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Aktuelles

von Kulturlant

Fee Badenius und Band waren im Winzerverein zu Gast

Von Thomas Weber |

Liedermacherin schämt sich für gar nichts mehr

Das war mal ein entspannter Abend: Liedermacherin Fee Badenius stand am vergangenen Samstag mit ihrer Band, die ebenso entspannt „meine kleinen Liedchen zu Musik machen“ (Badenius), auf der Bühne im Lantershofener Winzerverein.

Es war ein Abend im Rahmen des Lantershofer Kabarettprogramms. Nach zuletzt schwerer Kabarettkost für das Kulturlant Kabarett-Publikum sorgte der Auftritt der jungen Musikerin und ihrer Band für fröhliche Mienen im Publikum. Zumindest die meiste Zeit. „Aber warum eigentlich Kabarett?“ dürfte sich manch einer der rund 200 Besucher dennoch gefragt haben. Ganz besonders, als es zum Ende des Konzerts doch recht melancholisch wurde, als Fee Badenius tiefe Einblicke in ihr Leben preisgab und vom Tod der Mutter im vergangenen Jahr erzählte, dazu das stark autobiografisch inspirierte Stück „Dein Lachen“ und dann übergangslos das Lied vom Tier. Besser: vom Menschen, den man mit ganz bestimmten Tieren vergleicht, Löwe, Papagei oder Fisch. „Mensch sein ist schon tierisch schwer“, sang Fee Badenius. Einer der vielen überraschenden Aussagen, die dem Publikum ein Lächeln auf die Lippen zauberten oder oftmals ein beherztes Lachen auslösten.

Fee Badenius berichtete vom roten Faden, den die Musikfolge ihres Konzerts eigentlich haben sollte, der sich dem Publikum aber oft genug nicht erschließe. Daher musste sie die Gäste an besagtem Faden entlangführen, wenn sie erst von ihrem lebenslangen Partner, dem eigenen Körper und der Diskrepanz zum Kopf mit anderem Handeln als eigentlichem Wollen sang. Was für besagten Körper gut ist, muss für die Seele nicht immer genauso gut sein. „Ich habe die besten Jahre meines Lebens mit Selbstkritik verbracht, jetzt schäme ich mich für gar nichts mehr“, so drückte die Sängerin es im Lied „An anderen Tagen aus.“ Irgendwie war dann doch der ganze Abend hintersinnig und damit musikalisches Kabarett. Zum Schluss gab es dann auch noch das, was man im Publikum kannte: „Fleisch-ess-lust.“ Obwohl es nach eigenen Worten das erste Konzert war, bei dem man die Sängerin nicht schon in der Pause nach besagtem Lied fragte.