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von Kulturlant

Schottlands beste Nachwuchsmusiker gastierten auf Deutschlandtour bei Kulturlant

Von Thomas Weber |

Weltmeister auf der Kulturlant-Bühne

Sie spielen traditionelle schottische Musik und sind die Besten ihres Landes. Drei junge Nachwuchsmusiker samt Gitarrenbegleitung touren derzeit durch Deutschland. Die „3. Young Scots Trad Awards Winner Tour“ machte am Samstag in Lantershofen Station. Im ausverkauften Saal des Winzervereins feierten rund 250 Gäste die jungen Musiker, die in den beiden vergangenen Jahren die wichtigsten Nachwuchspreise in ihrer Heimat gewinnen konnten. Dort veranstalten die großen Radio- und Fernsehstationen, allen voran BBC Scotland, regelmäßig Wettbewerbe für junge Menschen, die die traditionelle Musik des Landes hochhalten. Wer dort einen Preis gewinnt, dem steht jede Bühne offen, auch weit über die Grenzen Schottlands hinaus.

Ross Miller beispielsweise tourt mit verschiedenen Formationen durch die ganze Welt. Der Dudelsackspieler, der 2016 Gewinner bei den Celtic Connections wurde, hat es sogar bis zum Weltmeister geschafft, er gewann mit seiner Band im Jahr 2017 die „World Pipe Championships.“ In Lantershofen zeigte er, wie er aus dem oftmals als angestaubt geltenden Instrument moderne Klänge locken kann, Dudelsack-Tanzmusik sozusagen. Hannah Rarity gewann im Jahr 2018 mit dem „BBC Radio Scotland Young Tradition Musician of the Year“ den wichtigsten Nachwuchspreis, auch sie tourt seitdem durch die Welt. Auf der Kulturlant-Bühne stellte sie ihre kraftvolle und klare, seelenbehaftete Stimme vor allen Dingen bei Balladen aus ihrer Heimat unter Beweis. Und Geiger Benedict Morris, der im vergangenen Jahr den begehrten BBC-Radio-Preis erringen konnte, brannte ein wahres musikalisches Feuerwerk ab. Begleitet wurden die drei Musikanten von Luc McNally an der Gitarre, der bereits zwei Mal den BBC-Award gewinnen konnte.

In der Konzertreihe stellte sich zunächst jeder der drei Musiker, begleitet von McNally, musikalisch vor. Zu hören waren schottische, aber auch irische Traditionals aus den vergangenen Jahrhunderten. Dazu präsentierten die jungen Schotten eigene Werke, zumeist aus ihren Debutalben. Schon bei der Vorstellungsrunde ließ sich das Publikum zu lauten Beifallsbekundungen hinreisen. Das wurde im zweiten Konzertteil noch enthusiastischer, jetzt waren alle vier Musiker zu erleben, spielten traditionelle Titel, wie „In Freenships Name“ oder „Erin Go Bragh“, dazu mit „The Snow They Melt The Soonest“ ein von allen vier Musikern neu arrangiertes traditionelles Stück. Musik von Norman Blake (Church St. Blues) oder Phil Cunningham (Cathcart) komplettierten das Programm, bei dem die Musiker erst nach mehreren Zugaben von der Bühne gingen. Zu ganz später Stunde, die meisten Gästen waren längst auf dem Heimweg, tauchten alle vier im Thekenbereich des Winzervereins noch einmal auf, packten die Instrumente aus und gaben noch ein kleines Konzert für die Nachtschwärmer. Derweil sagte die Tour-Organisatorin Petras Eisenburger zu, dass man trotz einer Verdopplung der Besucherzahlen der aktuellen gegenüber der letztjährigen Tour auch im kommenden Jahr gerne wieder auf die Kulturlant-Bühne nach Lantershofen kommt, dann mit neuen, jungen Preisträgern.