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20 Jahre Musikfreunde Panikorchester e.V.

Heinz Schütz / 1996

Aus der Idee eines Einzelnen und seiner mitreißenden Begeisterung entstand, wie so häufig in unserem dörflichen Zusammenleben, der Gedanke, eine Gruppe Gleichgesinnter zu suchen, um die Freude am gemeinsamen Musizieren, das gesellige Miteinander und damit ein Stück Dorfkultur zu verwirklichen.

Gründungsversammlung

1976

Gerhard Schaaf konnte im Oktober 1976 acht Musikinteressierte in der Gaststätte "Zur Post" zur Gründungsversammlung begrüßen:

Heinrich Wolber, Werner Efferz, Heinz Doll, Franz-Peter Efferz, Arnold Wronka, Manfred Sebastian, Willi und Heinz Bach. Übereinstimmend wurde beschlossen, dass jedes Gründungsmitglied einen einmaligen Betrag von 350,- DM und einen Monatsbeitrag von 5,- DM zu zahlen hatte. Damit war der Grundstein zur Anschaffung von Instrumenten gelegt.

Musikalischer Leiter, erste Gage

1976

Als musikalischer Leiter wurde unser Gründer Gerhard Schaaf gewählt. Nach den ersten Proben im Mannschaftsraum der Tongrube erfolgte der erste öffentliche Auftritt zum Heiligabend 1976. Vom Speicher des Hauses Bach blies man nach der Christmette die Weihnacht an.

Die erste Gage erhielten wir von Robert Bender in Form einer Runde Bier. Wir spielten ihm: "Kein schöner Land in dieser Zeit". Das erste inaktive Mitglied war Karl Krupp, der unserem Verein am 17.10.1978 beitrat.

Vereinsname Panikorchester

1978

Den Vereinsnamen "Panikorchester" gaben wir uns 1978.

Seit 1979 ist das Panikorchester fester Bestandteil der Fronleichnams-Prozession und seit 1980 der Prozession zur Marienkapelle in Karweiler.

1979 kam Ernst Rhon, ein Student der Burg zu uns, übernahm die musikalische Leitung bis 1982 und übergab dieses Amt an Heinrich Wolber. Seit den 31.7.83 spielten wir auch bei der Prozession zur Annakapelle in Laach und anschließend als Kirmesmusikanten im Festzelt.

Erster großer Auftritt

1983

Der erste große Auftritt war die Eröffnung der Tankstelle Hafez in Walporzheim. Wir spielten 7 Stunden und unsere Gage betrug 600,- DM. Die Auftritte zu weltlichen und kirchlichen Anlässen wurden in den ersten 10 Jahren nach Gründung immer zahlreicher, allein von 1983 bis 1986 waren es 81.

10-jähriges Bestehen, ein Auf und Ab

1986

Zum 10jährigen Bestehen hatte der Verein 14 aktive und 9 inaktive Mitglieder. Wie in jeder Gemeinschaft gibt es aber auch in einem Verein ein Auf und Ab, Schicksalsschläge und Streit.

Nach dem Tod unseres Gründers und Freundes Gerhard Schaaf, dem wir immer ein ehrendes Andenken bewahren werden und dem Weggang von Ernst Rhon, fehlte vielen Mitgliedern der Elan und die Begeisterung die musikalische Entwicklung weiterzutreiben.

Neue Idee, neuer Schwung

1989

Zur gleichen Zeit waren auch bei dem, den Junggesellen-Schützen angegliederten Tambour- und Fanfarencorps, Auflösungstendenzen zu beobachten.

So kann es dann nur als Glücksfall betrachtet werden, dass wiederum die Idee eines Einzelnen zur Zusammenführung dieser beiden musikalischen Gruppierungen führte.

Manfred Sebastian, Mitbegründer des Panikorchesters und musikalischer Leiter des Tambour- und Fanfarencorps, hatte erkannt, dass das Bestehen zweier ähnlich geformter musikalischer Einrichtungen in einem Dorf auf Dauer nicht von Bestand sein könnte. Nach zahlreichen Gesprächen überzeugte er die zögernden Mitglieder beider Vereine vom Sinn eines Zusammengehens. Der Zusammenschluss erfolgte im Jahr 1989.

Neuer Anfang, neuer Erfolg, Jugendausbildung

1989

Als neuen Namen gab man sich: Musikfreunde Lantershofen e.V. Panikorchester - St. Lambertus. Aus Kostengründen beließen wir es beim Vereinseintrag Panikorchester und fügten die neuen Namen nur intern dazu. Bis heute hat sich der neue Name nicht durchgesetzt (wir bleiben die Paniker?!).

Was vor Jahren keiner für möglich gehalten hatte, wurde wahr: erfolgreiche Auftritte bei mehreren Kreismusikfesten. Ganz besonders zu erwähnen, 1992 anlässlich des Jubiläums der Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler, der Auftritt im Kurpark. Es wird wohl niemand den Moment vergessen, als wir in der Muschel saßen und langsam zum Publikum gedreht wurden.

Wenn auch im Laufe der Zeit einige der Mitglieder diese neue Musikformation verließen, so hat es Manfred Sebastian als Dirigent bis zum heutigen Tage verstanden, seine Begeisterung für die Musik auf uns alle zu übertragen. Die Früchte seiner Arbeit und seines zähen Fleißes erntet er in diesen Tagen, da sich zahlreiche Jugendliche zur musikalischen Ausbildung in unserem Verein angemeldet haben.

Neben unseren zahlreichen Auftritten spielen wir besonders gern auch bei den Festen der Interessengemeinschaft "Künstliche Niere", die wir auch bei Ihrer Schiffstour begleiten dürfen. Seien es Karnevalsumzüge, Straßen- , Feuerwehr und Sportfeste, Altstadtfest in Ahrweiler, Prozessionen und Weihnachtsfeiern - unsere Musiker opfern gerne ihre Freizeit, um gemeinsam zu musizieren, viel Spaß und Freude miteinander zu haben.

Neuer Weg mit Lehrgängen

1995

Im letzen Jahr wurde erstmals ein neuer Weg in der musikalischen Ausbildung beschriften. Zu einem Lehrgangswochenende trafen sich die Musiker in Bendorf, um in Gruppen - und Orchesterproben neue Stücke einzustudieren. Mehrere hervorragende Dozenten erarbeiteten gemeinsam mit den Musikern in konzentrierter aber auch entspannter Atmosphäre Teile eines neuen Repertoires. In unserem Verein wird aber nicht nur musiziert, ein wichtiger Punkt ist auch das gesellige Zusammensein.

Ehrenzuhörer, "Nach-Tröten" und Anderes

1992

An unseren Probenabenden ist ein gern gesehener Gast der Regens des Studienhauses St. Lambert, der anlässlich seines 50. Geburtstages zum Ehrenzuhörer unseres Vereines ernannt wurde.

War früher schon das "Nach-Tröten" in der Gastwirtschaft Görres bei Paula und Treschen häufig länger als die eigentliche Probe, so findet sich nach Schließung der Gaststätte immer irgendwo eine gesellige Runde um das Vereins- und Dorfleben eingehend zu besprechen.

Jedes Jahr findet ein gemütlicher Abend für alle Mitglieder und Familienangehörigen sowie ein beliebter Familienwandertag statt.

In besonderer Erinnerung wird allen Mitgliedern noch die gemeinsame Fahrt nach Kiel anlässlich der "Kieler Woche 1992" sein.

Alle Vereinsmitglieder haben als Wunsch für die Zukunft: Die Freude an der Musik und am Musizieren soll in unserer Gemeinde lebendig bleiben und wachsen.

 

Weihnachtskonzert

Grafschafter Zeitung / 8. Dezember 2000

Wer nicht da war hat wirklich etwas verpasst... das war die einhellige Meinung aller Besucher des 1. vorweihnachtlichen Konzertes der Musikfreunde " Panikorchester" e.V. Lantershofen in der St.Lambertuskirche am letzten Sonntagnachmittag.

Die Musikfreunde stellten sich erstmalig als Gesamtorchester zusammen mit dem in diesem Jahr neu in Lebens gerufenen Jugendorchester der staunenden Öffentlichkeit.

46 aktive Musiker inklusive der 20 Jugendlichen boten dem Zuhörer einen sehr schön zusammengestellten vorweihnachtlichen Meldienstrauß. Eröffnet wurde das Programm mit den Bach-Chorälen "Ich steh an deiner Krippen hier" und "Oh Jesulein süß".

Bei diesen im vierstimmigen Choralsatz verfassten Werken war die Klangfülle des Orchesters schon gewaltig, kam aber bei den anschließenden Stücken erst voll zur Geltung.

Nach einleitenden Worten des Dirigenten Manfred Sebastian übernahm Bruno Schmitt die Überleitung von einem Stück zum anderen mit weihnachtlichen Geschichten und Anekdoten aus dem Lantershofen des letzten Jahrhunderts. Leider war die Mikrofonanlage des Gotteshauses in einer so schlechten Verfassung, dass im hinteren Teil der Kirche die wirklich hörenswerten Vorträge nur sehr schlecht zu verstehen waren.

Bei dem Titel "Adeste Fidelis" das in einem mächtigen Creszendo endete, kam die hervorragende Akustik des Lantershofener Gotteshauses sehr gut zur Geltung.

Es folgten der durch den Sänger Roy Black bekannt gewordenen Titel "Weihnachten bin ich zu Haus" sowie die "Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zukowski bei denen die Perucussionsinstrumente die Melodien sehr schön und effektvoll begleiteten.

Die durch die Jugendlichen neu im Orchester installierten Register Flöte, Altsax, Tenorsax, Posaune und nicht zur vergessen die in diesem Jahr angeschafften Kesselpauken verliehen dem Klangkörper eine bis dahin nicht gehörte Fülle. Besonders gut kamen die verschiedenen Klangfarben in den amerikanischen Weihnachtsliedern "Marys Boy-Child", " Let ist Snow", "We wish you a merry Christmas" "Last Christmas" und Rudy- the red nosed Reendier zur Geltung.

Trotz oder gerade wegen der relativ einfachen Arrangements dieser Stücke verlieh die Spielfreude der Musik eine fast spielerische Leichtigkeit und Frische. Keiner der Musiker war hier vom Können her überfordert, so dass ein absolut sauberes und klares interpretieren der Stücke für jeden Beteiligten möglich war. Auch die Dynamik war deshalb ausgewogen und gut dosiert, wenn auch bei dem ein oder anderen Musikus durch die Spielfreude schon mal das Fortissimo etwas zu heftig ausfiel. Auch die bekannten deutschen Weihnachtslieder fanden in Form eines recht anspruchsvollen Potpouries an diesem Abend ihren Platz im Programm.

Das High-Light des Abends und auch der letzte Titel des Pogramms war der Titel " White Christmas" von Irving Berlin. Die Kirchenbesucher zündeten die an den Programmheften zu diesem Zweck angebrachten Wunderkerzen und versetzen so den nur mit Kerzenlicht erhellten Raum des Kirchenschiffes in weihnachtlich romantische Stimmung. Nach anhaltendem Beifall und "Standing Ovations" der begeisterten Zuhörer bedankte sich der Dirigent bei allen Mitwirkenden und den Zuschauern. Da ein extra Zugabestück nicht geplant war, erklang zum Abschluß nochmals das sehr effektvoll vorgetragene Stück " Marys Boy-Child". Die durch langanhaltenden Applaus durch die Zuhörer geforderte zweite Zugabe verschob Dirigent Sebastian in der ihm eigenen, humorvollen Art auf das Weihnachtliche Konzert im nächsten Jahr und bat die Zuhörer sich bis dahin zu gedulden.

Alles in Allem ein gelungener Abend, der auch von der zeitlichen Länge her ( etwas mehr als einen Stunde) den vielen anwesenden Kindern nicht zuviel Geduld und Disziplin abverlangte. Eine Wiederholung im nächsten Jahr mit neuen Melodien dürfte so gut wie sicher sein.