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Kreuze im Lantershofener Landstrich

Von Ottmar Prothmann |

Holzkreuz in der Tongrube

Am 19. März 1995 sah ich auf dem Gelände der Tongrube vor dem Wohnhaus der Familie Schaaf ein Holzkreuz, das heute noch dort steht. Mit ihm hat es folgende Bewandtnis: Als jemand aus der Familie Schaaf einige Zeit vorher im Abraum, mit dem die ausgebeutete Tongrube verfüllt wurde, ein gusseisernes Kreuz fand, wollte die Familie es nicht untergehen lassen. Das Kreuz war jedoch zerbrochen, unbeschädigt war aber der Korpus. Man besorgte ein Holzkreuz von einem abgelaufenen Grab auf dem Friedhof, befestigte dort den Korpus und stellte es auf. *

*Anmerkung der Redaktion: Derzeit ist das Kreuz zu Restaurierungszwecken abgebaut, weil die Eisenhalterung in Bodennähe durchgerostet ist und das Holz einen neuen Schutzanstrich benötigt. Thomas Schaaf, Firmenchef der Kettiger Thonwerke, fand Anfang der 1990er Jahre das zerbrochene gusseiserne Kreuz in der Tongrube Lantershofen zwischen angeliefertem Erdreich. Der Korpus Christi war sehr gut erhalten, und so besorgte Schwiegervater Hans Althausen aus Odendorf ein schönes Holzkreuz, das er mit Schiefer eindecken ließ. Der Kreuzbalken des zerbrochenen gusseiserne Kreuzes war sehr schön ornamentiert, aber sein oberer senkrechter Teil fehlte. Der Kreuzbalkenteil dient heute noch als efeuberankter Briefkastenhalter; auch die beiden filigran verzierten, aber schwereisernen Kreuzesarme erinnern an ein stilvolles Grabkreuz, das damals wohl auf einem der Grafschafter Friedhöfe abgeräumt wurde.