Zum Buch und seiner Entstehung: Bürgervereinigung Lantershofen... und andere Geschichten
Thomas Schaaf / 2001
„Was geschehe in früheren Jahren, was von Dorf und Schul’ und Kirch’ man uns bericht’, wollen’s in der Chronik aufbewahren. Sie erzählt es unsern Enkeln wahr und kurz und schlicht.“
Dieser Vers ist der Lantershofener Ortschronik entnommen, die der langjährige Lantershofener Volksschullehrer Jakob Diederich - 1926 beginnend - in Sütterlinhandschrift verfasst hat; der Vers bildet gewissermaßen das Vorwort zur Lantershofener Ortschronik und ist zugleich als Mahnung zum Bewahren und Weitergeben zu verstehen.
In diesem Geiste des Sammelns, Bewahrens und Weitergebens standen bereits die Chronisten der Bürgervereinigung Leo Kappen, Leo Efferz, Heinz Wehrhahn, Helmut Kappen und alle diejenigen, die in der Entstehungszeit der Vereinigung auch ohne Chronistenauftrag ihre Beiträge hier geleistet haben.
Ebenso sollen die Lantershofener Bürger, die mit eigenen Schriften, Chroniken, Aufsätzen, Zeitungsartikeln, Festschriften oder Vereinspublikationen Lantershofener Geschichte bewahrten und Weitergaben, hier nicht unerwähnt bleiben. Insbesondere sind zu nennen: Peter Oebel (Wanderungen durch das Ahrtal), Eduard Schütz (Meine Heimat, Festschrift zur Jubelfeier 1935 der Junggesellen-Schützengesell- schaft), Erich Althammer (Festschrift der Junggesellen-Schützengesellschaft St. Lambertus Lantershofen), Erich Boosfeld (Weiterführung der von Lehrer Diederich begonnenen Orts- und Schulchronik), Ferdinand Zepp, Heinz Klaes (Festschrift 100 Jahre MGV Cäcilia), Bruno Schmitt (Festschrift 100 Jahre Winzerverein Lantershofen), Reimund Haas (25 Jahre über- diözesanes Studienhaus St. Lambert).
Mit Fug und Recht kann man also sagen, dass das Bewahren und Überliefern von Geschichte durchaus eine gute Tradition in Lantershofen besitzt. Mit dem vorliegenden Buch, herausgegeben anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Bürgervereinigung, wollen wir nicht nur diese Tradition fortsetzen, sondern auch in die Zukunft weisen und Anregung für weitere dorfgeschichtliche Veröffentlichungen geben.
Zu diesem Buch: „50 Jahre Bürgervereinigung Lantershofen“, dieser Untertitel klingt zunächst nicht besonders erwähnenswert im Ohr, wenn man den zeitlichen Vergleich mit dem viele Jahrhunderte alten Dorfleben in Lantershofen ziehen will. Bei näherem Besehen jedoch will scheinen, dass es durchaus Sinn macht, in unserer heute doch so schnelllebigen Zeit mit ihrem vielfach hektischen Alltag den Versuch zu unternehmen, wesentliche Teile des in fünfzig Jahren gewachsenen, neueren Dorflebens und Dorfgeschehens in der Zeit sichtbar und lesbar, vielleicht erlebbar und nachvollziehbar zu machen. So werden sich manche Lantershofenerin und viele Lantershofener Bürger in diesem Buch bereits heute als Teil der Lantershofener „Geschichte“ wiederfinden.
Da eine Chronik eine Aufzeichnung geschichtlicher Ereignisse nach ihrer Zeitfolge darstellt kann der Begriff Chronik für unser Buch keine Verwendung finden. Richtiger wären Bezeichnungen wie: „Sammlung von Beiträgen zur Lantershofener Geschichte“ oder „Lantershofener Geschichten“.
Das Buch mit insgesamt 224 Seiten, obwohl nicht Chronik im klassischen Sinne, ist chronologisch gegliedert. Zum Charakteristikum des Buches könnte man vielleicht so formulieren: Eine Vielzahl von „Chronisten“, nämlich jeweils die Schriftführer der Bürgervereinigung und die Zeitungsberichterstatter der verschiedenen Zeitungen haben in weiten Teilen dieses Buch in der jeweiligen Zeit geschrieben; auch die Bildberichterstatter der Zeitungen und die privaten Fotografen waren Chronisten in ihrer Zeit und haben die Bilder „aufgeschrieben“.
Also lag es nahe, diese doch sehr authentischen und aussagekräftig in der Zeit ge-schriebenen Berichte und Artikel unverändert und nach Möglichkeit ungekürzt als Grundlage für dieses Buch mit zu verwenden. Lediglich die Überschriften der jeweiligen Beiträge sind eingefügt bzw. angepasst worden, sofern dies notwendig oder zweckmäßig war.
Ein besonderes Anliegen war es uns, soweit feststellbar, die Namen der jeweiligen Autoren oder die Angabe der Quelle und das Jahr oder den Zeitpunkt der Entstehung des Beitrags bereits im Kopf des jeweiligen Abschnitts anzuzeigen. Der Leser kann also in der Regel erkennen, ob ein Beitrag aus der jeweiligen Zeit stammt oder erst nachträglich geschrieben wurde. Ebenso wichtig erschien es uns, die auf den Fotodokumenten abgebildeten Personen nach Möglichkeit vollständig namentlich zu nennen, damit auch in späteren Zeiten noch festzustellen ist, wer auf dem Bild festgehalten ist.
Wenn der Leser das Buch in die Hand nimmt und darin blättert, wird ihm zunächst auffallen, dass aus den Anfangsjahren der Bürgervereinigung nur wenige Berichte oder Dokumente zu finden sind. Die Ursache ist darin zu sehen, dass die Bürgervereinigung de facto zwar schon Bestand hatte, jedoch eine klare Gliederung und Aufgabenverteilung entsprechend den heutigen Vorstellungen im Sinne einer Vereinsorganisation noch nicht vorhanden war und demzufolge wenig Berichte oder Bilder aus den Anfängen der Bürgervereinigung vorhanden sind. Dies hat uns bei der Gestaltung dieses Buches dazu bewogen, weitere „Geschichten aus Lantershofen“ in die Dokumentensammlung über die Bürgervereinigung einzubetten.