Zum Inhalt springen

Kirche und Pfarrei 1965

Rhein-Zeitung / 15. April 1965

Pfarrer Müller, Karweiler, hatte die Bevölkerung von Lantershoten zu einer wichtigen Versammlung einberufen. Das Thema befaßte sich mit der seit längerer Zeit akuten Frage: Eine Erweiterung oder ein Neubau des Gotteshauses für Lantershofen? An Sonn- und Feiertagen erweist sich die Filialkirche Lantershofen, die zur Pfarrei Karweiler gehört, als zu klein.

Die Filialkirche in Lantershofen ist um 1880 gebaut. Man hat ernsthafte Erwägungen angestellt, in welcher Form dem jetzigen Zustand abgeholfen werden könne, evtl. durch einen Umbau oder einen Neubau. Inzwischen haben dank der persönlichen Initiative von Pastor Müller alle Überlegungen konkrete Formen angenommen. Die Bevölkerung von Lantershofen wurde über die Planungen unterrichtet und zu den Fragen gehört.

Lantershofen hat inzwischen eine Einwohnerzahl von 700 Personen; so ist es zu verstehen, daß Bestrebungen im Gange sind mit dem Ziele der Gründung einer selbständigen Pfarrei. Obwohl die Zivilgemeinden Karweiler und Lantershofen seit Jahrhunderten eine Pfarrei bilden und der Sitz der Pfarrei in Karweiler ist, zeigt Pastor Müller Verständnis für die Bestrebungen von Lantershofen.

Pfarrer Müller gab die Ergebnisse der bisherigen Vorplanung und die damit verbundenen Entwicklunigsgedanken zur Kenntnis und erbat freie Meinungsäußerungen zu den Planungen. Zur fachlichen Erläuterung hatte er den Kirchenbauer, Architekt Fritzen aus Köln, geladen. Der Pfarrer gab einleitend die Zahlen der Kirchenbesucher in Lantershofen und Karweiler bekannt und gab Erläuterungen in bezug auf die bestehenden Kir-chenbauvorschriften nach der jetzt geltenden neuen Gottesdienstordnung mit Rücksicht auf die Änderungen in der Kirchenliturgie, akustische und optische Überlegungen.

Es sei jedoch ratsam, daß man sich nach Möglichkeit den örtlich gegebenen Verhältnissen anpasse. Er zeigte Archivbilder und eine Anzahl Dias von Kirchenneubauten in allen Gebieten der Bundesrepublik. Hieran anschließend gab er Grundrisse und Außenansicht, die Vorstellung der Planung für einen Um- oder Kirchenneubau bekannt nach dem Entwurf des anwesenden Architekten Fritzen. Dieser führte u. a. aus, daß aus räumlichen und auch aus optischen Gründen ein Anbau nicht die richtige Lösung sei.

Von der Kostenfrage ausgehend, kam er zu dem Vergleich zur zweiten Möglichkeit, die sich durch einen Neubau unter Beibehaltung des alten Kirchturmes biete. In einer regen und offenen Aussprache wurde das Bauvorhaben erörtert, natürlich auch die Frage der Finanzierung beider Vorhaben. In diesem Zusammenhang stellte Prokurist P. Solbach von der Charitativen Jugendpflege auf Burg Lantershofen die konkrete Frage, ob der geplante Kirchenbau notwendig sei oder nicht. Spreche man sich dafür aus, sollte die finanzielle Seite keinen entscheidenden Einfluß auf die weiteren Überlegungen ausüben.

Vorschläge, die Kirche an einer anderen Stelle zu errichten, um mehr Bewegungsfreiheit und Ausdehnungsmöglichkeit zu haben, fanden keinen Anklang. Man ging auch von der Erwägung aus, daß mit Wahrscheinlichkeit die neu zu bildende Pfarrei von den Priestern auf Burg Lantershofen übernommen würde und dadurch der Bau eines neuen Pfarrhauses eingespart werden könne, wenn man die Kirche an ihrem derzeitigen Standpunkt belasse.

Unter den Anwesenden wurde immer wieder gefordert, die "Kirche doch im Dorfe" zu lassen. Es stimmten die Anwesenden mit großer Mehrheit einem Kirchenneubau in der Achse der jetzigen Kirche zu. Pfarrer Müller schloß die Ansprache mit der Feststellung, daß man sich schließlich für die bessere Lösung entschieden habe.

Kirchenbaupläne erörtert 1965

Bonner Rundschau / 13. Oktober 1965

Ein Zwischentrakt verbindet den Turm mit dem Gotteshaus. Im Zuge der vorbereitenden Arbeiten, die mit dem Kirchenneubau in Lantershofen anstehen und abzuwickeln sind, fand am Sonntagabend im Saal des Winzervereins eine Versammlung statt, zu der Pfarrer Müller aus Karweiler eingeladen hatte. Es ging darum, den bei einer vorangegangenen Versammlung grundsätzlich beschlossenen notwendigen Neubau einer Kirche in Lantershofen jetzt in allen Einzelheiten, planerisch und finanziell zu erörtern.

Der große Saal war gut besetzt, als Pastor Müller nach einleitenden Worten den von der karitativen Jugendpflege auf Burg Lantershofen anwesenden Prokurator P. Solbach, der sich anerkennenswerterweise sehr für die Verwirklichung des Bauvorhabens einsetzt, bat, an Hand von Lichtbildern Angaben über das Bauprojekt zu machen und diese technisch und kostenmäßig zu erläutern.

An Hand ausreichenden Bildmaterials und eines maßstabgerechten plastischen Modells in Miniaturausgabe verstand es der Geistliche, anschaulich und allgemeinverständlich das zu sagen, was die vielen Zuhörer und Zuschauer interessierte. Zusammenfassend gesagt kam zum Ausdruck, daß auf dem Grundstück, auf dem die viel zu klein gewordene alte Dorfkirche steht, und auf einem dazuerworbenen Nachbargrundstück eine architektonisch ansprechende, in ihrer Ausstattung zweckmäßige und für die örtlichen Verhältnisse ausreichend große Kirche gebaut werden soll.

Im Grundriß erhält sie die Formen eines Fünfecks und in der Deckenkonstruktion die eines großen Sterns. Der säulenfreie Innenraum, der ausstattungsmäßig gesehen in vier Felder aufgeteilt wird und von allen Seiten einen freien Blick auf den in einer der fünf Ecken anzuordnenden Altar gewährt, wird durch hohe, die Ecken des Kirchenschiffs umfassende Fenster gut ausgeleuchtet, ohne daß die natürliche Lichtausbeute sich auf die Kirchenbesucher störend auswirken soll.

In einem Nebentrakt werden eine Beichtkapelle und darüber die Empore untergebracht und in Verlängerung dieses Anbaues ein Jugendheim vorgesehen, das den Ortsvereinen und damit der Entwicklung der Dorfjugend sehr förderlich sein dürfte. Der etwa 20 m hohe Turm wird durch einen kleinen Zwischentrakt mit der Kirche verbunden und paßt sich baulich sehr harmonisch in das Gesamtbild ein. Es ist beabsichtigt, ebenerdig im Turm, der nicht als Eingang dient, eine Leichenhalle unterzubringen. Der Eintritt in die Kirche erfolgt durch einen zweiseitig erschlossenen Vorbau, der gleichzeitig Raum bietet für eine würdige Gefallenen-Ehrenstätte. Die Planung fand bei allen Anwesenden Anerkennung und Beifall.

Kirchbau 1966

Erich Boosfeld / 1996

Das Anwesen Fuchs in der Schmittstraße ist weitgehend fertiggestellt, daß die Familie Fuchs bald in den Neubau einziehen kann. Man rechnet damit, im September oder Oktober mit den Abbrucharbeiten (Anwesen Fuchs, Kapelle) für den Neubau der Kirche beginnen zu können.

Aus der Original-Dorfchronik wurden leider zwei Bilder 9x9cm vom Kapellenabriß entwendet.

Die Bildunterschrift des ersten Bildes lautet: "Auf dem "Frumech" vor der Niederlegung der Kapelle. Im Vordergrund ist noch die alte Pumpe zu erkennen". Dem zweiten Bild ist unterschrieben: "Die Kapelle ist bis auf das Chor niedergelegt. Im Vordergrund das alte Backhaus, das wenige Wochen später durch die Freiwillige Feuerwehr Lantershofen abgerissen wurde."

Versetzung von Pastor Müller 1966

Erich Boosfeld / 1966

Anfang August 1966 schied Pastor Müller aus seiner Pfarrei Karweiler, um eine größere, die Pfarrei Hetzerath im Kreise Wittlich zu übernehmen. Lantershofen ist Pastor Müller ganz besonderen Dank schuldig. Ihm lag es am Herzen, seiner Filiale ein würdiges und der Größe des Ortes angemessenes Gotteshaus zu verschaffen. Als er schied, waren die Vorarbeiten zum Bau der neuen Kirche so weit gediehen, daß nur 6 Wochen später nach seinem Weggang mit den Abbrucharbeiten an der alten Kapelle begonnen werden konnte. Zahlreiche Lantershofener begleiteten Pastor Müller noch und waren Zeuge seiner Einführung in Hetzerath.

Neuer Pfarrer 1966

Bonner Rundschau / 25. Oktober 1966

Seit Anfang Oktober hat die Pfarrei Karweiler/Lantershofen nachdem Pastor Müller in eine große Pfarrei in der Nähe von Trier versetzt wurde, auch offiziell wieder ihren Pfarrer. Prokurator Paul Solbach vom Apostolat der Priester- und Ordensberufe auf Burg Lantershofen ist es, dem die etwa 1100 Seelen zählende Gemeinde anvertraut wurde.

Der Seelsorger und Lehrer Paul Solbach ist am 3. Juni 1911 in Betzdorf im Westerwald geboren. In Bonn, wo er die höhere Schule besuchte und das Abitur machte, absolvierte er auch seine theologischen und philosophischen Studien. Am 22. September 1934 wurde er von Bischof Dr. Machens in der Seminarkirche zu Hildesheim zum Priester geweiht. Als Seelsorger und Lehrer wirkte er am Apostolat der Priester- und Ordensberufe, das bis 1939 seinen Sitz auf der Rosenburg bei Bonn hatte und ab diesem Zeitpunkt auf Burg Lantershofen seine Aufgaben wahrnimmt.

Heute, im Alter von 55 Jahren, lastet ein täglich zunehmendes Arbeitspensum auf dem neuen Pfarrer, der neben seinen seelsorgerischen Verpflichtungen nach wie vor eine hohe Aufgabe in der Heranbildung von Priesternachwuchs sieht.

Hauptamtlich steht er der Pfarrei vor und ist dabei, den seit langem geplanten Kirchenneubau in Lantershofen zu verwirklichen. Gleichzeitig stehen, so versichert der Geistliche, notwendige Reparaturen am Turm der Pfarrkirche in Karweiler an, die keinen Aufschub dulden. Und die Pfarrkirche mit den an ihr notwendigen Arbeiten soll nicht unter dem leiden, was in Lantershofen im kirchlichen Bereich zu tun nötig ist. Aber auch das Apostolat für Priester- und Ordensberufe kann auf dem Fachlehrer Solbach, der in den naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet, nicht verzichten. Darin liegt wiederum der Grund dafür, daß der Pfarrgeistliche seien Wohnsitz auf der Burg beibehält.

Um den Umfang der erzieherischen Aufgaben noch einmal aufzuzeigen, sei hier gesagt, daß "auf der Burg" von drei Lehrpersonen durchschnittlich 60 Schüler unterrichtet und innerhalb von vier Jahren, nach den progressiven Lehrmethoden der früheren Klosterschulen bis zur Obersekunda und Unterprima geführt werden, und daß zusätzlich eine weitgehende Vorbildung im Priesterberuf erreicht wird.

Die in Zusammenarbeit mit dem Euchariuswerk in Trier in den verschiedensten Bezirken des Bistums durchgeführten Einkehrtage zur Förderung des Priesternachwuchses stellen eine zusätzliche Aufgabe, aber auch Belastung für Pfarrer Solbach dar. Auf lange Sicht wird diese Häufung von Aufgaben und Pflichten das Leistungsvermögen auch eines Geistlichen überfordern. Auf Frage versichert der Seelsorger, daß für die pfarramtlichen und für die Obliegenheiten des Apostolates mit der Zuweisung eines jungen Priesters gerechnet werden könne, der auf Burg Lantershofen seine Grundausbildung erfuhr. Übrigens sind, das darf in diesem Zusammenhang erwähnt werden, von den ungezählten ehemaligen Schülern der weit über heimatliche Grenzen hinaus bekannten kirchlichen Ausbildungsstätte heute viele Seelsorger in den Missionsgebieten Afrikas, Asiens und Südamerikas tätig, ja einer war Zeuge des ersten Atombombenexplosion in Japan.

Wenn Pfarrer Solbach in seinem bisherigen Leben nur Arbeit und Einsatz kannte, so weiß er, daß in die Zukunft nicht weniger, eher mehr abverlangt wird.Neben den seelsorgerischen und schulischen Obliegenheiten sieht er eine seiner Hauptaufgaben darin, den Kirchenneubau zügig abzuwickeln und die Pfarrkirche in Ordnung zu halten. Hier ist er der rechte Mann, bringt er doch, das erwies sich bei den umfangreichen Baumaßnahmen des Apostolates in den vergangenen Jahren, auch die Fähigkeiten eines versierten Baumeisters und die eines geschulten Kaufmannes mit. Seine Fähigkeiten und die Unterstützung der Pfarrangehörigen, die in ihrem neuen Pastor einen geachteten und beliebten Mitbewohner von Lantershofen sehen, werden ihm seine Aufgaben und Sorgen meistern helfen.

Kaplan Zilliken erkrankt 1966

Erich Boosfeld / 1996

Zur Entlastung unseres überbeanspruchten Herrn Pastors und der geistlichen Herren von Burg Lantershofen, wurde Kaplan Zilliken dem Apostolat für Priester und Ordensberufe durch den hochw. Herrn Bischof von Trier zugeteilt. Kaplan Zilliken sollte auch in der Pfarrseelsorge eingesetzt werden. Nur wenige Wochen waren ihm vergönnt, erfolgreich im Weinberge des Herrn zu arbeiten. Eine schwere Krankheit warf ihn so sehr danieder, daß es fraglich erscheint, ob er jemals wieder in seinem Beruf dienstfähig werden wird.

Kirchbau 1967

Erich Boosfeld / 1967

Nach Beendigung der Grundsteinlegung versammelten sich die Gäste, etwa 50 an der Zahl, im Saale der "Alten Schule", wo sie mit einem Imbiß und einem guten Tropfen Mosel gestärkt wurden. In seiner Festrede dankte Herr Pastor Solbach allen Planern, Helfern, Wohltätern, Arbeitern und ganz besonders seinem Vorgänger, Herrn Pastor Müller, der den Bau der Kirche in die Wege geleitet und die Vorplanung bereits durchgeführt hatte, als er unerwartet im August 1966 als Pfarrer von Karweiler nach Hetzerath bei Trier versetzt wurde.

Bei günstigem Wetter schritt der Bau der Kirche rasch voran. Am 31. August 1967 waren Kirchen- und Turmdach bereits gerichtet. In der Gastwirtschaft zur Post feierten die Bauarbeiter und Zimmerleute Richtfest. Hoch über dem mit Brettern verkleideten und schon mit Asphalt gegen Wind und Wetter abgeschirmten Kirchendach verkündete ein zünftiger Richtstrauß den Lanterhofener den Festtag.

Der Baubeginn des Turmes zögerte sich bis Mitte des Jahres hinaus. Die zuständigen Verantwortlichen beim Lande Rheinland Pfalz, dem Bistum Trier und der Pfarrei konnten sich erst spät über Gestalt und Aussehen des Turmes einigen. Seine jetzige Form ist einem Entwurf unseres Pastors Solbach zu verdanken. Der Turm ist über einem Betonsockel von etwa 4 m Dicke errichtet. Sein Grundriß mißt im Quatrat 5 m. Die Turmhöhe beträgt 20 m.

Die Gesamtplanung der Kirchenanlage stammt von dem bekannten Architekten Josef Westermeier aus Hamm in Westfalen. Wie im Pfarrbrief bereits erwähnt, hat Gott ihn vor Vollendung des Bauwerkes bereits zu sich gerufen. Die Kirche zu Lantershofen ist der letzte große Sakralbau, der nach seinen Plänen verwirklicht wurde. Den Plan zum Grundriß für unsere Kirche lehnte Herr Josef Westermeier an die Grundrißform der Hauskapelle der "Weißen Schwestern" zu Trier an.

Die Dachdecker-, Klempner- und Kupferarbeiten auf dem Kirchdach und dem Turm führte die Firma Höper aus Bad Meuenahr aus.

Das Kirchendach erhielt einen Kunstschieferbelag. Der Turmhelm, die Dachrinnen, Wasserspeier und Regenwasserabflüsse wurden in Kupferblech ausgeführt. Die Sakristei und die angrenzende Marien- oder Beichtkapelle schirmt eine Betonflachdecke, die mit einer Prevanaldachhaut abgedichtet wurde. Die Firma Höper führte ihre Arbeiten im Wesentlichen zwischen dem 25. August 67 und dem 10.Oktober 1567 aus.

Anfang September endeten die Außenputzarbeiten und die hölzernen Stangengerüste um die Kirche und Sakristei wurden nach und nach entfernt. Zur gleichen Zeit etwa erstellte die Koblenzer Verleih-Firma Otto Hammer im Kircheninnern ein Stahlgerüst, mit dessen Hilfe Innendecke und Deckenbeleuchtung angebracht werden sollten. Die gleiche Firma lieferte Monate vorher das Stahlgerüst für den Turm.

Die Holzdecke im Innern der Kirche wurde das besondere Geschenk der Lantershofener Männer an den "Baumeister Jesus Christus". Diese Decke haben sie in fast vierwöchiger Arbeit unter Anleitung von Herrn Karl Westermeier nach Feierabend selbst gebaut. Männer aller Stände und Altersschichten kamen und sägten und nagelte die Bretter von "kanadischer Zeder". Der Pastor war auch dabei und "hatte glatten Schnitt", berichtete die Bonner Rundschau vom 16.12.67 Oft waren mehr Männer zur Stelle, als benötigt wurden. Die eifrigsten unter ihnen waren Herr Robert Assenmacher aus der Karweilererstraße und der über 60 Jahre alte Herr Geulich aus der Fuchshöhle. Sie fehlten an fast keinem Abend. Ihre Namen seien deswegen besonders erwähnt. Die Eigenleistung der Männer erbrachte eine Baukostenersparnis von 25000,- DM. Die Zedernholzdecke wurde am 6.10.67 und der Fünfeckstern, der in Rauhfaserplatten gehalten ist, bis zum 11.10.1967 fertiggestellt.

Zwischen Zedernholzdecke und Kunstschieferdach befindet sich ein Hohlraum von fast Meterdurchmesser. Rund um die Fünfeckkuppel verläuft in diesem Hohlraum ein zweifacher Laufsteg, verbunden durch Treppchen, um bei notwendig werdenden Reparaturen zu jeder Stelle der Decke gelangen zu können. Um die Wärme im Kirchenraum zu halten, wurde die Zedernholzdecke mit Glaswolle abgedeckt. Der Hohlraum des Daches ist nur von außen Über das Sakristeidach, eine Giebelleiter und durch eine Dachluke zu erreichen.

Bis zum 16.10.67 waren die Arbeiten im Innern der Kirche soweit gediehen, daß die Firma Otto Hammer das ausgeliehene Stahlrohrbaugerüst wieder entfernen konnte.

In der Woche vom 1.10.67 bis zum 7,10.67 montierte die Firam Mahr aus Aachen die technischen Anlagen der Warmluftheizung. Die Ausführung der Elektroinstallation und die Lieferung der Beleuchtungskörper besorgte das Elektrofachgeschäft Peter Schmitz aus Bodendorf, unter Leitung des Elektro-Ingenieurs Fritz Loosen aus Bad Godesberg.

Die Verkleidung der Sakristei- und Beichtraumdecke sowie die Edelputzarbeiten im Innern der Kirche schlossen am 17.10.67 ab. Die Vertäfelung der Vorhallendecke endete am 25.11.67. In den verbleibenden Tagen und Wochen mühten sich viele Künstler und Handwerker um die würdige Innenausstattung der Kirche. Es wurde bisher sparsam gebaut, jedoch nicht am unangebrachten Orte gespart. Für den Fußbodenbelag der Bankfelder mußte wegen der Schuhmode ein äußerst druckfestes Parkettholz gefunden werden. Der Parkettfußboden wurde deshalb in Sucupiraholz aus Afrika gelegt. Die Arbeiten führte die Firma Parkett-Labow aus Koblenz-Moselweiß, Koblenzerstr. 119 aus.

Der Boden des Chorraumes liegt zwei Stufen höher als der Boden des übrigen Kirchenraumes. Er ist ganz aus Beton gegossen und in seine Mitte wurde die Altarplatte, die unter dem Altar der alten Kapelle gefunden wurde, eingesenkt. Chorraumboden, Treppenstufen und Wandelgänge wurden verkleidet mit Anröchter Dolomit. Aus demselben Gestein sind der Altartisch und der Altarsockel gehauen. Blickfang und Herzstück des Innenraumes bildet das Sakramentshäuschen, thronend auf einem 2 1/2 t schweren, zum Himmel ausholenden röm. Travertinblock. Es ist angefertigt aus Tombak, einer Kupferlegierung, mit roter Emaille unterlegt und außen ganz vergoldet. Die Türen zeigen Sternmuster, leuchtend in der dunkelroten, eingebrannten Emaille. Es wurde in der Aachener Künstlerwerkstatt Schwerdt und Förster geschaffen.

Die Wände der Altarecke sind mit röm. Travertinplatten verkleidet. Stilisierende Fenster in rotem, blauem und grünem Kathedralglas spenden ein gedämpftes, zu innerer Sammlung einladendes Licht. Der Entwurf dazu stammt von Heinz Hindorf aus Michelstadt. Angefertigt und in die Kirche eingebaut wurden sie durch die Firma Robert Münch aus Groß Umstadt.

Die Arbeiten in Dolomit und Travertingestein sind Ausführungen der Firma Natursteinwerk Eberhard Jakoby aus Anröchte in Westfalen. Nicht nur auswärtige Firmen, sondern auch einheimische Firmen und Handwerker wurden mit Arbeiten zum Kirchenneubau betraut. Die massiven und kunstvollen Eichentüren an den Eingängen, sowie die Beichtszelle wurden in der Bau-und Möhelschreinerei Robert Stranz in Lantershofen, Fuchshöhle hergestellt. Der Schmiedemeister Hermann Franzen aus der Winzerstraße besorgte die sanitäre Installation. Alle Maler- und Anstreicherarbeiten führte die Firma Josef Franken aus der Gartenstraße aus. Als Maurergeselle arbeitete Werner Klaes aus der Karweilererstraße und als Kranführer Heinz Ley aus der Brennerstr. im Auftrag der Firma Steinborn am Kirchenneubau mit.

Die Kirchenbänke sind in massiv Eiche gehalten und haben mit Schaumgummi abgepolsterte Kniebänke. Sie bieten bei normaler Besetzung 4oo Gläubigen Platz. Die Kirche hat ungefähr noch einmal soviel Stehplätze. Die Bänke lieferte die Firma Oskar Ulrich in Asterode. Aus der alten Kapelle wurde zur Innenausstattung nur eine barocke Marienstatue übernommen, die nun die dritte Lantershofener Filialkirche erlebt. In der 1966 abgerissenen Kapelle thronte sie hoch über dem Haupteingang im Turm. In der 1881 abgebrochenen Kapelle gehörte sie wohl zum Altarbild. In der jetzigen Kirche fand sie einen Ehrenplatz an der Nordwand der Beicht- oder Marienkapelle, umgeben von Farbfenstern, die einmal das Pentagon der Kirche wiedergeben, zum anderen wie dunkelrote Rosen zu Ehren der Mutter Grottes leuchten. Die Figur wurde auf Veranlassung von Pastor Müller von einem Künstler in Münstermaifeld restauriert.

Die 6 Kerzenleuchter, der Leuchter für das Ewige Licht und der Ambo sind Bronzearbeiten und wurden in Köln gekauft.

Unter der klugen und umsichtigen Leitung von Herrn Karl Westermeier und unseres allseits verehrten Pastors Paul Solbach konnten die gesetzten Termine eingehalten und, wie vorausgeplant, die Einweihung des neuen Gotteshauses am 17.12.1967, dem 5. Adventssonntag stattfinden. Mehr als 1000 Gläubige säumten die Straßen von der Burgkapelle bis zur neuen Kirche, als um 15.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein das Burgglöcklein zur Einweihungsfeier rief.

Einweihung der Kirche 1967

Rhein-Zeitung / 18. Dezember 1967

Die Pfarrfamilie und viele Gläubige aus dem Ahrtal und der Grafschaft, die so einen festlichen Tag noch nicht erlebt hatten, waren um die neue Kirche Lantershofen versammelt, als die Priester von der Burg zur neuen Kirche geleitet wurden. Inmitten der Geistlichkeit war als Gesandter des Bischofs der Ordinariatsrat und Domvikar Msgr. Moritz (Trier). Er war nach Lantershofen entsandt, während Bischof Franz Stein auf der rechten Seite des Rheins in Feldkirchen ebenfalls ein neu erbautes Gotteshaus weihte. Es war ein Ereignis und seltenes kirchliches Fest. Die Freude des Tages war mit der ergreifenden Bedeutung verbunden, daß die erste Messe für den verstorbenen Architekten Josef Westermeier gelesen wurde. Er hatte den Bau geplant und die ersten Arbeiten geleitet.

Die Türen waren noch verschlossen, als der bischöfliche Gesandte die Kirche umschritt und sie von außen besprengte. Dann wurde unter den Anrufungen Gottes die Türen geöffnet, und nun vollzogen sich die Zeremonien zur Segnung dieser Kirche. Wie das Gotteshaus, das zuvor an diesem Platze stand, ist auch das neue St. Lambertus geweiht. Msgr. Moritz legte violette Gewänder an für die Weihe des Altares, der mit Gregoriuswasser besprengt wurde wie der gesamte sakrale Bau.

Feierlich war die Beisetzung der Reliquien. Pfarrer Solbach, der in dieser Kirche nun das Meßopfer feiern wird, trug im roten Chormantel die Reliquien des Märtyrers Lambertus zum Altar. Der bischöfliche Gesandte bettete sie ein als Herzstück des Altars. Die Salbung und Weihe des Altares schloß sich an, dann brannten die Dochte mit Weihrauch auf den vier Kanten und auf der Mitte der Mensaplatte.

Unter den Wechselgesängen zwischen Priestern und Gemeinde vollzogen sich diese feierlichen, ehrwürdigen, von Papst Gregorius vor dreizehn Jahrhunderten geschaffenen Zeremonien. Es klang das alte, vertraute, zu Lantershofen gehörige St.-Lambertus-Lied auf, dieses Lied der Glaubensbesiegelung, seit Jahrhunderten in Lantershofen gesungen.

Der Altar wurde, während der bischöfliche Gesandte in der Sakristei die Meßgewänder anlegte, von Pfarrer Solbach bereitet und geschmückt. Nelken in Weiß und Rot, die hohen Kerzen, das Sakramentshäuschen hinter dem Altar, das Meßbuch auf der Mensa - das war eine große, feierliche Szene um den Altar.

Damit war alles bereitet für die Eucharistiefeier. Ordinariatsrat Moritz feierte das erste Meßopfer als Levitenamt unter der Assistenz von Rektor Groß und Spiritual Burger, wie Pfarrer Solbach beheimatet auf der Burg Lantershofen.

Der bischöfliche Gesandte hielt die Predigt nach der Lesung von Epistel und Evangelium. Die Frohbotschaft "Freuet euch" wiederholte er und stellte das Geschehnis des Tages mitten in die Adventbotschaft. Sei es auch berechtigt, vom Materialismus der Welt zu reden, so stünde ihm hier doch etwas anderes gegenüber: die Opferbereitschaft eines Dorfes. Eine tiefe Bereitschaft zum Glaubensleben, ein Wille, ein neues Haus Gottes zu planen, zu bauen und zu vollenden.

Der bischöfliche Gesandte lobte die Architektur, in der alles hinführt zum Altar. Es sei inniger Dank zu sagen über dem Grab des verstorbenen Architekten. Das Werk sei sichtbar gelungen in Harmonie, zu einem sakralen Bau, in dem die Losung "Freuet euch" nun ganz besonderen Klang habe.

Vom Altar gehe Frieden aus, in der Advent- und Weihnachtszeit auf besonders tiefe Weise, und unser aller Aufgabe sei es nun, diesen Frieden ins Leben zu tragen. Die schönste Zeit sei zuteil geworden, daß diese neue Kirche unter dem Licht der Adventzeit gesegnet werden konnte.

Dann vollzog der bischöfliche Gesandte zum ersten Male Opferung und Wandlung und reichte die Kommunion - zum ersten Male in diesem friedvollen Haus Gottes in Lantershofen.

Orgelweihe 1971

Ortsarchiv / 1971

Die Weihe der neuen Orgel in der Lambertuskirche wurde vorgenommen durch den Herrn Regionaldekan Paul Menzenbach aus Mayen. Es sangen die vereinten Chöre von Lantershofen, Karweiler und Bengen unter Leitung von Herrn Johann Schneider aus Lantershofen. Orgel-Improvisationen spielte Herr Peter Bares aus Sinzig. Die Orgel wurde gestiftet und kostete 60.000 DM. Der Stifter ist unbekannt.

Erhebung zur Pfarrkirche 1971

Ortsarchiv / 1971

Die bisherige Filialkirche St. Lambertus wurde Anfang Juli 1971 zur Pfarrkirche erhoben.

Priesterweihe 1971

Ortsarchiv / Juli 1971

Erstmalig in der Geschichte der Pfarrei Karweiler wurde in der St. Lambertuskirche eine Priesterweihe gespendet. Damit die Weihe in der Kirche stattfinden konnte, wurde diese kurz zuvor zur Pfarrkirche erhoben. Die Weihe wurde an Frater Elmar Schmitt vollzogen, den das Schicksal nach dem 2. Weltkrieg aus Ostpreußen nach Lantershofen verschlug.

Die Weihe nahm der chinesische Flüchtlingsbischof Vitus Chang vor. Besonders unser derzeitiger Pfarrer, Herr Pastor Solbach, unterstützte Herrn Pater Schmitt in seinem Werdegang bis zum Franziskanerpater. Die Bürger von Lantershofen und der weiteren Umgebung nahmen an dem Geschehen regen Anteil. Mehr als 1000 Menschen, darunter Provinzial Nordhausen vom Konvent der Franziskaner aus Düsseldorf, Regionaldekan Paul Menzenbach aus Mayen, der Regens des Priesterseminars Einsiedeln in der Schweiz, viele Ordensgeistliche und Nonnen sowie hohe Vertreter des Kreises und der Verbandsgemeinde Ringen nahmen an den Weihehandlungen teil. Für Lantershofen, so nach Meinung vieler Einheimischer, war es das Fest des Jahrhunderts. Weiteres darüber siehe in folgendem Zeitungsartikel.

Priesterweihe

Bonner Rundschau / 20. Juli 1977

Die geräumige und architektonisch sehr ansprechende Lantershofener Kirche war zu klein, die Geistlichkeit, die Gäste, die große Pfarrgemeinschaft und die Menschen zu fassen, die von nah und fern gekommen waren, das Fest einer Priesterweihe, das weitgehend Domen und Klosterkirchen vorbehalten ist, mit zu feiern.

Sicher war die überwältigende Teilnahme der Dorfbevölkerung, die auch im Schmuck der Häuser und Straßen ihren Ausdruck fand, darauf zurückzufinden, daß es sich bei dem Neupriester, der dem Franziskaner-Orden angehört, um einen Mann handelt, der Jahre seiner Jugend in Lantershofen verlebte und sich hier entschloß, sein Leben in den Dienst Gottes und der Mitmenschen zu stellen.

Festlich war der Einzug der Geistlichen des Dekanates, der Ordensleute aus Einsiedel und der geistlichen Würdenträger mit Provinzial-Oberer der Franziskaner M. Nordhausen aus Düsseldorf und Bischof Vitus Chang, begleitet vom Geläute der Glocken und vom Gesang stimmgewaltiger Chöre und der Gläubigen.

Beeindruckend waren die Worte, mit denen der Provinzial-Oberer die große Festversammlung begrüßte, auf die bevorstehende Weihehandlung einging und Gott, dem Bischof und all denen dankte, die an dieser Priesterweihe teilhatten. Anerkennung zollte er Pater Elmar, daß er dieses hohe Ziel auf einem so schwierigen Weg als Spätberufener mit so viel Mühe und Einsatz erreicht habe. Er schloß seine Ansprache mit Dank dafür, daß dieses hohe Fest in der Heimatkirche gefeiert werden konnte, und verband damit den Wunsch, daß es der Pfarrei Segen bringen möge.

Dem Weiheritus folgend bestellte Bischof Chang Pater Elmar, wie der Ordensname lautet, "nach Prüfung und Anhörung" zum Priester. Wörtlich stellte er weiter fest: "Du, mein lieber Sohn, wirst nun in die Gemeinschaft der Priester aufgenommen..."

Nach der feierlichen Handsalbung überreichte der Bischof seinem Mitbruder Kelch und Patene und übertrug ihm damit die Würde und das Amt des Priesters.

Die sich anschließende Eucharistiefeier vom Bischof und Neupriester gemeinsam zelebriert, war begleitet vom Festgesang der vereinigten Kirchenchöre von Karweiler und Bengen und dem MGV Cäcilia Lantershofen, alle unter Stabführung des Dirigenten Johannes Schneider (Lantershofen). Im "Großer Gott wir loben Dich", gewaltig von Chören und Gläubigen gesungen, schwangen Freude und Dank ob des großen Ereignisses mit, das man in der heimischen Kirche erlebte.

Vor dem festlichen Auszug aus dem Gotteshaus wandte sich der aus seiner Heimat vertriebene Kirchenfürst an seine, wie er sagte, Brüder und Schwestern im Herrn. Chang ging noch einmal auf die vollzogene Weihehandlung ein und ließ seine Zuhörer wissen, wie es kam, daß gerade er, der den Neupriester vor einem Jahr "auf dem Berg" in Remagen kennenlernte, es war, dem diese hohe Aufgabe zu fiel: Ein ähnlich gelagertes Schicksal, die Vertreibung aus der ursprünglichen Heimat sei es gegewesen, das zu dieser Bindung und der heutigen Weihe beigetragen habe. Ihn, den Mann aus dem fernen China, der seit 30 Jahren Bischof sei, habe das Schicksal nicht brechen können, eben weil er als gläubiger Mensch wisse, daß Gott für jeden Menschen sorge. Diese einfache, aber große Wahrheit müsse mehr beachtet werden, und jeder möge versuchen, dem Herrgott näherzukommen, getreu dem, was man im Vaterunser bete.

Er beendete seine Festansprache mit dem bischöflichen Segen und mit dem Versprechen, die Pfarrfamilie in sein Gebet und das tägliche Meßopfer einzuschließen. Diese erste und hoffentlich nicht letzte Priesterweihe in der schönen Lantershofener Kirche klang aus mit "Ein Haus voll Glorie schauet" und dem festlichen Auszug der Geistlichkeit und der Gläubigen.

Priesterweihe 1974

Ortsarchiv / 1974

Am 16.6.1974 wurde im Hohen Dom zu Trier mit noch sechs weiteren Diakonen Stephan Augst, ein ehemaliger Schüler der Vorbereitungsschule Burg Lantershofen, zum Priester geweiht. Am 7. Juli feierte er in der Kirche Lantershofen ein Primizamt und erteilte den Gläubigen den Primizsegen.

Erste Kandidaten 1974

Ortsarchiv / 1974

Am 30. Juni 1974 konnte Bischof Dr. Stein die ersten 10 Studenten des Studienhauses St. Lambert unter die Kandidaten des Diakonamtes aufnehmen. Die Feier fand unter großer Beteiligung der Pfarrangehörigen in der Kirche zu Lantershofen statt.

Firmung 1975

Ortsarchiv / 1975

Am Freitag, dem 23. Mai 1975 spendete Weihbischof Dr. Kleinermeilert in der Kirche zu Lantershofen 54 Kindern aus den Pfarreien Karweiler und Bengen und 29 Kindern aus Ringen die hl. Firmung.

Priesterjubiläum 1988

Bonner Rundschau / 1988

Ganz Lantershofen, aber auch viele Menschen der anliegenden Dörfer Karweiler und Bengen, waren am vergangenen Wochenende auf den Beinen, um dem Direktor der Burg Lantershofen, Pastor Paul Solbach, zu seinem Goldenen Priesterjubiläum zu gratulieren. Die Junggesellen geleiteten den Jubilar am Morgen zur Kirche, wo Regens Schäfer eine Messe zelebrierte.

Zu einem Kommers trafen sich Kollegen und Vertreter des öffentlichen Lebens anschließend im Saat des Weinbauvereins Dernau, um Paul Solbach in Ansprachen und Ehrungen zu würdigen. Für Kaffee und Kuchen hatten am Nachmittag die Frauen der Pfarrei gesorgt, die Freiwillige Feuerwehr besorgte den Getränkestand. So feierten alle Freunde und Bekannte des beliebten Pfarrers gemeinsam in den Räumen und der Turnhalle der Burg Lantershofen.

In den Abendstunden des Sonntags schließlich hatten Vereine und Chöre die Gelegenheit zu einer Gratulationscour im Hof der Burg, an der auch Bürgermeister Lothar Schmitt und Landrat Dr. Egon Plümer sowie die Ortsvorsteher Doll (Lantershofen), Hammes (Karweiler) und Kriechel (Bengen) teilnahmen. Das Tambour- und Fanfarencorps, das Panikorchester, der MGV "Cäcilia" und der Frauenchor gratulierten als Lantershofener Musikvertreter, zudem brachten auch der Bengener Kirchenchor, das Tambourcorps Karweiler und der Quartettverein dem Jubilar ein Ständchen. Offizieller Abschluß des Abends war das Fähndelschwenken der Fähneriche von Bengen und Lantershofen.

Am gestrigen Montag durften die Kleinen des Kindergartens sowie die Kinder der Grundschule Ringen, nachdem sie ein Lied für Pastor Paul Solbach in der Turnhalle gesungen hatten, die Kuchenreste des Vortages "verdrückten".

Kirchenjubiläum 1992

Helmut Kappen / 2000

Vor 25 Jahren, am 17. Dezember 1967 wurde die Lambertus-Kirche in Lantershofen feierlich eingeweiht. Besonders großen Anteil an dem Bau der Kirche hatte Prälat Paul Solbach, der sich für die zügige Fertigstellung der neuen Kirche sehr engagierte.

An dem Neubau hatten aber auch die Bürger von Lantershofen großen Anteil. Die Holzdecke in der Fünfeckkuppel wurde von den, wie es in der Kirchenchronik heißt, "Lanteshofener Männern" gefertigt.

Die Grundsteinsegnung erfolgte am 20. August 1967. Bei der Einweihung der Kirche waren am 17. Dezember 1967 waren 1000 Gläubige zugegen. Die Glocken der Kirche wurden schließlich am 31. März 1968 geweiht und anschließend montiert.

Pastor Müller gestorben 1993

Pfarrbrief / 1993

In memoriam Pastor Anton Müller. Gott, der Herr, hat am 14. Dezember 1993 unseren ehemaligen Pastor Anton Müller aus diesem Leben heimgerufen. Pastor Müller wurde am 25.11.1921 in Gering geboren und wurde am 21.3.53 zum Priester geweiht.

Von Mittelreidenbach (Nahe) kam Pastor Anton Müller in unsere Pfarrei und wurde am 17.12.1961 eingeführt. Er sollte sich hier von seiner Nierenerkrankung erholen. Im Juli 1966 hat sich Pastor Müller in Karweiler/Lantershofen verabschiedet.

Mit Datum vom 30. Juli 1966 schreibt er selbst in die Pfarrchronik: "Ich hätte noch gern die Kirche in Lantershofen fertiggebaut. Da nun großer Priestermangel herrscht (und die Herren von der Burg Lantershofen zunächst die Verwaltung und später die ganze Pfarrei übernehmen können), konnte ich mich dem Wunsche unseres H.H. Bischofs nicht versagen, zumal meine Gesundheit sich wieder gefestigt hat. Gott, unserem Herrn und obersten Hirten sei für Sorgen, Leid und alle Freude in der schönen Pfarrei Karweiler Dank gesagt."

Am 20. Dezember 1993 haben einige Gemeindemitglieder und Pastor Robert Brahm im Namen der Pfarrgemeinde am Requiem und an der Beerdigung von Pfarrer Anton Müller teilgenommen.

Der Herr, aus und für dessen Frohe Botschaft Pastor Anton Müller gelebt und gewirkt hat, gebe ihm die Anschauung seiner Herrlichkeit.

Keine Messe sonntags 1994

Helmut Kappen / 1994

Die in diesem Jahr erstmals stattfindende Pfarrversammlung behandelte vor über 50 Zuhörern als ein Schwerpunktthema die Sonntagsmesse in Lantershofen.

Die Abschaffung der sonntaglichen Frühmesse wurde von der Geistlichkeit angeregt, da die Anzahl der Priester in Lantershofen unter anderem durch den Tod der von Pfarrer Groß und Burger reduziert wurde. Als Begründung wurde angegeben, daß die beiden Priester Pfarrer Brahm und Regens Dr. Kühn es nicht oder nur sehr schwer schaffen, alle anfallenden Messen in Karweiler, Lantershofen und Bengen zu zelebrieren.

Die Pfarrversammlung zeigte sich von der Idee der Abschaffung der Sonntagsmesse in Lantershofen wenig begeistert, letztendlich fand man jedoch vorläufig keine Alternative zur Lösung des personellen Problems.

Paul Solbach gestorben 1994

Helmut Kappen / 1994

Im Alter von 83 Jahren starb Prälat Paul Solbach am l. September 1994.

Paul Solbach war 25 Jahre Pastor der Pfarrei Karweiler und prägte den Ort wesentlich mit. Am 1. September 1991 trat er als Pastor in den Ruhestand. Seine Hauptsorge galt der Weckung und Förderung von Priesterberufen.

Seit dem 1. September 1939 lebte er in Lantershofen und gründete zusammen mit den in den letzten Jahren ebenfalls verstorbenen Mitbrüdern Eugen Groß und August Burger das in Ganz Deutschland bekannte Studienhaus St. Lambert im Jahre 1972.

Kirchliche Anerkennung fanden seine Person und sein Werk in der Verleihung der Prälatenwürde zu seinem 80. Geburtstag am 3. Juni 1991 durch Papst Johannes Paul II. Das Feiern des diamantenen Priester Jubiläums, das am 22. September 1994 stattgefunden hätte, blieb ihm versagt.

Die Beerdigung fand unter Teilnahme von Weihbischof Schwarz, zahlreichen Priestern und Ehrengästen sowie den Ortsvereinen und den Dorfbevölkerungen von Bengen, Karweiler und Lantershofen auf dem Friedhof der Burg Lantershofen statt.

Karweiler Glocken 1995

Thomas Schaaf / 1995

Nachdem Fachleute starke statische Schwächungen am hölzernen Glockenstuhl festgestellt hatten, soll nach Wunsch von Pastor Brahm das Geläut in der Pfarrkirche Karweiler im nächsten Jahr mit einem Aufwand von 50.000 DM überholt werden.

Glockenspende 1997

Grafschafter Zeitung / 1997

Der diesjährige Weihnachtsbasar der Bastelgruppe Karweiler der kfd-Frauengemeinschaft BKaLa war wieder ein voller Erfolg.

Die Gruppe hatte sich jeden Donnerstag zur Bastelrunde getroffen, wodurch ein reichhaltiges Angebot zustande kam. Aber auch die Heimarbeiter halfen kräftig mit, durch Kuchen- und Plätzchenspenden das stolze Ergebnis von 3.500 Mark zu erreichen.

Dieser Betrag konnte an Pastor Brahm für die Renovierungsarbeit am Glockenstuhl der Karweiler Kirche überreicht werden.