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Aktuelles

von den Junggesellen

Junggesellenverein in Quarantäne

Von Thomas Weber |

Besucher einer Mitgliederversammlung wurde im Nachhinein positiv getestet – Weitere Fälle aufgetreten

In Lantershofen geht die Angst vor schnell steigenden Corona-Fallzahlen um. Denn wie sich am Freitagabend herausstellte, war einer der 27 Besucher der Mitgliederversammlung der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft einige Tage später positiv getestet worden. Besagte Mitgliederversammlung zog sich am vorletzten Samstag über rund vier Stunden hin, im Anschluss wurde zudem dem Vereinsleben noch einige Zeit gewidmet. Nun wurden zwei weitere Junggesellen positiv getestet. Zwar meldete die Kreisverwaltung Ahrweiler am Freitag und Samstag keine Neuinfektionen, der zunächst positiv getestete Junggeselle wohnt aber aktuell auch nicht innerhalb der Kreisgrenzen und wurde auch nicht hier getestet. Das positive Testergebnis erhielt der junge Mann sechs Tage nach der Versammlung.

Dass es überhaupt dazu kam, dass der Infektionsherd in dem Grafschafter Ort entdeckt werden konnte, lag an dem aktiven Umgang der Junggesellen mit der Information über die Infektion ihres Kameraden. Der hatte seine Schützenbrüder informiert, nachdem er den positiven Befund am vergangenen Freitag erhalten hatte. Seitens des Gesundheitsamtes in Euskirchen, wo der junge Mann getestet wurde, hatte es keine Meldung nach Ahrweiler gegeben, weil man dort die Kontakte nach dem Ausbruch von Symptomen lediglich 48 Stunden zurückverfolgt. Die Versammlung fand jedoch vier Tage vor dem Auftreten der Symptome statt. Die Verdachtsmeldung erhielt das Ahrweiler Gesundheitsamt erst von einem weiteren, in der Altenpflege tätigen Junggesellen. Daraufhin wurde man in Ahrweiler aktiv und lud alle Teilnehmer der Versammlung zum Abstrich. „Das Gesundheitsamt hier vor Ort macht einen richtig guten Job“, fand der Vorsitzende der Junggesellen-Schützen, Marco Böhm, nur lobende Worte für den örtlichen Umgang mit dem Verdachtsfall. Sämtliche Junggesellen sind bis auf weiteres unter Quarantäne gestellt und werden zum Ende dieser Woche erneut getestet. Ob die beiden positiv getesteten Personen weitere Kontaktpersonen ansteckten, wird derzeit geprüft. Im schlimmsten Fall könnte die Anzahl der positiv infizierten in den nächsten Tagen schneeballartig ansteigen. Die bekannte 50er Grenze für einen Landkreis wäre dann schnell überschritten.

Für den Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem zeigt der Fall, wie schnell sich eine „Situation“ entwickeln kann. Juchem betonte aber auch ausdrücklich, dass am Samstag die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsamt, den Junggesellen-Schützen, dem Trägerverein des Winzervereins und der Gemeinde sehr gut funktioniert hat. Ob sich die beiden neu infizierten auf der Sitzung bei ihrem Kameraden ansteckten, scheint fraglich, denn hier war es zu keinen näheren Kontakten oder Begegnungen gekommen. „Es ist eher unwahrscheinlich, dass zwischen den Infektionen ein Zusammenhang besteht, weil man sich zu keiner Zeit auf weniger als zwei Meter nähergekommen ist“, so der Junggesellen-Vorsitzende. Die Personen, mit denen der infizierte Mann aus Euskirchen an dem Abend in Kontakt stand, wurden allesamt negativ getestet. Unterdessen wurde der Winzerverein Lantershofen, wo die Versammlung der Junggesellen-Schützen stattfand, vom Eigentümer Gemeinde Grafschaft zunächst gesperrt, damit umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen getätigt werden können.