine Festspende überreichen". Schütz lässt sich seinen "Vorschlag mit je 5.- DM" durch Unterschrift bestätigen. Das hört sich nach einer erstmaligen Spende an.

Mit der Unterschrift holte er sich zunächst die die Genehmigung ein. Kassiert wurde offensichtlich später, denn ein Teil der Unterschriften sind mit einem Häkchen versehen. Es scheint also berechtigt, das Jahr 1951 als das Jahr des erstmaligen Spendenaufrufs und auch als Gründungsdatum für die Bürgervereinigung anzunehmen. Das Jahr 1951 stellt ohnehin einen Kompromiss für das Gründungsdatum dar, da Schütz in seinem Aufruf aufforderte, sich auch "weiterhin" um die Gesellschaft zu bemühen und verdient zu machen. Demzufolge haben die Grundideen der Bürgervereinigung, zum Beispiel die Unterstützung der Junggesellen-Schützengesellschaft und der Wille zum gemeinsamen Handeln im Interesse des Dorfes, ohnehin schon vor 1951 bestanden.

Letzlich ist es heute müßig, sich mit weiteren Überlegungen zum "richtigen" Gründungsdatum auseinander zu setzen; wichtiger scheint es, den Gemeinschaftsgeist und die Ideale der Gründungsväter der Vereinigung heraus zu stellen, sie zu erläutern und anzuwenden.

Dorfabend 1952

Rhein-Zeitung / 19. Februar 1952

Es war ein Versuch, den man in Lantershofen unternahm, und er gelang. Der Junggesellenverein hatte in Zusammenarbeit mit dem Ortsbauernverein die Bürger des Ortes und der gesamten Grafschaft in den Saal des Winzervereins gerufen, um ihnen zu zeigen, wie durch die gemeinsame Arbeit ein Abend zu gestalten ist, auf den die Dorfgemeinschaft stolz sein kann.

Mit herzlichen Worten hieß der Vorsitzende des Junggesellenvereins, Alfons Bender, die Versammlung willkommen, an der auch Kreisjugendpfleger Bier als Vertreter des Landratsamtes, Landwirtschaftsrat Siemer von der Landeslehranstalt, Diplom-Landwirt Becker, als Geschäftsführer des Winzer- und Bauernverbandes und als Referent des Abends Landesjugendreferent Hey teilnahmen.

Die weitere Leitung des Abends übernahm der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes und Ehrenvorsitzende des Junggesellenvereins Lantershofen, Eduard Schütz, der auch die Programmfolge bekanntgab. Der Abend solle einen Ausschnitt geben aus dem alltäglichen Leben der Dorfbewohner.

Nach einem einleitenden Gedicht und dem Einzugsmarsch des Fanfarenkorps kam man im Prolog auf die Tradition des Ortes zu sprechen. Volkslieder wurden dargeboten. Johann Schneider, der die Singgruppe auch am Klavier begleitete, hatte sich mit den Proben viel Arbeit gemacht. Das Tambourkorps trug einige Märsche vor. Doch nicht nur der ernste Vortrag kam an diesem Abend zu Wort; die jungen Lantershofener hatten auch drei Büttenredner herausgestellt, die davon Zeugnis ablegten, daß man auch in einem kleinen Dorf fröhlich zu sein versteht. Eugen Schopp als "Paulchen Quallmann" gefiel durch sein Temperament. Der Saal kam kaum zur Ruhe, als er von seinen Kochkünsten sprach. Rudolf Kappen als Dorfbarbier stand als nächster auf der Liste. Es mochte sich ihm wohl niemand anvertrauen. Werner Efferz als "komische Figur" stand seinen Vorgängern nicht nach. Es gab stürmische Heiterkeit.

Die Ausführungen des Landesjugendreferenten Hey standen im Mittelpunkt des Abends und waren zugleich ein Abschluß für den offiziellen Teil. Zum Abschluß des Tages spielte noch einmal das Tambourkorps Märsche und flotte Melodien.

Die Idee der Gemeinsamkeit war an diesem Abend in den Vordergrund getreten, das gemeinsame Besinnen auf die dörfliche Tradition, die sich zu pflegen lohnt. Das gute Beispiel von Lantershofen sollte in der engeren Heimat noch recht viele Nachahmer finden.

Errichtung eines Gedächtniskreuzes März 1956

Jakob Diederich / Ortschronik 1956

In der Karwoche, Ende März 1956, wurde an dem Wege nach Ahrweiler dort, wo "Stadtweg" und "Enggasse" auf der Höhe zusammenstoßen, ein hohes Holzkreuz errichtet, das weithin sichtbar ist. Das Wahrzeichen verdankt seine Aufrichtung einem Gelöbnis von Heinrich Schütz während seiner Kriegsgefangenschaft in Frankreich. Glücklich in die Heimat zurückgekehrt, errichtete er im Verein mit anderen Kriegsheimkehrern das Kreuz als Dank für die Heimkehr und zum Gedächtnis für die gefallenen Kameraden. Der holzgeschnitzte Christuskörper ist ein Werk des Koblenzer Künstlers Herwegen.

Stiftung eines Fähndels 1957

Zeitungsausschnitt

Der Sonntag der Junggesellenschützen St. Lambertus in Lantershofen war festlich gewesen, als die Bürger ihnen die seidene Schwenkfahne übergaben. Bei der Parade durchs Heimatdorf wurde zum erstenmal von Fähnrich Siegfried Klein das Fähndel geschwenkt, das ihnen im Namen der Bürger Eduard Schütz, einst selber Hauptmann und Ehrenhauptmann der Junggesellenschützen St. Lambertus, in die Hand gegeben hatte.

Jahresversammlung der Bürgervereinigung 1962

Rhein-Zeitung / 20. September 1962

Im Winzerverein hielt die Bürgervereinigung Lantershofen ihre Jahresversammlung. Sie hatte diesen Termin gewählt, weil er kurz vor der Lantershofener Kirmes liegt. Die zahlreich erschienenen Mitglieder wurden von dem Vorsitzenden des Vorstandes, Eduard Schütz, herzlichst begrüßt. Der im vergangenen Jahre Verstorbenen wurde in einer stillen Gedenkminute gedacht.

Den Kassenbericht gab der Kassierer Josef Franken jr. und in diesem Zusammenhang auch Auskunft über die Einnahmen und Ausgaben der Bürgervereinigung. Die Festbeiträge 1961 und freiwillige Spenden erschienen als Einnahme und auf der Ausgabenseite standen in der Hauptsache die Festbeiträge an die Junggesellenschützengesellschaft zur Ausgestaltung der Kirmes und ein Zuschuß zu den Anschaffungskosten eines eigenen Festzeltes der Junggesellenschützengesellschaft.

Da die Bürgervereinigung auch für die Gestaltung des "Altentages" verantwortlich zeichnet, sah man bei den Ausgaben auch die Kosten des gemütlichen Nachmittags für die älteren Einwohner aus Lantershofen verbucht. Da gerade dieser Festtag für die "Älteren" großen Anklang in der gesamten Bürgerschaft gefunden hatte, wurde man sich darüber einig, in diesem Jahre eine ähnliche Feier zu veranstalten. Damit die Kosten, die durch die Aufgabenstellung des Bürgervereins entstehen, gedeckt werden können, beschloß man, den Festbeitrag wie bisher auf 6 Mark festzusetzen. Dabei ist es selbstverständlich gerne gesehen, wenn über diesen Beitrag hinaus freiwillige Spenden der Bürgervereinigung zufließen.

Wenn auch die Junggesellenschützengesellschaft der Träger der Kirmes- und Schützentage ist, hat sich die Bürgervereinigung bereit erklärt, auch wieder der Gestaltung der diesjährigen Kirmes zu dienen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Es ist zu begrüßen, daß man in Lantershofen zwischen der Junggesellenschützengesellschaft und der Bürgervereinigung so eine enge Verbindung und gute Zusammenarbeit findet, die dafür garantiert, daß Sitte und Brauchtum in Lantershofen immer wieder erneuert und in Ehren gehalten werden.

Dorfnachmittag 1963

Rhein-Zeitung / 23. Januar 1963

Einem fast schon zum Bedürfnis gewordenen Brauch trug man auch in diesem Jahre in Lantershofen wieder Rechnung. Der Bürgerverein Lantershofen, der aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken ist, hatte alle Bewohner zu einem gemütlichen Nachmittag eingeladen. Recht zahlreich war man der Einladung Folge geleistet. Bürgermeister Schütz als Vorsitzender des Verwaltungsausschuss Bürgervereinigung gab in seiner Ansprache auch seiner Freude über den zahlreichen Besuch des Dorfnachmittags Ausdruck. Besonders begrüßt wurden Pfarrer Müller und Amtsbürgermeister Leininger, die als Ehrengast dem Dorffest teilnahmen.

Ein reichhaltiges Programm war wohldurchdacht zusammengestellt. Es wurde eingeleitet mit dem Sängergruß des Männergesangvereins "Cäcilia" und dem Mozartchor "O Schutzgeist alles Schönen" und Gedichtsvortrag "Das Alter", vorgetragen von der Schülerin Marianne Murzel.

Lehrer Boosfelds Schüler führten den Kanon "Abendstille überall" auf. Die kleineren Schulkinder trugen das Märchenspiel "Goldmarie" vor, einstudiert von Frl. Kerpen. Herzlicher Beifall dankte den Kindern für die wohlgelungenen Vorführungen. Selbst die erforderlichen Kostüme waren selbst entworfen und gefertigt. Zur weiteren Verschönerung trug wieder der Gesangverein unter der Leitung von Johann Schneider mit dem Chor "Morgenröte" bei.

Besonderen Anklang fand der Einakter "Die drei Wirte von Bethlehem", der von den Lehrern mustergültig einstudiert war. Naturgetreu und an "alte Schauspieler" erinnernd, trugen die kleinen Künstler ihre Rollen vor. Hierbei gilt es, besonders zu erwähnen die Kinder Wilfried Winand, Doris Dünker, Erwin Bender, Peter Efferz, Heinz Schütz und Marie-Luise Althammer. Die Kinder spielten nicht nur ihre Rollen, sondern "lebten" sie. Bald waren die schönen Stunden verklungen, die mit dem Lied "Kommet ihr Hirten" vorgetragen von den Schulkindern, unter Leitung von Lehrer Boosfeld und einer Dankesansprache des Vorsitzenden des Bürgervereins, Schütz, ihren Abschluß fanden.

Noch lange wird man an diese Stunden zurückdenken und sich heute schon auf diesen Dorfnachmittag im nächsten Jahre freuen. Die Bürgerschaft dankte den Veranstaltern und Organisatoren des Nachmittags durch reichen Beifall. Wenn der Bürgerverein in Lantershofen auf diesem Wege weiterschreitet, hat er die Gewißheit, daß auch die Jugend später einmal das Erbe der Vorfahren übernehmen und pflegen wird.

Verdient gemacht hatten sich um den Nachmittag mit den Lehrern, den theaterspielenden Kindern und dem Männerchor "Cäcilia" auch die Junggesellen, als sie die Bühne der Kettiger Thonwerke herrichteten. Von dem Werk war auch der Brand gestiftet, den Saal stellt Winzerverein zur Verfügung, die Bühndekoration war von Malermeister Münch und die Beleuchtung von Elektromeister Althammer, Willy Scholten sorgte für die Schminke der großen und kleinen Schauspieler, rührig tätig war auch der Vorsitzende des Gesangvereins, Leo Efferz mit Dirigent Johann Schneider, und Pfarrer Müller hatte die Musikeinlagen auf Magnetophonband vorbereitet.

"Die größte Leistung aber waren die Proben", so hörten wir hinter den Kulissen. Denn da war noch nicht so gut heizt wie an diesem Nachmittag, an dem gut 400 bis 500 Personen den Saal dicht füllten. Viele Kräfte haben zusammengewirkt an diesem Tag. Das ist eine echte Dorfgemeinschaft.

Seniorennachmittag 1965

Rhein-Zeitung / 20. Januar 1965

Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß die Gemeinde Lantershofen das Bürgertum aufrechterhält, dessen Träger die Bürgervereinigung ist. Umfangreich sind die Aufgaben der Bürgervereinigunig; als eine ihrer Hauptaufgaben betrachtet sie den bereits zur Tradition gewordenen gemütlichen Nachmittag für die über 65 Jahre alten Bürger und Einwohner der Gemeinde. Bereits in der Jahreshauptversammlung der Bürgervereinigung im Herbst 1964 wurde beschlossen, den Tag der Altbürger wieder in würdiger Form zu begehen.

Die Vorarbeiten zu diesem Festtag wurden von einem Festausschuß, der sich aus den Vorsitzenden der Bürgervereinigung, des Männergesangvereins, der Junggesellenschützengesellschaft, des Kirchenchors und der Feuerwehr sowie Lehrer Boosfeld zusammensetzt, geleistet. Neben den über 65 jährigen wurden auch deren Ehegatten zu dem Festnächmittag eingeladen. So versammelten sich denn im Saale des Winzer Vereins die geladenen Altbürger, die vom Vorsitzenden der Bürgervereinigung, Eduard Schütz, Bürgermeister, herzlich begrüßt, wurden. Unter der Stabführung von Johann Schneider trug der Männergesangverein Lantershofen den Sängergruß und das Lied "Heimatliebe"' vor.

Für die Bewirtung der Gäste hatte sich wiederum die weibliche Jugend von Lantershofen zur Verfügung gestellt, die Kaffee, Kuchen und Wein sowie Rauchwaren auftrugen. Die Schulkinder sangen den Kanon "Singet dem Herren" und das Lied "Der Heiland ist geboren". Reicher Beifall dankte ihnen, ebenso für das von der Schülerin Elisabeth Mombauer vorgetragene Gedicht "Neujahrslied".

Bald war frohe und heitere Stimmung, zumal der Nachmittag immer wieder durch Liedvorträge des Gesangvereins und des Kirchenchores sowie durch Vorträge der Schulkinder eine Verschönerung erfahren konnte. Alle gaben ihr Bestes, ob Schulkinder, oder Chöre. Immer wieder fanden die Darbietungen den Beifall der vielen anwesenden Gäste.
Der gesamte Verlauf des Nachmittages zeigte einmal wieder mit aller Deutlichkeit, daß die Einigkeit und Verbundenheit der Lantershofener Bevölkerung musterhaft ist. Die Altbürger der Gemeinde hatten das Empfinden, daß sie nach wie vor zur Dorfgemeinschaft gehören und der Kontakt mit der übrigen Bevölkerung aufrechterhalten wird.

Der 80jährige Senior der Altbürger, Bernhard Mombauer, machte, sich zum Sprecher aller Gäste und dankte mit bewegten Worten den Veranstaltern dieses Nachmittags. Zum Abschluß spracht Bürgermeistermeister Schütz Worte des Danke an alle, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Er schloß mit dem Wunsch, daß es nicht das letztemal gewesen sei, mit den Altbürgern der Gemeinde einmal im Jahr in froher Runde zusammenzusitzen.

Seniorentag 1970

Bonner Rundschau / Oktober 1970

Einen gemütlichen Nachmittag und Abend arrangierte die Bürgervereinigung Lantershofen mit Unterstützung aller Ortsvereine den älteren Dorfbewohnern im festlich hergerichteten Saal des Winzervereins bei Kaffee, Kuchen und guten Getränken.

Der Vorsitzende der Bürgervereinigung und Bürgermeister der Gemeinde, Eduard Schütz, leitete den festlichen Nachmittag mit einem Willkommensgruß ein.

Gemütlich ging es zu an den festlich gedeckten Tischen, an denen sich auch betagte Mitbürger von einst, die in Nachbargemeinden oder Städten Wohnsitz nahmen, eingefunden hatten und offensichtlich wohl fühlten im Gespräch mit all den Gleichaltrigen. Schmetternd waren die Weisen, mit denen das Tambourkorps die vielen Gäste ehrte. Anschließend wetteiferten der Schulkinderchor unter Leitung von Oberlehrer Boosfeld und der Männergesangverein Cäcilia unter Leitung von Johann Schneider im Bemühen, noch mehr Atmosphäre zu schaffen. Dank und Anerkennung fanden die Darbietungen in den Reden von Pfarrer Solbach, Bürgermeister Schütz und MdL Franz Schaaf.

Schütz verwies in einem Rückblick auf die Leistungen der Generation, die es heute zu ehren gelte. Man denke nur an die Entwicklung im dörflichen Bereich nach dem Zweiten Weltkrieg und daran, welche Leistungen in allen Bereichen von den mittlerweile altgewordenen Mitmenschen vollbracht worden seien. Der Pfarrer schloß sich diesem Rückblick mit einer Vorausschau an, als er vom Neubau der Lantershofener Kirche auf deren baldige Ausstattung mit einer 14-Register-Orgel und auf die im Juli stattfindende Priesterweihe (die zweite außerhalb der Trierer Domkirche) von Elmar Schmidt, der in Lantershofen aufwuchs und dessen Angehörige hier wohnen, zu sprechen kam. Und schließlich schloß sich der Landtagsabgeordnete dem Dank und allen guten Wünschen an, die sich auf die Pflege von Traditionen, wie man sie in Lantershofen kenne, bezogen.

Der Senior der Festversammlung, Bernhard Mombauer, der im Sommer 92 Jahre alt wurde, brachte den Dank für ein so schönes Fest nachdrücklich zum Ausdruck.

Am Rande sei erwähnt, daß die vier Ältesten in dieser festlichen Runde zusammen sage und schreibe 349 Jahre alt sind. Sie fielen, was Geselligkeit und "Durchhaltevermögen anlangte, gegenüber der Allgemeinheit keinesfalls ab, diese vier Alten: Bernhard Mombauer mit 92 Jahren, Max Dünker mit 87 Jahren, Josef Richter mit 86 Jahren und schließlich der "Junior" Peter Schneider mit 84 Jahren.

Lantershofener Gemeinderat beschließt neuen Schieß- und Festplatz 1974

Rhein-Zeitung / 14. März 1974

In ihrer letzten Sitzung, an der rund 50 Zuhörer teilnahmen, hatten sich die Mitglieder des Gemeinderates, die unter dem Vorsitz von Bürgermeister Eduard Schütz tagten, mit l5 Tagesordnungspunkten zu beschäftigen und faßten mit einer Ausnahme nur einstimmige Beschlüsse.

Entsprochen wurde einem Antrag aller Ortsvereine, die sich bereit erklärt hatten, am Bau der geplanten Mehrzweckhalle mitzuarbeiten, und dafür als Gegenleistung unentgeltliches Nutzungsrecht verlangten und erhalten sollen. Der Bürgermeister wurde beauftragt, den Vereinen die vorrangige, unentgeltliche und zeitlich unbegrenzte Nutzung anzubieten und dieses Angebot notariell beglaubigen zu lassen.

Ein weiterer Beschluß galt der Aufteilung der 4.000 DM, die für die örtlichen Vereine im Haushaltsplan stehen. Der Gemeinderat erklärte sich damit einverstanden, daß der Betrag den Vereinen insgesamt für den Bau eines neuen Schieß- und Festplatzes auf einem 1869 qm großen Gelände an der verlängerten Lambertusstraße zur Verfügung gestellt wird.

Weil der jetzige Schießplatz verschwinden muß, soll am Waldrand ein neuer entstehen, den die Ortsvereine herrichten wollen. Geplant ist auch der Bau einer Blockhütte. Der Gemeinderat beschloß, über das Landratsamt einen Antrag zur Abnahme des Geländes als Schießplatz durch die Bezirksregierung zu stellen, "bevor ein Schlag getan wird".

Wie Bürgermeister Schütz mitteilte, ist mit Kreiszuschüssen für den Platz zu rechnen. Ein zweiter Antrag auf Ausweisung des Schieß- und Festplatzes an der verlängerten Lambertusstraße im Rahmen der Flurbereinigung soll an das Kulturamt gerichtet werden.

Die Bürgervereinigung im Ausschuß "Unser Dorf soll schöner werden" 1974

Thomas Schaaf / 1974

Ebenfalls aus der letzten Sitzung des Lantershofener Gemeinderates stammt nachfolgender Beschluß: "Weil Lantershofen in Zukunft keinen Gemeinderat mehr besitzt, der sich bisher um die Aktion "Unser Dorf soll schöner werden" gekümmert hatte, beschloß man, einen Ausschuß zu bilden, der diese Aufgaben übernimmt. Dem Ausschuß sollen zwei Mitglieder jedes Ortsvereins zugehören. Hans Walter Bender erhielt den Auftrag, die Vertreter der Ortsvereine einzuberufen."