Kreuze im Lantershofener Landstrich
Das Schäffer-Kreuz auf dem Ahrweiler Berg
Die Gemarkungen von Ahrweiler und Bad Neuenahr reichen dicht an den Ort Lantershofen heran. Dort stehen mehrere Kreuze, die einen Bezug zu Lantershofen haben. Da ich die Zuordnung streng nach den Gemarkungen vorgenommen habe, sind diese Kreuze unter Ahrweiler beziehungsweise Bad Neuenahr eingeordnet. Auf dem „Ahrweiler Berg“, rund 140 Meter vom Heimkehrer-Kreuz (siehe unter Bad Neuenahr) in Richtung Ahrweiler, steht am sogenannten Stadtweg (in der Mundart Schtaatwääsch) rechts an einer Wegeabzweigung ein kleines steinernes Kreuz, das an einen Totschlag erinnert. Bei meiner Erfassung im Juli 1978 zeigte es sich wie folgt: Andesit, Höhe 52 cm, Breite 58 cm, Tiefe 12 cm. Das Kreuz war unten abgebrochen, der Rest war mit zwei Eisenbändern zusammengehalten, die auf Veranlassung von Otto Krämer der Schlosser Siegfried Radermacher in Ringen angefertigt hatte. Anschließend stellte man das Kreuz am heutigen Standort auf (Aussage von Otto Krämer, Lantershofen 2009, sodann Thomas Schaaf, in: Bürgervereinigung Lantershofen (Hrsg.), Dorf in der Zeit - Lantershofen, Teil 2, Rheinbach 2011, S. 160f. Dort weitere Einzelheiten.)
Auf der Vorderseite eine Dornenkrone, Hände mit Nägeln, Herz mit Nägeln und die Inschrift: JESVS / MARIA / JOSEF. Auf der Rückseite, die zum Weg zeigte, dieInschrift: A[NN]O 1781 / D[EN] ⋄28 ⋄MAY / ISt ⋄ALHIeR / DeR ⋄ EH^RS / AMeR ⋄JVNGeSeLL ⋄/ HeNRICVS ⋄SCHAeFFeR ⋄/ AVS VNCKelBACH / JAeMeRLICH / eRMORDeT [WOR-DEN]. Das letzte Wort wäre zu ergänzen, kann aber nicht mehr gelesen werden, da das Kreuz bis hierhin im Beton steckt. Im Kirchenbuch von Unkelbach ist vermerkt, dass Heinrich Schäfer am 28. Mai 1781 zwischen Ahrweiler und Lantershofen gestorben sei, fast 21 Jahre alt, und in Ahrweiler begraben wurde. Nach mündlicher Überlieferung soll der junge Mann mit einer Sichel umgebracht worden sein (mündliche Auskunft von Heinrich Wolber, Lantershofen 2007) .Im Jahr 2010 berichtete mir Heinrich Wolber aus Lantershofen noch zusätzlich, dass dort, wo das Kreuz auf den Mord mit der Sichel hinweise, früher zwei Kreuze gestanden hätten. (Ottmar Prothmann: Kleinere religiöse Denkmäler und Gedenkstätten in der Gemeinde Grafschaft - Zum Schaeffer-Kreuz siehe auch La.de-Bericht vom 25. Oktober 2020 und Buch Lantershofen - Dorf in der Zeit Teil 2, 2011, S. 160f.)