Lantershofen wird eingeäschert 1690
Chronik Kalvarienberg 1690
Die Einäscherung Lantershofens und anderer Dörfer beschreibt die Kalvarienbergchronik:"Am Montag danach kamen aus Montroyal etwa fünf Kompanien Franzosen, die in hiesiger Gegend verschiedene Ortschaften einäscherten wie das Städtchen Altenahr, Ober- und Niederholzweiler, Vettelhofen, Gelsdorf, Groß-Altendorf, Ersdorf, Eckendorf, Adendorf, Arzdorf, Fritzdorf, Sommersberg, Överich, Niederich, Birresdorf, Leimersdorf, Bengen, Karweiler, Lantershofen. Sie haben nicht alleine die Ortschaften beraubt, sondern auch die Kirchentüren erbrochen, zu Ahrweiler die Pfarrkirche namentlich, und das weltliche und geistliche Gut der Geistlichen geraubt. Sie haben sogar dem Pastor von Gelsdorf, Petrus N., dem wachsamen Hirten, das priesterliche Habit ausgezogen".
Kauf einer Handspritze 1859
Protokollbuch Gemeinde Lantershofen / 2. April 1859
Ortsvorsteher Cornelius Krupp trägt vor, dass es "durchaus notwendig sei für unsere Gemeinde, eine Handspritze zu beschaffen, die circa 70 bis 80 Taler kosten würde." Einstimmig wird dann beschlossen, die Handspritze über den Amtsbürgermeister zu beschaffen.
Feuerwehr 1862
Protokollbuch Gemeinde Lantershofen
Drei Jahre zuvor im Jahre 1859, hatte die Gemeinde Lantershofen zur Brandabwehr eine Handspritze angeschafft . Da bisher seit Anschaffung der Spritze kein organisatorischer Einsatzplan erarbeitet wurde, ist anzunehmen, dass die jetzt auf der Gemeinderatssitzung erfolgte Personaleinteilung einen handfesten Anlas gehabt hat. Vermutlich gab es bei einem Löscheinsatz Probleme damit, wer welche Aufgabe im Rahmen eines Einsatzes übernehmen durfte, jedenfalls beriet der Gemeinderat "auf ihre Forderung vom 14. Juli d.J. wegen Ansetzung eines Feuer - Personals". Es wurden klare Zuständigkeiten, Tätigkeitsbereiche und Verantwortungsebenen eingeführt. Das "Feuer-Personal" wurde vom Gemeinderat nach Aufgabenbereichen gewählt bzw. bestimmt:
"a: Für Spritzen - Meister und Führer sind ernannt: Heinrich Schneider, Peter Josef Rieck. Stellvertretung: Heinrich Josef Schopp, Peter Josef Hilberath.
b: Für die Drücker: Heinrich Josef Krupp, Christian Krupp, Johann Josef Morzel, Johann Michel Morzel, Mathias Josef Wershofen, Johann Josef Münch, Peter Josef Schneider, Peter Josef Hecker.
c: Für Leiter und Zacken - Meister Paul Schahen. Stellvertreter Andreas Dünker, Anton Johann Schütz, Peter Schütz, Bartholomäus Fuchs, Wilhelm Josef Fuchs Sohn Peter Josef.
d: Mannschaften: Dionys Heinzen, Heinrich Johann Fuchs Sohn Anton J., Johann Josef Cremer, Mathias Cremer, Heinrich Josef Bender, Sohn Peter Lorenz Münch, Kaspar Josef Bender, Mathias Josef Efferz, Johann Josef Krupp. e: Die Reihen zu bilden wurden gewählt: Theodor und Franz Bresgen, Max Schneider, Mathias Josef Krupp. Das Personal ist jedes für seinen Stand ausgesucht, was die Kennzeichen, Binden und gelben Sack angeht, wenn Frucht oder andere Gegenstände ausgetragen werden müssen, da wären auch Säcke vorhanden."
Bau des Spritzenhauses 1880
Jakob Diederich / Ortschronik 1926
Im Jahre 1880 wurde das Spritzenhaus gebaut.
Spritzenhaus 1880
Protokollbuch Gemeinde Lantershofen / 2. April 1880
Erstmals beriet der Gemeinderat am 2. April 1880 über ein neu zu errichtendes Spritzenhaus und beschloss die Einholung eines Kostenanschlages. Eine Baukommission wurde bestimmt, bestehend aus dem Vorsteher Schneider und den Verordneten Schopp und Bender.
Feuerwehr 1888
Protokollbuch Gemeinde Lantershofen / 8. Juli 1888
Der Gemeinderat Lantershofen bestimmte die "Hülfspersonen" zur Löschung eines Brandes:
"a) für Spritzenmeister und Rohrführer Josef Rieck, Stellvertreter Peter Josef Rieck und Josef Schneider,
b) für Drücker Peter Efferz, Josef Efferz, Ferdinand Efferz, Peter Heinzen, Josef Schopp, Jakob Lützer, Peter Josef Krupp, Josef Bender,
c) für Leiter- und Zackenmeister Mathias Otto, Stellvertreter Peter Kläs; Gehilfen Heinrich Dünker, Johann Josef Dünker, Johann Jakob Schneider, Peter Josef Schneider,
d) für Rettungsmannschaften Heinrich Krupp, Cornelius Fuchs, Jakob Schütz, Peter Josef Schütz, Heinrich Schütz, Hubert Krämmer, Steffen Krämmer, Lorenz Hilberath, Peter Josef Schneider, Sohn Max,
e) für die Reihen zu bilden Josef Dionys Oebel, Johann Josef Schneider, Sohn Anton, Peter Bender, Peter Josef Zecker.
Gründung der freiwilligen Feuerwehr, Steigerturmeinweihung 1927
Jakob Diederich / Ortschronik 1927
Über die Gründung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr und die Einweihung des Steigerturmes auf dem Schulhofe gibt nachstehender Bericht Kunde:
Trotz der Ungunst der Witterung am Sonntag zeigte unser Ort ein freudig bewegtes Leben. Es fand nämlich die Gründungsfeier der freiwilligen Feuerwehr statt, verbunden mit der Einweihung des Steigerturms. Abends vorher war bei strömendem Regen Zapfenstreich. Gegen 1/2 9 Uhr rückte die uniformierte Wehr unter Vorantritt einer Musikkapelle zum feierlichen Hochamte in die neue Pfarrkirche nach Carweiler.
Nach dem Hochamte brachte die Wehr Pfarrer Bauseler eine Serenade dar, wofür der Geehrte herzliche Worte des Dankes fand. Insbesondere freute es ihn, ein so schönes Einvernehmen zwischen Hirt und Herde feststellen zu können. Er wünschte der Wehr alles Gute. Dann wurde Direktor Langen, Burg Lantershofen, der sich als Freund und Gönner der Wehr erwiesen hat, ein Ständchen dargebracht. Zur eigentlichen Festesfeier rückten zum Teil mit Musikkorps die Wehren von Ahrweiler, Bad Neuenahr, Apollinarisbrunnen Neuenahr, Vettelhofen und Eckendorf in den Ort ein. Oberbrandmeister Elsen, Sinzig, nahm als Stellvertreter des verhinderten Kreisbranddirektors die Weihe des Turmes vor. Zunächst begrüßte er den Bürgermeister Stauf, Ringen, den eifrigen Freund und Förderer des Feuerwehrwesens in der Bürgermeisterei Gelsdorf und die übrigen Festgäste. Er bat, die junge Wehr wie bisher auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Der Wehr wünschte er bestes Wohlergehen. Dann übergab er den Turm der Wehr. Bürgermeister Stauf dankte im Namen der Gemeinde für das gelungene Werk und bat die Gemeindebehörde, die junge Wehr auch in Zukunft zu unterstützen.
Im Namen der Wehr dankte Oebel für den Weiheakt und allen erschienenen Kameraden, die nicht nur die junge Wehr geehrt, sondern durch ihr Erscheinen auch aufs neue den Beweis geliefert haben, dass das gemeinnützige Wesen der Feuerwehren imstande ist, in unserem Volk ein festes Band zu schmieden. Der neue Übungsturm sei ein Symbol des Strebens, selbstlosen Opfersinns, eisernen Fleißes, der Manneszucht und Kameradschaft. Auf diesen sittlichen Fundamenten ruhe das Gefüge der Feuerwehr. Ohne diese Grundlage sei eine Wehr wie überhaupt eine jede bürgerliche Gesellschaft unmöglich. Die Feuerwehr besitze viel innere und materielle Werte. Die Voreingenommenheiten gegen die Wehren müssten verschwinden. Hier heiße es Vertrauen gegen Vertrauen. Er wünsche, dass die Tugenden der Wehr, Uneigennützigkeit, Fleiß, Manneszucht und Kameradschaft Gemeingut aller Ortsbewohner würden, damit die junge Wehr immer mehr Freunde gewinne und deren Reihen gestärkt werden. Das ganze Fest, sowie alles Tun und Beginnen der Wehr möge begleitet sein von dem Wahlspruch "Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr". An den Schluss seiner Ausführungen setzte er die Worte Paul Lindenbergs: "Zum Licht empor mit klaren Blick, ein Vorwärts stets, nie ein Zurück, ein frohes Hoffen, kühnes Streben, und schnelles Handeln auch daneben; dann hat das Dasein Zweck und Ziel, wer großes will, erreicht auch viel!"
Die Steigerabteilung führte eine Hakenleiterübung am neuen Uebungsturm vor. Obersteiger Hergarten, geschmückt mit dem E.K I., zeigte, dass seine Abteilung bereits gute Fortschritte gemacht hat. Großer Beifall lohnte die Vorführung. Ein imposanter Festzug, an dem sich auch der Junggesellenverein, der M.G.V. Cäcilia und der Mandolinenklub Harmonie mit ihren Fahnen beteiligten, führte die Versammelten vom Übungsplatz an der neuen Schule durch die beflaggten Straßen des Ortes. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Gemeindevorsteher eine kurze Serenade dargebracht Bei einem Glase Wein fanden sich schließlich die Kameraden im Winzerverein noch länger zusammen. Ein Festball beschloss die Feier. Lantershofen kann stolz sein auf seine junge Wehr. Wir wünschen ihr, dass sie auf dem begonnenen Wege rüstig weiter schreite.
Brand beim Gastwirt Wershofen 1930
Jakob Diederich / Ortschronik 1930
Am 24. September 1930, am Tage nach der Kirmes, brach in dem Anwesen des Gastwirts Josef Wershofen ein Brand aus. Ein Schuppen, der mit Stroh gefüllt war, und in dem sich landwirtschaftliche Geräte befanden, wurde von den Flammen ergriffen. Die einheimische Feuerwehr, zu der sich die Mannschaft von der Tongrube gesellte, war sofort zur Stelle und so gelang es, den Brand einzudämmen, ehe er weiter um sich greifen konnte. Der Schaden betrug mehrere hundert Mark und war nicht durch Versicherung gedeckt. Die Ursache des Brandes konnte nicht festgestellt werden.
Ursulakirmes 1934
Ahrweiler Zeitung / 20. Oktober 1934
Anzeige in der Ahrweiler Zeitung: "Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Lantershofen am Sonntag, den 21. Oktober. Nachmittags 3 Uhr Übung der Amtswehr der Bürgermeisterei Ringen, danach Festzug durch den Ort. Ab 4 Uhr Ball im Saale des Winzervereins."
Stiftungsfest 1934
Ahrweiler Zeitung / 20. Oktober 1934
Morgen feiert unser Ort seine Ursulakirmes, auch Halbkirmes genannt. An diesem Tage begeht die Freiwillige Feuerwehr ihr Stiftungsfest. Nach einer Gemeinschaftsübung der Amtswehr Ringen ist Festzug durch den Ort und Ball im Winzerverein.
Am Montag feiert der Winzerverein sein Stiftungsfest. Nach gemeinsamem Gottesdienst um 8 Uhr, in welchem die neue St. Lambertus-Statue eingesegnet wird, ist gemütliches Beisammensein der Winzervereinsmitglieder; ebenso abends im Saale des Winzervereins.
Peter und Paul 1935
Ahrweiler Zeitung / 28. April 1935
In einer Anzeige in der Ahrweiler Zeitung heißt es: "Morgen (Peter und Paul), 29. Juni, nachmittags ab 4 Uhr großes Tanz-Vergnügen im Saale des Winzervereins. Es laden freundlichst ein die Freiwillige Feuerwehr und der Winzer-Verein."
Helle Flammen 1935
Ahrweiler Zeitung / 10. August 1935
Gestern Nachmittag passierte einem Landwirt in der Gemarkung Carweiler ein seltener Vorfall. Beim Aufladen von Getreide auf einen Wagen schlugen plötzlich helle Flammen empor; das Getreide sowie der Wagen wurden in kurzer Zeit ein Raub der Flammen. Das Pferd konnte noch im letzten Augenblick ausgespannt werden. Der Fuhrmann selbst rettete sich durch Abspringen vom Wagen.