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Inflation, Renovierung der Heiligenstatuen

Chronik MGV 1893

Neben diesen großartigen Leistungen ließ der Verein viele Heiligenstatuen in der Kapelle renovieren und geriet durch die anwachsende Inflation in nicht unerhebliche Zahlungsschwierigkeiten, die aber Dank der Opferwilligkeit und Spendenfreudigkeit der Mitglieder überwunden werden konnten.

Beitrag zum Bau der Pfarrkirche zu Karweiler, Schauspiel "Elmar" 1924

Chronik MGV 1893

Als man im Jahre 1923-1924 die Pfarrkirche zu Karweiler neu erbaute, wurde der Wunsch laut, einen Beitrag zur Abdeckung der Unkosten in Form einer Theateraufführung zu leisten. Nachdem der Verein durch das Ergebnis einer vorgenommenen Abstimmung dazu seine Einwilligung erklärt hatte, führte er am 10. und 17.02. 1924 das Schauspiel "Elmar" aus Webers " Dreizehnlinden" auf. Diese beiden Theateraufführungen waren Glanzleistungen der mitwirkenden Personen und erster Höhepunkt in der langen Theatergeschichte des Vereins.

Der "Grafschafter Volksfreund" schrieb damals: "Für ländliche Verhältnisse zwar ein schwieriges Werk, muss man den Spielern nachrühmen, dass sie sich in ihre Rollen, abgesehen von einigen Kleinigkeiten, gut eingelebt hatten. Des edelen Sachsenjünglings Elmar Kämpfe mit den Franken und mit sich selbst, der Grafentochter Hildgunde stille Trauer, das ernste Grollen der alten Priesterin, endlich das stille Walten und Wirken des Priors vom Kloster Dreizehnlinden, das alles zog lebendig an den Zuschauern vorüber." Nach Abzug der Unkosten konnte dem hochw. Herrn Pastor Bauseler ein Betrag von 250,- Goldmark überreicht werden, ein wahrhaft stattlicher Betrag nach den vorausgegangenen Notjahren.

Rheinlandbesetzung, Ahrsängerbundesfest 1926

Chronik MGV 1893

Auf Sängerwettstreiten und bei der Durchführung großer Sängertreffen hatte der Verein in damaliger Zeit schöne Erfolge zu verzeichnen. 1926 sollte in Lantershofen durch Beschluss der in Heimersheim am 06.01.1923 stattgefundenen Delegiertenversammlung das Ahrsängerbundesfest stattfinden. Durch die Rheinlandbesatzung 1923 wurde die Durchführung des Festes unter diesem Namen unmöglich gemacht. Der Vereinsvorstand wusste sich zu helfen und veranstaltete das 30. Stiftungsfest. Die Veranstaltung nahm unter Beteiligung von sechs Brudervereinen ihren geplanten Verlauf. Der Verein gehörte seit 1920 dem Ahrsängerbund an.

Am 22. August 1926 beteiligte sich unser Verein am Wettsingen des Rhein-Ahrsängerbundes in Remagen. Es wurde in zwei Klassen, der A- und B-Klasse gesungen. In der B-Klasse errang er eine so hohe Punktzahl, dass ihm durch die Preisrichter, den Herren Musikprofessor Franz Lindlar aus Koblenz und Musikdirektor Josef Werth aus Bonn, eine Auszeichnung I. Grades durch ein Diplom zuerkannt wurde.

Dirigentenstab aus Zedernholz mit Silberbeschlag 1926

Chronik MGV 1893

Einen noch größeren Erfolg errang der Verein auf dem Bundessingen des Rhein-Ahrsängerbundes in Ahrweiler im Juli 1928. Er ersang sich in der III. Klasse den II. Wanderpreis und zwar einen Dirigentenstab aus Zedernholz mit Silberbeschlag. Die Rhein-Ahrzeitung berichtet damals: "Der MGV Eintracht Ahrweiler und wohl auch noch die Cäcilia Lantershofen waren die einzigen Vereine, die nicht mehr geben wollten als sie konnten und gerade durch ihr kluges Maßhalten und das Besinnen auf ihre Kraft die Anerkennung der Kritik und der Zuhörer fanden.

35-jährigen Bestehen 1928

Chronik MGV 1893

Am 29.04.1928 feierte der Cäcilienverein das Fest seines 35-jährigen Bestehens. Zusammen mit den Ortsvereinen beteiligten sich nicht weniger als 12 Vereine an der Gestaltung dieses Festes. Der Verein darf auf diesen Festtag stolz sein, da er ihm auf allen Gebieten Erfolge brachte und es zugleich eines der größten und stattlichsten Feste war, welche je in Lantershofen gefeiert worden sind.

Delegiertentagung des Gaues Rhein-Ahr 1930, Wertungssingen 1932

Chronik MGV 1893

Am 02. August 1930 fand zum erstenmal im Saale des hiesigen Winzervereins eine Delegiertentagung des Gaues Rhein-Ahr des Rheinischen und Deutschen Sängerbundes statt, bei der unser Verein Lieder zum Vortrag brachte. Am 10. Juli 1932 nahm der Verein am Wertungssingen des Gaues Rhein-Ahr, des Rheinischen und Deutschen Sängerbundes in Sinzig teil. Als Preisrichter füngierten der Herr Komponist Lendvai und der Herr Domorganist und Bundeschormeister Ludwig Pütz aus Aachen.

Von den nach der Gesamtleistung der einzelnen Vereine gebildeten drei Klassen (Gold, Silber, Bronze) erstritt sich unser Verein die Silberklasse. Das war unter seinem damaligen Chorleiter Heinrich Kappen ein erfreuliches Ergebnis.

Hitlerzeit und Weltkrieg II, 40. Stiftungsfest 1932

Chronik MGV 1893

Noch einmal sollte das Wirken und können des Männergesangvereins Cäcilia anlässlich seines 40. Stiftungsfestes im Jahre 1932 hell erstrahlen, um dann mit Beginn der Hitlerzeit im Jahre 1933 allmählich zu verlöschen. Im Protokoll des Jahres 1933 klagt bereits der Chronist: "Obwohl die Qualität des Gesanges sich auf beachtlicher Höhe hielt, wollte der Vereinskörper keine Verstärkung annehmen. Der junge Nachwuchs fehlte."

Im gleichen Protokoll fährt er an anderer stelle fort: "Ob die Gründe für diese Erscheinung in dem Vorhandensein der vielen Vereine von Lantershofen, in stärkeren Einflüssen besonderer Art (z.B. Mitgliedschaft bei den politischen Formationen SS oder SA) oder in anderen Tatsachen zu suchen sind, mag dahingestellt bleiben." Im November 1937 zeigte sich trotz aller Bemühungen immer mehr, dass es unmöglich war, unter den gegebenen Zeitverhältnissen ein weiteres Vereinsleben zu pflegen. So sah sich die Vereinsführung schweren Herzens gezwungen, in der Hoffnung auf bessere Zeiten die Vereinstätigkeit bis auf weiteres ruhen zu lassen.

Neuanfang nach Weltkrieg und schweren Opfern, Aufruf von Peter Efferz II, Vorsitzender Jakob Krämer 1947

Chronik MGV 1893

Der II. Weltkrieg forderte wie der Erste zahlreiche Opfer unter den aktiven Sängern. Ihr Andenken wird in hohen Ehren gehalten. Trotz der Verluste durch den Krieg fanden sich am 07-12.1947 auf einen Aufruf des letzten 1. Vorsitzenden Peter Efferz II 27 interessierte Sänger, um das Vereinsleben nach grauenhaften, schweren Jahren neu zu gestalten und zu beleben.

Auf der ersten Nachkriegsversammlung wurde die im Dritten Reich aufgezwungene Vereinsführung mit Vereinsführer und Sachwalter fallen gelassen und damit den Vereinsstatuten wieder ihre frühere Rechtswirkung verliehen. Auf Wunsch des alten, hochverdienten ersten Vorsitzenden wurde ein jüngeres Mitglied des Vereins, Herr Jakob Krämer, zum ersten Vorsitzenden gewählt.

Unter der umsichtigen Leitung von Herrn Krämer und der musikalischen Betreuung ausgezeichneter Dirigenten fand der Verein rasch zu seiner früheren Größe zurück. Bald wurde es wieder Selbstverständlichkeit, dass er bei Hochzeiten und goldenen Jubelfesten konzertierte, an hohen Festtagen die Messen durch seine Gesangesvorträge verschönerte, im Winterhalbjahr für ein oder zwei Theateraufführungen sorgte, sich an Fronleichnam und Kirmes durch eine Fahnenabordnung beteiligte und jährlich Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung veranstaltete.

60-jähriges Stiftungsfest, Neuer Vorsitzender Leo Efferz 1954

Chronik MGV 1893

Im Jahre 1954 feierte der Männergesangverein Cäcilia in althergebrachter Weise sein 60-jähriges Stiftungsfest, auf dem mit den Brudervereinen Sängerfreunschaft erneuert und geschlossen wurde. Am 17.11.1954 gab der Vorsitzende Jakob Krämer sein Amt an den Sohn seines Vorgängers zurück. Leo Efferz sollte nun, was er damals noch nicht wissen konnte, 21 Jahre lang für den Fortbestand des Vereins sorgen. Immer wieder galt es (und das ist heute nicht anders) gegen kleine Machtproben und Meinungsverschiedenheiten, gegen sinkende Mitgliederzahlen, mangelhaften Probenbesuch und Enttäuschungen anzukämpfen.

Sein exzellentes Gedächtnis und seine diplomatische Art halfen ihm dabei. Und so steht er heute noch <1993> dem Verein als Beisitzer im Vorstand und als Ehrenpräsident zur Seite. In den Vorstand wurden damals <1954> weiterhin gewählt: 2. Vorsitzender: Robert Bender, Schriftführer: Hubert Münch, Kassierer: Jakob Krämer, Dirigent: Leo Münch, Fähnrich: Franz Röder, Archivar: Richard Fuchs, 1. Beisitzer: Hermann Schneider, 2. Beisitzer: Martin Valder.

Mitgliedschaft im Deutschen Sängerbund, Theateraufführung "Der Postillon von Rodendorf", Letzte Theateraufführung "Die schöne Müllerin" 1959

Chronik MGV 1893

Am 1.1.1959 wurde der Verein Mitglied im Deutschen Sängerbund. Zur vorletzten Theateraufführung in der Geschichte des MGV wurde am 17.1.1957 gerufen. Auf dem Programm stand das Singspiel in 4 Akten "Der Postillon von Rodendorf" von W. A. Pannek in der Einstudierung von Willi Schlten. Trotz guter Vorsätze und Wiederbelebungsversuche in den folgenden Jahren erlosch die lange Tradition des Theaterspielens im Jahre 1960 endgültig.

Als letztes Stück kam am 17.1.1960 "Die schöne Müllerin" zur Aufführung. "Unter der Leitung von Willi Scholten zeigte die Theatergruppe eine gute Leistung und schenkte der Dorfbevölkerung einen schönen Abend in Verbindung mit einer großangelegten Verlosung. Es wirkten mit: Hermann Weber, Heinz Ley, Werner Klaes, Manfred Mombauer, Leo Efferz, Rita Mombauer, Waltraud Lenz, und Waltraud Krupp. Souffleur: Heinz Schüller.

In den Reihen der Chronik kann nicht oft genug erwähnt werden, wieviel Mühe und Fleiß aufgebracht werden müssen, um einen Theaterabend zu gestalten.