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Kirchenbau zu Karweiler 1715

Thomas Schaaf / 2001

Pfarrer Dominikus Heiners ließ 1715/16 die Pfarrkirche zu Karweiler neu erbauen. Die Pfarreingesessenen leisteten die Beifuhr-, Hand- und Spanndienste. Der Pastor trug die Kosten für das Chor; die Kosten für das Kirchenschiff trugen das Kapitel von Münstereifel, das Kapitel Bonn, das Kloster Steinfeld, der Schultheiß von Walporzheim und der Freiherr von Dallwig von Lantershofen, der aber seinen Kostenanteil wohl nicht ganz abgetragen hat.

Kirchenbau

Peter Schug / 1966

Die ältere Kirche wurde 1715 erbaut. Nach langen Auseinandersetzungen über die Baupflicht wurde Langhaus und Chor 1715 niedergelegt, Hand- und Spanndienste wurden gratis geleistet. Der Pastor kam für das Chor auf, der aus diesem Grund Geld aufnahm bei der Pfarrkirche und dafür seine Zehnteinkünfte verpfändete. Für das Schiff zahlten die Zehntherren, nämlich Freiherr von Dallwig in Lantershofen, das Kapitel Münstereifel, das Kapitel St. Kassius in Bonn, Kloster Steinfeld und der Schultheiß zu Walporzheim.

Pastorengehalt 1754

Peter Schug / 1966

Der Karweiler Pastor erhält als Bezüge im Jahr 1754 ¾ Morgen Wald, ein Staatsgehalt von 115 Talern und eine Gehaltszulage von 102 Talern. Von der Kirche erhält er für die Stiftungen 22 Taler, von der Kapelle Lantershofen 39 Taler und 8 Taler Stolgebühren.

Fensterläden des Pfarrhauses 1850

Thomas Schaaf / 1996

"Der Gemeinderat erkennt die Notwendigkeit der Reparatur des Pfarrhauses zu Karweiler und der Anbringung von Fensterläden vollkommen an, kann sich aber zur Ausführung so lange nicht verstehen, als der jetzige Pfarrer im Besitze des Hauses bleibt" . (Sitzung des Gemeinderates vom 18. Februar 1850, anwesend: Bürgermeisdter Bidgenbach, die "Meistbeerbten" Cornelius Krupp, Peter Krupp, Schopp und M.J. Krupp).

Zu jener Zeit war Mathias Reis aus Schweich an der Mosel Pfarrer in Karweiler; die Pfarrchronik berichtet "er wirkte bis 1831 als Kaplan und bis 1851 als Pfarrer in Karweiler und starb am 4.3.1886 bei seinen Verwandten in Karweiler, wo er auch zur letzten Ruhe gebettet wurde. Sein Grab befindet sich links neben den Treppenstufen des rechten Eingangsportals der Pfarrkirche zu Karweiler. Ebenso sind hier die Pastoren Molitor und Michels zur letzten Ruhe gebettet.

Streit mit Karweiler, Küsterwohnung 1881

Thomas Schaaf / 1996

Auf der Gemeinderatssitzung vom 28.5.1881 mußte der leidige Zank mit dem Karweiler Gemeinderat weitergeführt werden, nachdem der Karweiler Rat dem Königlichen Landrat zu Ahrweiler seine Vorstellungen in einer Beschwerde mitgeteilt hatte.

Hierin wurde behauptet, "daß die 7 Taler, rund 21 Mark, welche Lantershofen bislang an Karweiler für die Miete der Küsterwohnung entrichtet hat, Zinsen eines Kapitals von 420 Mark wären." Der Gemeinderatsversammlung wurde ein weiter ein Bericht des Lehrers Maur aus Karweiler und ein Bericht des Gelsdorfer Bürgermeisters an den Landrat vorgelesen und zur Kenntnis gegeben.

Nach Beratung beschloß der Lantershofener Rat: "Der Gemeinderat hat ganz und gar kein Wissen von der Existenz der fraglichen Kapitalschuld, und der Gemeinderat Karweiler hat wenigstens bis jetzt keine Argumente geliefert, demzufolge der hiesige Gemeinderat auch nur die moralische Verpflichtung zur Anerkennung jener Schuld herzuleiten vermöchte. Er hat seine Meinung in dieser Angelegenheit schon in den Verhandlungen am 1. April und 28. Mai 1860 ausgesprochen und lehnt es heute wie damals ab, der Gemeinde Karweiler den in Rede stehenden Anspruch zuzuerkennen".

Westturm der Kirche 1883

Thomas Schaaf / 1996

Der Westturm der Kirche wurde 1883 mit Benutzung älterer Teile aufgeführt. Besonders zu erwähnen sind eine Reliquienmonstranz aus spätgotischer Zeit und ein dreiarmiger Kronleuchter aus dem 16. Jahrhundert. Die kleine Glocke ist 1511, die große 1593 gegossen.

Streit mit Karweiler, Küsterwohnung 1885

Thomas Schaaf / 1996

Der Gemeinderat von Karweiler forderte nochmals die Zahlung einer Schuld von 140 Talern nebst Zinsen von der Gemeinde Lantershofen, andernfalls die Gemeinde Karweiler den Rechtsweg beschreiten wolle.

Der Gemeinderat Lantershofen blieb jedoch bei seiner Ablehnung der Forderung und beschließt, "der Gemeinde Karweiler auf dem Rechtsweg folgen zu wollen" und behält sich die Wahl eines Rechtsanwaltes vor.

Küsteramt 1905

Thomas Schaaf / 1996

Das bisher mit der Lehrerstelle Karweiler verbundene Küsteramt in der Pfarrkirche wurde vom Lehreramt ab dem 1. Januar 1905 abgetrennt.

Neue Kirche in der Pfarrei Carweiler 1923

Jakob Diederich / 1926

Das Jahr 1923 ist in kirchlicher Beziehung für Lantershofen insofern bemerkenswert, als in diesem Jahr unter schweren wirtschaftlichen Verhältnissen in unserem Pfarrort Carweiler eine neue Kirche gebaut wurde. Von alters her gehört Lantershofen als Filiale zur Pfarrei Carweiler.

Die Pfarrei Carweiler gilt als eine der ältesten in der Umgebung. Bis ins 12. Jahrhundert hinein gehörten Ahrweiler und Bachem zur Pfarrei Karweiler. Lange bezeichnete man einen Weg zwischen den genannten Orten als "Ahrweiler Kirchen- und Leichenweg".

Im Jahre 1715 wurde die älteste Kirche niedergelegt. Sie scheint also im 30jährigen Kriege verschont geblieben zu sein, während der Ort selbst fast vollständig ein Raub der Flammen geworden sein soll. Beim Niederlegen der Kirche fand man einen Stein mit einer unleserlichen Schrift, den man zur Entzifferung an die damalige Hochschule in Köln schickte. Die Antwort ergab, daß die Kirche 300 Jahre nach Christi Geburt erbaut wäre.

Nachweislich wird unser Pfarrort urkundlich in einem Schreiben des Papstes Innozenz II. erwähnt. In dem Schreiben bestätigte der Papst am 31. März 1131 dem Bonner Cassiusstift die Kirche von Calewilere nebst Gütern und Zehnten (Siehe Mertens: Beiträge zur Morphographie und Siedlungskunde des Ahrgebietes S.96.). Die Abgaben bestanden aus Frucht und Wein. Im 16.Jahrhundert gehörte der Ort zum Amt Neuenahr im Herzogtum Jülich. Zehntempfänger waren der Herzog von Jülich durch den Amtmann in Wadenheim und der Scholastiker des Cassiusstiftes in Bonn. Die Einnahmen aus Erbpächten betrugen 20 Malter Korn und 3 Ohm Wein. Die Pfarrei gehörte zum Ahrgau-Dekanat. Die Kirche hatte die heilige Katharina und den heiligen Lambertus zu Patronen und besaß drei Altäre. Sie wurde vom Bonner Kapitel vergeben.

Im Jahre 1715 wurde die zweite Kirche erbaut. Unter Pastor Dominikus Heiners wurde sie im folgenden Jahre 1716 konsekriert. Nachfolgender Zeitungsausschnitt aus der "Rhein- und Ahrzeitung", der der Feder des jetzigen Pastors Bauseler entstammt, berichtet von dem Bau und der Konsekration dieser zweiten Pfarrkirche zu Carweiler.

"Im Jahre 1715 wurde die alte Pfarrkirche abgebrochen und der Neubau begonnen, und es gelang, "sämtlichen Pfarrkindern zu Carweiler, wie auch allen Außwendigen, welche mit Raht und That, Mittelen, Beyfuhr oder sonsten zu diesem Krichenbau behülflich gewesen", den Bau 1716 zu vollenden: "IM Jahr aLs Diese kIrspeLskIrch VfferbaVt" Jahresbuchstaben: 1715.

Am 7. Oktober 1717 wurde die Kirche und der Altar von dem Kölner Weihbischof Johann Werner konsekriert und die hl. Dreifaltigkeit zur Patronin erklärt."

Kronleuchter, Reliquienmonstranz, Glocken

Thomas Schaaf / 1996

Der Taufstein stammt aus dem Jahre 1645 und trägt den Namen des damaligen Pfarrers Stefan Schleich. Ehemals gab die Gemeinde einen Zusatz von 25 Malter Frucht zum Pfarrgehalt. Nach einer Aufstellung hatte die Pfarrei, also die beiden Dörfer Carweiler und Lantershofen, im Jahre 1808 431 Einwohner, im Jahre 1887 498 Einwohner.

Pfarrer

Thomas Schaaf / 1996

Pfarrer, soweit sie urkundlich zu ermitteln sind, waren in der Pfarrei Carweiler folgende:

Johann Poerling von 1558-1571, Heinrich Luthgerns 1632, Johannes Schens 1625, Stefan Schleich von 1645-1670, Andreas Klaus 1705, Dominikus Heiners 1716, Peter Kniebus 1773, Peter Pollheim 1776-1792, Peter Cöls 1792-1830, Matthias Reis 1830-1851, Paul Kolb 1852-1895.

Es folgten dann von 1895-1901 Pastor Konrad Flöck, zun Zeit in Hönnigen an der Ahr, von 1901- 1906 Herman Josef Michels, gestorben und beerdigt im Februar 1906 zu Carweiler, Servatius Molitor aus Bitburg von 1906-1912, Josef von Mering von 1912-1919, der im Juli des letztgenannten Jahres starb und auf dem Friedhof Carweiler seine letzte Ruhestätte fand, und seit dem 10.11.1919 Karl-Josef Bauseler aus Betzdorf (Sieg).

Bau der neuen Pfarrkirche zu Carweiler 1923

Jakob Diederich / 1926

Im Laufe der Jahre war der bauliche Zustand der unter Pastor Dominikus Heiners 1715/16 errichteten zweiten Pfarrkirche zu Carweiler immer schlechter geworden, so daß zuletzt ihre polizeiliche Schließung wegen Baufälligkeit drohte. Auf einer Versammlung der Pfarreingesessenen unter der Leitung des Herrn Pastors Bauseler im Winzerverein zu Lantershofen wurde die Kirchbaufrage erörtert und dann mutig und voll Gottvertrauen in schlimmer Zeit das schwere Werk begonnen. Am 5. August 1923 fand die feierliche Grundsteinlegung des neuen Gotteshauses statt, bei der nachfolgendes Dokument in den Grundstein eingemauert wurde

Neubau der Pfarrkirche 1923

Peter Schug / 1966

Der Liber Valoris zählt 1316 Karweiler zum kölnischen Ahrgaudekanat. Zugeteilt war der Pfarrei Lantershofen, das stets bedeutend größer als Karweiler immer wieder sich bemühte, den Pfarrsitz nach dort zu verlegen.

Besonders beim letzten Kirchbau versuchte Lantershofen alles, um sein Ziel zu erreichen; schließlich wollte es die neue Kirche zwischen beiden Orten errichtet sehen.

Mit viel Geschick und kleinen Zugeständnissen (Frühmesse und Sanctissimus) konnte Pfarrer von Mering sein Bauvorhaben in Karweiler ausführen und Karweiler blieb Pfarrsitz.

Dokument im Grundstein der neuen Kirche in Carweiler 1923

Pastor Bauseler / 5. August 1923

Die Ausführung der Arbeiten wird nach Möglichkeit pfarreingesessenen Handwerkern übergeben; so leitet die Maurerarbeiten Peter Glath aus Carweiler, die Zimmererarbeiten führt Michael Mombauer aus Lantershofen, die Hilfsarbeiten, die besonders umfangreich sind, werden großenteils von Pfarrbewohnern geleistet, wobei einzelne in Opferfreude ihre eigene Beschäftigung fast vernachlässigen, um Hand- und Spanndienste zu leisten. Auch dabei beteiligen sich die Bewohner beider Gemeinden Carweiler und Lantershofen; das soll freudig verewigt werden, da die Platzfrage des Neubaues Jahre hindurch erhebliche Beunruhigung in beiden Dörfern hervorgerufen hat.

Heute, Sonntag, den 5. August, legen wir froh bewegt unter Beteiligung der ganzen Pfarrei, vieler Anwohner und lieber Gäste den Grundstein in die Chormauer auf der Evangelienseite ein. Dabei wird St. Katharina, Jungfrau und Martyrin zur Patronin der neuen Kirche erwählt.

Als beständige Gefahr bedroht den Kirchenbau die rasende Geldentwertung . Anfang Mai mit 300 000 M. veranschlagt, stieg die Summe der Baukosten schnell auf 600, 900 000 000 M., 11/2, 3 Milliarden, gegenwärtig wohl 4 - 5 Milliarden M., oder besser: Dieselbe Leistung muß mit immer mehr deutscher Mark bezahlt werden, weil dieselbe immer weniger wert ist. (Ein Dollar im Frieden 4,20 deutscher Mark, heute ein Dollar = 1 500 000 M. deutscher Mark.) Andere, für spätere Zeiten lehrreiche Beispiele sind: 1 Sack Weizen (= 2 Zentner) früher 18-20 M., Jetzt 4 500 000 M., 1 Ei 6 Pfennig, jetzt 22 000 M., 1 Kuh 300 M., jetzt 40 000 000 M., 1 Pferd 1000 M., jetzt 100 Millionen M., 1 Pfund Schmalz 1 M., jetzt 300 000 M., 1 Arbeiterstundenlohn 50 Pfennig, jetzt 60 000 M., in den nächsten Tagen wohl 120 000 M.

Schuld daran trägt die außen- und innenpolitisch trostlose Lage Deutschlands (schon im 4. Jahre stehen die Sieger über Deutschland am Rhein und seit Januar 1922 im deutschen Industriezentrum an der Ruhr), die Erschütterung aller wirtschaftlichen Kräfte (nur die gewissenlosen Ausbeuter des Volkes sind ausgenommen), die soziale Hochspannung, die eine gewaltsame Entladung befürchten läßt.

Die Pfarrei Carweiler besteht, wie schon seit 900 Jahren, aus den beiden Dörfern Carweiler und Lantershofen mit zusammen 653 Einwohnern (663 Katholiken, 10 Evangelischen). Davon hat Carweiler 215 (214 Katholiken, 1 Evangelischen), in 42 Haushaltungen 82 Kinder unter 14 Jahren, wovon 50 im Alter von 6 bis 14 Jahren die Schule unter Lehrer Johann Meid besuchen; Lantershofen Dorf 425, Tongrube 23 Einwohner (439 katholisch, 9 evangelisch). Haushaltungen sind im Dorfe 90, auf der Grube 5 mit zusammen 133 bezw. 11 Kindern unter 14 Jahren, 70 Schulkinder werden von Lehrer Jakob Diederich unterrichtet.

Geschrieben zu Carweiler am 11. Sonntag nach Pfingsten (5. August) 1923.

Karl Josef Bauseler, Pastor.

Theateraufführung für den Kirchbau 1924

Thomas Schaaf / 1924

Auch der Männergesangverein leistete wie so oft einen Beitrag zu dörflichen Angelegenheiten, hier durch eine Theateraufführung zu Gunsten des Kirchenneubaus für die Pfarrei in Karweiler.

Im Tätigkeitsbericht des Gesangvereins für das Jahr 1923/24 wird hierüber berichtet: "Es wurde der Wunsch laut, auch zum Besten der im Bau begriffenen neuen Pfarrkirche in Karweiler eine Theatervorstellung zu geben. Nachdem der Verein durch das Ergebnis einer vorgenommenen Abstimmung seine Bereitwilligkeit erklärt hatte, führte er am 10. und 17. Februar auf der durch sein Ehrenmitglied Max Schneider hierfür besonders prächtig dekorierten Vereinsbühne das Schauspiel 'Elmar' aus Webers Dreizehnlinden auf.

Bei der ersten Aufführung, die auch unser Pfarrer, Herr Pastor Bauseler aus Karweiler besuchte, war der Theatersaal überfüllt. Unser Ehrenmitglied Peter Oebel leitete mit begeisternden Worten die Veranstaltung ein. Der Berichterstatter der Zeitung 'Grafschafter Volksfreund' schreibt zur Aufführung: 'Für ländliche Verhältnisse zwar ein schwieriges Werk, muß man den Spielern nachrühmen, daß sie sich in ihren Rollen, abgesehen von einigen Kleinigkeiten, gut eingelebt hatten.

Des edlen Sachsenjünglings Elmar Kämpfe mit den Franken und mit sich selbst, der Grafentochter Hildegunde stille Trauer, das ernste Grollen der alten Priesterin, endlich das stille Walten und Wirken des Priors vom Kloster Dreizehnlinden, das alles zog lebendig an den Augen der Zuschauer vorüber. Gehoben wurde die ganze Handlung durch die für das Schauspiel eigens umgestaltete Bühne.

Schon oft hat sich der Maler- und Anstreichermeister Herr Max Schneider dem Verein für solche Zwecke zur Verfügung gestellt. Aber diesmal gilt es, dem uneigennützigen Stifter auch an dieser Stelle den besonderen Dank des Vereins auszusprechen, wie auch der Spielabteilung des hiesigen Wanderklubs, welche zu Beginn und während der Pausen mit frischen, herrlich vorgetragenen Weisen zur Hebung wesentlich beitrugen.

Das finanzielle Ergebnis darf als äußerst günstig bezeichnet werden. Nach Abzug der Unkosten konnte ein Betrag von 250 Goldmark dem Herrn Pastor Bauseler übergeben werden."

Einweihung der neuen Pfarrkirche 1926

Jakob Diederich / 1926

Am 8. Juni 1926 erfolgte dann gelegentlich einer Visitationsreise durch das Dekanat Ahrweiler die feierliche Einweihung unserer neuen Pfarrkirche durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Franz Rudolf Bornewasser aus Trier.

Pfarreifest 1927

Chronik des MGV / 1927

Im November 1927 veranstaltete Pastor Bauseler im Saale des hiesigen Winzervereines ein sogenanntes Pfarrei-Familienfest.

Es war dies eine Zusammenkunft der Pfarrangehörigen zu einer gemütlichen familiären Feier, verbunden mit einem Werbeabend für das Katholische Deutschland. Auch unser Herr Pastor nahm das Wort.

Hübsche theatralische Vorstellungen der Marianischen Jungfrauenkongregation Lantershofen wirkten zusammen mit Gesangseinlagen des Kirchenchores Karweiler und unseres Vereines sehr symphatisch und stimmungsvoll.

Tod des Herrn Pastors Molitor

Jakob Diederich / 1928

Am 17.April 1928 starb der Hochw. Herr Pastor Servatius Molitor, von 1906 - 1912 Pfarrer unserer Pfarrgemeinde Carweiler.

Totenzettel. Zum frommen Andenken an den Hochwürdigsten Herrn Pfarrer Servatius Molitor.

Derselbe war geboren am 4. September 1863 in Bitburg, wurde zum Priester geweiht zu Trier am 14. März 1891, wirkte vom 1.4.1891 - 1.5.1891 als Kaplan in Bettingen und Lebach, vom 1.5.1891-1.8.1894 als Kapitelskaplan im Dekanat Engers und Kirchen, vom 1.8.1894 -1.9.1895 als Kaplan in Püttlingen, sodann vom 1.9.1895 bis 1.7.1906 als Pfarrer in Wiesbaum, vom 1.7.1906 - 24.1.1912 in Carweiler, vom 1.2.1912 - 31.10.1917 in Ittel, vom 1.11.1917 -31.-8.1927 als Pfarrer in Dockweiler, Dekanat Daun.

Ein schweres Leiden zwang ihn, am 1.9.1927 auf seine Pfarrstelle zu verzichten und sich nach Gemünd-Eifel zurückzuziehen. In den letzten Monaten von schmerzlichen Leiden heimgesucht, die er in vorbildlicher Geduld ertrug, gab er, wohlversehen und öfters gestärkt durch die hl. Sakramente seine Seele sanft und gottergeben in die Hände des ewigen Hohenpriesters zurück am 17. April 1928. R.I.P.

In der Pfarrkirche zu Carweiler hielt Herr Pastor Bauseler ein Seelenamt für den Verstorbenen, dem die Pfarrgemeinde zahlreich beiwohnte.

Tod des Herrn Pastors Flöck 1929

Jakob Diederich / 1929

Am 9.November 1929 starb in Bad Neuenahr Herr Pastor Konrad Flöck, von 1895-1902 Pfarrer in Carweiler. Seine sterblichen Überreste wurden nach Koblenz überführt und ruhen auf dem Friedhofe daselbst.

Totenzettel. Zum frommen Andenken an den Jubilarpriester und Pastor i.R. Konrad Floeck.

Zu Koblenz am 10. Oktober 1847 geboren, wurde er vom Bischof Mathias Eberhard am 28. August 1870 im Dome zu Trier zum Priester geweiht; erhielt dann eine Anstellung als Kaplan in Völklingen, sodann in Kylburg, und darauf in seiner Heimatstadt Koblenz, wo er während des Kulturkampfes, auch in der ganzen Umgegend, viele Jahre angestrengt tätig war. Im Jahre 1884 ging er als Hilfsgeistlicher nach St. Johann (Dekanat Mayen) und wurde dort Pastor. Die Jahre 1895-1902 sahen ihn als arbeitsfreudigen Pastor in Carweiler (Dekanat Ahrweiler); 1902-1909 wirkte er in der Pfarrei Illerich (Dekanat Kaisersesch) und von 1909 ab volle 17 Jahre in Hönningen (Ahr). Die letzten drei Lebensjahre verbrachte er im Ruhestand zu Bad Neuenahr. Hier starb er, nur noch neun Monate von seinem diamantenem Priesterjubiläum entfernt, am 9. November 1929 um 1/2 4 Uhr, wohl versehen mit den hl. Sterbesakramenten unter dem Gebete seiner geistlichen Mitbrüder.

Die zahlreichen Pfarrkinder, die er stets in rastloser Hirtensorge weidete, mit unerschrockenem Mute verteidigte, durch tägliches priesterliches Gebet seinem Herrn empfahl, mögen durch Gebet, hl. Kommunion und Opfer in Dankbarkeit zu Gott um Barmherzigkeit flehen, und seine priesterlichen Mitbrüder in verstehender Liebe und Sorge am Altare sich für seine Seelenruhe einsetzen.