In die Amtszeit von Leo Efferz fielen noch zahlreiche andere Ereignisse, darunter der Abschied vom verdienten Lehrer Diederich, die Einführung seines Nachfolgers Erich Boosfeld, das 70-jährige Jubiläum des Vereins, viele Sängerfeste, Ausflüge, Gemütliche Abende und sonstige Auftritte, darunter ein unvergessenes Gemeinschafts-Konzert am 20. März 1966 mit den Chören Bölingen und Altenburg unter dem Dirigat von Helmut Assenmacher sowie mit der "Musikvereinigung Ahrweiler" unter der Leitung von Josef Keip.

Einige Programmpunkte seien zur Erinnerung kurz genannt: "O Schutzgeist", "O wie schön ist die Welt", "Suliko", "Die zwölf Räuber", "Kalinka", "Ich weiß ein Faß in einem tiefen Keller", "So ein Tag", "Eins, zwei, drei", "Der Mensch lebt und bestehet", und "Frater Kellermeister".

Auch galt es immer wieder die Funktion eines fehlenden Kirchenchores zu übernehmen, so auch bei der Grundsteinlegung und Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1967. Die Festlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen, an denen neun Vereine teilnahmen, wurden im Mai 1968 abgehalten.

Hatte man bis Ende der 60er Jahre noch im Wirtshaus des Winzervereins geprobt, zwang der störende Thekenbetrieb zum Umzug in die leerstehende "Alte Schule" am "Frumech". 1975 wurde diese abgerissen/und der Chor konnte in die "Neue Schule" an der Burg ausweichen. Nach Fertigstellung der Mehrzweckhalle fand der Verein in derselben eine neue Bleibe. Dazu musste aber erst der Titel "eingetragener Verein" beim Amtsgericht beantragt werden, was wiederum eine Satzungsänderung und eine Vergrößerung des Vorstandes nach sich zog. Seitdem wird im jährlichen Wechsel der halbe Vorstand auf zwei Jahre gewählt.

Aber damit nicht genug der Veränderungen: Im Frühjahr 1974 quittierte unser langjähriger und verdienter Dirigent Johann Schneider seinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen. Er wurde später zum Ehrendirigenten ernannt. Dankenswerterweise half wie so oft der beliebte Bengener Heinrich Möhren unserem Chor aus der Verlegenheit, bis er am 21.1.1975 den Dirigentenstab seinem jungen Nachfolger Alois Reif aus Urmitz überließ.

Mit A. Reif erlebte unser Verein den Beginn eines weiteren Aufschwungs. Nicht nur dass er weitere Mitstudenten vom Studienhaus St. Lambertus zum Mitsingen animierte, auch die Gründung eines Kinderchores und des Frauenchores gehen auf sein Konto. Später folgten viele gute Kräfte aus der Burg seinem Beispiel, stellvertretend für alle seien hier Co-Dirigent Jürgen Lieh und Uli Bals genannt.

Nachdem im November 1975 wie bereits erwähnt Leo Efferz sein Amt abgab, wurde Bernhard Mombauer jun. zum Vorsitzenden gewählt. In seine Zeit fiel die Ankoppelung des Frauenchores an den MGV "Cäcilia", eine bis heute nicht bereute Entscheidung. So nahm unser hart trainierter Chor am 11.JJ.1976 am Kreisleistungssingen (Stufe 1 zum Meisterchor) in Bad Neuenahr teil. Der Wertungsrichter und Komponist Rudolf Desch gab unserem Chor folgende Prädikate: Männerchor: "Festgesang" gut; "Ei Du Mädchen vom Lande" gut; Frauenchor: "Wirf Dein Anliegen auf den Herrn" sehr gut; "Wie glänzt die Sonne" gut; Gem. Chor "Frieden" sehr gut; "Das Lieben bringt groß Freud" gut bis sehr gut.

Leider musste uns Alois Reif am 27- März 1977 verlassen. Als Nachfolger konnte Hajo Braun aus Unkelbach verpflichtet werden. Nachdem kurz vor der Feier des 85-jährigen Bestehens 1978 B. Mombauer zurückgetreten war, wurde sein "Vize" Albert Kappen Präsident. Kappens Verdienst war u.a. die Einführung des Straßenfestes "zwischen Plaetsch und Frumech" (1981) und die Nikolauswanderung, die heute noch jährlich stattfindet.

Im Mai 1982 folgte wieder ein Wechsel an der Vereinsspitze. Alfons Schmickler hieß der neue Mann, ein stiller und unermüdlicher Arbeiter für die Belange des Vereins bis zum heutigen Tage. Hatte er schon das 90-jährige Jubiläum der "Cäcilia" im Mai 1983 organisiert, musste er im Juni 1983 den Rücktritt des Dirigenten Hajo Braun und damit eine ernste Krise des Chores meistern.

Ein Nachfolger war schwer zu finden, schließlich erklärte sich Sangesbruder Rolf Dieter Schmitz bereit, den Posten vorläufig zu übernehmen. Mittlerweile ist Rolf Dieter Schmitz immer noch unser Chorleiter, eine Tatsache, die für sich spricht. Er führte den Chor (in der Hauptsache gemischten Chor) zu weiteren qualitativen Höhen: Vier große Chorkonzerte zum Advent in der hiesigen Kirche (eins davon erzielte 2.600,-DM für wohltätigen Zwecke), sieben große Auftritte in der Bad Neuenahrer Kurkonzert-Halle, zwei Konzerte in der Klosterruine Marienthal, oft zusammen mit seinem Schulchor, seiner Akkordeon-Gruppe und Solisten haben wir seiner Führung zu verdanken. Unter seiner Stabführung gelang es dem Chor 1992 auch, eine Tonträgeraufnahme in Form von 500 Musikcassetten und 500 CD zu verwirklichen.

Erwähnenswert ist noch, dass 1989 eine Renovierung der alten Fahne beschlossen wurde, was mittlerweile auch geschehen ist. Jedoch stellte sich dabei heraus, dass die Anschaffung einer neuen Fahne nicht zu umgehen war. Dankenswerterweise hat dies ein großzügiger Sponsor als Mitglied des Vereins ermöglicht. Die neue Fahne wurde am heutigen Jubelfest geweiht.

Mit Freude kann der Vorstand weiterhin mitteilen, dass der MGV "Cäcilia" nun als gemeinnützig anerkannt ist. Zum Schluss sei noch ein Wort des Dankes gestattet an alle Chorleiter, Sängerinnen und Sänger und an alle, die jemals ihre Tatkraft in den Vorständen zur Verfügung gestellt haben. Ihrem Einsatz für den Chor ist es zu verdanken, dass der Männergesangverein "Cäcilia" und der Frauenchor Lantershofen aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben unseres immer noch wachsenden Dorfes heute nicht mehr wegzudenken ist.

Nicht zuletzt auch ein Wort des Dankes an unsere Inaktiven! Über 100 Lantershofener Bürger kann der Verein zu seinen fördernden Mitgliedern zählen. Sie alle haben - jeder auf seine Weise - geholfen, den Verein aus dem vergangenen Jahrhundert herüberzuretten in unsere moderne, nüchterne Zeit.

Die Idee, einen Frauenchor zu gründen, entstand auf dem Bachemer Dreikönigsball im Jahre 1975. Einige sangesfreudige Frauen und Mädchen fassten den Entschluss, das gemeinsame Interesse am Gesang durch regelmäßiges Proben zu fördern. Alois Reif, der damalige Dirigent des Männergesangvereins erklärte sich daraufhin bereit, diese Proben zu leiten. Auf einem Sängerfest in Queckenberg wurde dann für den zukünftigen Frauenchor gesammelt. Stolze 21,-DM sollten das Startkapital der Frauen sein. Die Proben begannen im Mai 1975 und fanden so großen Anklang, dass man sich bereits am 24. Juni versammelte, um den Vorstand zu wählen. Er setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzende: Adele Franken, 2. Vorsitzende: Rita Tempel Schriftführerin: Maria Kuttig, Notenwart: Christel Rönn Kassiererin: Helene Manz. Der Monatsbeitrag wurde auf 2,- DM festgesetzt.

Bereits am 11. April 1976, ein knappes Jahr nach der Gründung, konnte der Frauenchor sein Können durch die Teilnahme am Kreisleistungssingen des Rhein-Ahr-Kreises unter Beweis stellen. Der Wettbewerb wurde mit den Noten "Sehr gut" und "Gut" abgeschlossen.

Neben fleißigem Üben wird auch die gesellige Seite groß geschrieben. Bei gemeinsamen Aktivitäten, wie die alljährliche Vatertagswanderung, eine Weinprobe, Spaziergänge nach Ahrweiler zum Eisessen, sowie als Gruppe bei Karnevals-Umzügen konnte man viele heitere Stunden erleben. 1992 wurde zum erstenmal ein Adventsbasar ausgerichtet. Der Frauenchor als Initiator konnte Herrn Pastor Brahm eine stolze Summe für die Heizung der Kirche überreichen.

Dem Frauenchor gehören zur Zeit <1993> 40 aktive und 37 inaktive Mitglieder an. Diese doch ansehnliche Zahl von Mitgliedern konnte kontinuierlich vom Gründungstag bis heute beibehalten werden. Seit dem 10. Januar 1986 führt Frau Mechthilde Schwiperich den Vorsitz.