Aktuelles
von den Junggesellen
Jubilar mit Lieblings-Schutzpatron
Lantershofener schritten zur Tat und vergrößerten die Feiern zum Patronatsfest
Seit fast 100 Jahren ziehen in Lantershofen zum Patronatsfest Junggesellen-Schützen auf, später kamen Bürger hinzu. Aber mit der reinen Männerkirmes soll Schluss sein. „Während andernorts die Helfer für Feste weniger werden, vergrößern wir unsere Kirmes“, drückte es Ortsvorsteher Marco Böhm aus. Soll heißen: in das reine Schützentreiben wurde in Lantershofen nun zum zweiten Mal ein Familienfest integriert. Ein Fest für die Kinder mit Mitmachzirkus und Clown, ein Fest für die ganze Familie. Die schwierige Schaustellersuche haben sie ebenfalls wieder hinbekommen und der Königsball am Sonntag findet immer mehr Freunde. Aber die Traditionen stehen in dem Grafschafter Ort mit seinen 19 Vereinen weiterhin im Vordergrund. Sonntag und Montag zogen sie auf und musizierten dabei im ganzen Ort von früh bis spät. Die Paraden unweit der Kirche zogen viele Schaulustige an, der Kirmesplatz am Winzerverein füllte sich vor allem nach den Festzügen.
Gefeiert wurde zu Ehren des heiligen Lambertus, im Mittelpunkt des Geschehens standen der neue Schützenkönig Clemens Queckenberg und die Jubilare, Silberkönig Gregor Winand, Goldjubilar Reinhard Schütz und Diamantjubilar Hans-Walter Bender. Ihnen galt auch die meiste Aufmerksamkeit am Montagmorgen, als sich die traditionelle Herrenrunde mit geladenen Gästen zum Festkommers im Winzerverein versammelte, um bei Wein und Brötchen die Traditionen hochleben zu lassen. Was dabei immer wieder zu hören war: es sind die vielen Menschen innerhalb und außerhalb der Vereine, die Lantershofen ausmachen. Und es ist der Zusammenhalt. „Denn alleine kann man keine Kirmes feiern“, drückte der erst vor wenigen Tagen gewählte neue Hauptmann der Junggesellen es in seiner ersten Festrede aus. Gemeint war damit auch das funktionierende und unkomplizierte Miteinander über alle Generationen hinweg. Das begeistert auch die Geistlichkeit vom Priesterseminar Studienhaus St. Lambert, dass voll im Dorfleben mitmischt. Regens Volker Malburg freute sich, einmal die komplette Junggesellenkarriere des Schützenkönigs miterlebt zu haben. Malburg betonte dabei aber auch die Wichtigkeit der Erinnerung an die Menschen, die er mit der neuen rheinland-pfälzischen Friedhofsreform ein Stück weit verloren gehen sieht. Das sieht auch Silberjubilar Gregor Winand so, der betonte, zwar nun in Bonn zuhause zu sein, seine Heimat aber in Lantershofen zu wissen. Und daher sei Lambertus auch sein Lieblingspatron. Der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem berichtete derweil von der 45-jährigen Freundschaft der Gemeinde mit der Normandie-Gemeinde Terres-de-Caux, in der ähnliche Traditionen wie in Lantershofen gefeiert würden.
Dass es mit der Kirmes und der austragenden Junggesellen-Schützen-Gesellschaft nach schwierigen Jahren derzeit wieder bergauf gehe, freute den Vorsitzender der Bürgergesellschaft Stefan Dünker, der diese Gesellschaft als „Fanclub der Junggesellen“ bezeichnete. Auch Dünker lobte die Unterstützung der vielen Vereine untereinander. Dünkers Vorgänger Erich Althammer bescherte der Versammlung unterdessen ein neues Lantershofen-Lied, gesungen von Dirk Wachter aus der Festkommers begleitenden Musikkapelle, die den Morgen mit modernen Klängen bereicherte. Nach Grußworten der drei Ahrweiler Schützendelegationen und zum Abschluss des Kommerses berichtete König Clemens Queckenberg über seine Wandlung vom Ablehnenden der Schützentraditionen zu deren Vorsitzenden und machte klar: „Halbherzig geht das nicht.“