Historisch 2010: In Lantershofen griff die Feuerwehr selbst zur Maurerkelle

6. August 2010. Fertig ist der neue, schmucke Anbau der Löschgruppe Lantershofen an der dortigen Mehrzweckhalle, am vergangenen Freitag konnte der letzte Stein gesetzt, die Halle gesegnet und gemeinsam gefeiert werden. Die derzeit 19 Mann starke Truppe der Wehr des Grafschafter Ortsteils hat die Erweiterung ihrer Räumlichkeiten fertig gestellt und dabei in erster Linie selbst Hand angelegt. Denn die Lantershofener Kameraden, in deren Garage in der Mehrzweckhalle das derzeitige Feuerwehrauto kaum passte, wollten bei ihren Plänen nicht warten, bis der Vorgang den Weg durch die Instanzen und Genehmigungsbehörden genommen hatte. Löschgruppenführer Walter Dünker, Wehrleiter Erich Krupp und Bürgermeister Achim Juchem wählten einen anderen Weg. Dabei war nicht die Gemeinde Bauherr, sondern die Löschgruppe selbst. Aus dem Gemeinderat wurde das Projekt mit einem Zuschuss von 49.000 Euro für Baumaterialien unterstützt, privat gesuchte Sponsoren legten noch einige Tausender drauf und die Wehrmänner zogen den Bau in rund 3000 Arbeitsstunden eigenständig hoch. Da ging so mach ein Samstag drauf und darum dankte Wehrleiter Erich Krupp bei der festlichen Einweihung am Freitagabend auch den Partnerinnen der Wehrmänner für deren Verständnis.

Walter Dünker freute sich, eine Vielzahl geladener Gäste im Festzelt vor dem Gerätehaus begrüßen zu können, ehe er den aus seiner Sicht langen Weg bis zur Fertigstellung noch einmal Revue passieren ließ. Dabei galt Dünkers Dank allen, die die Wehr beim Bau tatkräftig und finanziell unterstützt hatten. „Uns ist es gelungen, ein kleines Schmuckstück zu erstellen“, so Dünker. Hierüber freute sich auch Bürgermeister Achim Juchem, der mit einer Anekdote aus den Planungstagen, als er, Walter Dünker und Erich Krupp mit Wünschelruten nach Versorgungsleitungen gesucht hatten, zum Besten gab. Für die Kreisverwaltung dankte unterdessen der Beigeordnete Horst Gies der Wehr. Der Kreis hatte den Bau mit einem Zuschuss aus dem „Förderprogramm ländlicher Raum“ unterstützt. Dass in eine solch große Garage auch ein größeres Feuerwehrauto passe, bemerkte Erich Krupp. Er stellte den Lantershofener Kameraden ein neues Gefährt in Aussicht und versprach, man werde sich schon bald wieder am selben Ort treffen, um die Fahrzeugsegnung zu begehen. Bevor schließlich Pastor Norbert Klaes die neuen Räume segnete, verriet Kreisfeuerwehrinspektor Udo Schumacher, warum die Wehr mit dem Bau nicht warten wollten: „Die Lantershofener sind eine der schnellsten Wehren im Kreis Ahrweiler.“ Schumacher muss es wissen, er wohnt selbst in Lantershofen.