Kreuze im Lantershofener Landstrich
Das Meister Leonhards Kreuz
Ein schlichtes Basaltlavakreuz mit der Jahreszahl 1702 stand an einer Wegekreuzung östlich von Ringen, unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Karweiler. Hier kreuzte sich der nach Bengen führende Burgweg mit dem Beller Stadtweg (nicht zu verwechseln mit dem Ringener Stadtweg). In der topographischen Karte von 1847 ist an dieser Stelle bereits das Kreuz eingetragen. Wegen des Tonabbaus wurde es um 1991 eine kleine Wegstrecke weiter Richtung Westen versetzt, und zwar an das Reststück des Burgwegs vom alten Standort des Kreuzes bis zur Landesstraße Ringen-Lantershofen. Dieser Weg war schon nach einem Beschluss des Gemeinderats Ringen vom 23. Mai 1951 in einer Breite von vier Metern ausgebaut worden, als Ersatz für den durch Tonabbau weggefallenen Kantenweg. Das Kreuz besteht aus Basaltlava, Höhe 142 cm, in der Querung eine Nische und die Jahreszahl 1702, am Kopf die Inschriftentafel „INRI“. Ein Kreuz mit der Jahreszahl 1702 stand auch an der Kreuzung der Aachen-Frankfurter Heerstraße mit dem Weg von Bengen nach Leimersdorf. Eine erste Nennung des Kreuzes fand ich für das Jahr 1728. Die Grenze des Landes zweiter Klasse in der Gemarkung Ringen hatte folgenden Verlauf: von der Leimersdorfer Gemarkungsgrenze kommend bis zum Ringener Bach hinunter, dann den Bach rechts hinauf, bis an das „klein hülgen“ [kleiner Hohlweg], dann dem Beller Stadtweg nach bis an „elle[!] lenarts creutz“ und weiter dem Stadtweg entlang bis um „den lottekotten“ an der Karweiler Grenze. Im selben Jahr 1728 hatte Zachaeus Scheufelgen freiadeliges Land im Beller Feld, angrenzend an „Meister Leonards Creutz“. 1769 brachte Elisabeth Wolf von Oeverich einen Acker in die Ehe ein, der am „Meister lenarts Creutz“ gelegen war. Der Name „Meister Leonhards Kreuz“ taucht also 1728 zuerst auf, 26 Jahre nach der Errichtung. Der Stifterkönnte Leonhard Wershoven gewesen sein, der 1728 zusammen mit seinen beiden Brüdern Stephan und Peter ein Feld oberhalb des Karweiler Wegs besaß.