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Aktuelles

von den Junggesellen

Mit Muskelkraft und Micken gegen den Maibaum

Von Thorsten Klein |

Traditionell wird jedes Jahr am letzten Samstag im April in Lantershofen der große Dorfmaibaum auf dem Vorplatz der Kirche St. Lambertus „Am Frumech“ von den Lantershofener Junggesellen-Schützen errichtet.

Die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft lädt herzlich dazu ein, dem Treiben am Samstag, den 27. April 2024 ab 11 Uhr als Zaungast beizuwohnen.

Für das leibliche Wohl aller Zuschauer sorgt in diesem Jahr das Tambourcorps der Junggesellen. Neben kühlen Getränken werden Leckereien vom Grill sowie hausgemachte Salate und auch eine vegane Alternative angeboten. Für Ihr leibliches Wohl ist somit redensartlich bestens gesorgt.

Beim Maibaum handelt es sich um eine Fichte von ca. 20 – 25 Metern Länge, die von den Junggesellen mit Hilfe eines sogenannten Nachläufers durch die engen Gassen des Ortes zum Kirchplatz transportiert wird. Als Maibaumspitze dient eine mittels schweren Metallschellen befestigte Tanne, welche die ortsansässigen „Brötchesmädchen“ mit bunten Bändern schmücken. An der Spitze weht traditionell eine rot-weiße Fahne.

Das Stellen erfolgt mithilfe sogenannter Micken, paarweise zusammengebundener, Schubstangen verschiedener Länge. Diese werden aus kleineren entasteten und anschließend geschälten Bäumen hergestellt. Zusammengebunden werden die Micken mit Kletterseilen im sogenannten Mastwurf, einer speziellen Knotentechnik, bei der sich der Knoten selbst sichert.

Das Aufrichten des Maibaums ist eine Sache der Muskelkraft – Der gesamte Prozess des Maibaumstellens wird traditionell vollständig ohne Zuhilfenahme von Maschinen bewältigt. An jeder Micke befinden sich fünf bis sechs Junggesellen, die dafür sorgen, dass genug „Druck auf den Micken“ ist, um den Maibaumstamm nach oben zu befördern. Einen besonders kritischen Moment stellt immer wieder das Umsetzten der Micken dar. Dabei wird ein Mickenpaar gelöst, um damit am Stamm herunterzurutschen, also schlicht und ergreifend „umzupacken“. Dabei verteilt sich das Gewicht des Baums schlagartig auf die anderen beiden Mickenpaare, weshalb die volle Konzentration aller Beteiligten gefordert ist. Hat der Baum seine finale senkrechte Position erreicht, wird er am Maibaumständer fest verbolzt und thront anschließend einen Monat lang über dem Dorf.