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Flurkreuze im Lantershofener Landstrich

Von Ottmar Prothmann |

Wegekreuz vor dem Haus Rheinstraße 17 - Brüderkreuz von 1727

Am oberen Anfang der Zweibrückenstraße steht vor dem Eckhaus Rheinstraße 17 ein kleines Wegekreuz aus Basaltlava, Höhe 110cm, Breite 47cm,Tiefe 15cm. Auf der Oberseite, also auf einer Fläche, wo sich sonst nie Schriftzeichen finden, sind die Buchstaben „KEL“zu lesen. Über der Nische die Schrifttafel „INRI“, auf der Querung die Jahreszahl 1727 und unten: „DIESES / HABEN / 2 BRV^EDER ⋄GEG/EB[E]N ZVR / EH^REN [darunter im Boden steckend]. Das Kreuz wackelt bei fester Berührung. Deshalb dürfte der Fuß abgebrochen sein, so dass man es nicht höher setzen konnte. Das Kreuz steht heute unter Denkmalschutz. Im April 2015 beschloss der Ortsbeirat, das Kreuz wieder an seinen ursprünglichen Ort zu setzen, wie es auf einem alten Foto zu sehen ist, nämlich um die Ecke am selben Haus in der Rheinstraße. Aufgrund des Beschlusses wurde das Kreuz versetzt. Das Kreuz war vor einigen Jahrzehnten von einem Fuhrunternehmer versetzt worden, wohl um es vor Beschädigung durch den Lkw zu bewahren. Hier soll ein Mann tödlich verunglückt sein, als ein Erntewagen an der Ecke umkippte. DiesesUnglück mag hier geschehen sein, das Kreuz ist aber nach der Inschrift ein Votivkreuz. Auffallend ist, dass im selben Jahr 1727 weitere Kreuze entstanden, eines an der Elligsbrücke bei Lantershofen (unsicher ob 1724 oder1727), ein Wegekreuz in Nierendorf (heute auf dem Kirchhof), ein Hochkreuz in Beller und ein weiteres bei Arzdorf. Sie könnten alle in einem noch nicht erkennbaren Zusammenhang stehen. (Ottmar Prothmann: Kleinere religiöse Denkmäler und Gedenkstätten in der Gemeinde Grafschaft)