Aktuelles
von der Pfarrei
Es kam ganz anders als gedacht
Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft Grafschaft in Lantershofen
Es kommt oft anders, als man denkt. Das trifft in besonderem Maße für die Pfarreiengemeinschaft Grafschaft und ihren Neujahrsempfang zu. Der fand am vergangenen Sonntag in Lantershofen statt. Rund 150 Gäste aus allen Ortsbezirken der Gemeinde trafen sich zunächst in der Lambertuskirche zu einer von Pfarrer Alexander Burg zelebrierten eucharistischen Andacht, die musikalisch durch einen von Heinrich Fuchs geleiteten Chor und Flötistin Bianca Nolden begleitet wurde. Anschließend kam man zum Empfang im örtlichen Winzerverein zusammen, hier herrschte eine gelöste und heitere Stimmung.
Dabei machte die Pfarreienratsvorsitzende Anita Schneider deutlich, warum alles anders kam, als gedacht. Als nämlich vor drei Jahren der letzte Neujahrsempfang im Ringener Bürgerhaus stattfand, herrschte Wehmut ob der beschlossenen Strukturreformen im Bistum. Es wäre dann der letzte Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft Grafschaft gewesen. Das war es auch, aber wegen ganz anderer Umstände. Die Strukturreform im Bistum wurde von höchster Stelle gecancelt, dafür verhinderte der Corona-Virus die Zusammenkunft. Es folgte die Flutkatastrophe im Ahrtal und im letzten Jahr schließlich der Krieg in Europa, der mit wirtschaftlichen und politischen Sorgen einhergehe, so Schneider. „Jeder einzelne von uns hat in den letzten drei Jahren Erfahrungen gemacht, machen müssen, die jeden in irgendeiner Weise geprägt haben. Leidvolle Erfahrungen, die das Leben verändert haben, aber auch wertvolle Erfahrungen, die uns durch diese schwierige Zeit getragen haben. Viele von uns sind nicht die gleichen wie vor drei Jahren“, machte die Vorsitzende des Pfarreienrats deutlich.
Sie blickte noch einmal auf die Ideenreichtum während der Pandemie zurück. Messen fanden zentral in der Lantershofener Kirche dank eines gut getakteten Zeitplanes statt. Hier war der liturgische Mittelpunkt der Grafschaft, auch dank des Einsatzes des Studienhauses St. Lambert und der Küsterfamilie Kappen. Sitzungen und Versammlungen wurden online oder mit großem Abstand in Kirchen abgehalten, die Erstkommunionen waren auf viele Termine verteilt. Die Firmvorbereitung von zwei Jahrgängen lief parallel online, was einen Kraftakt darstellte. Auch die Caritas machte sich die neuen Medien zunutze und sendete Video-Botschaften und auch Pfarrer Burg ist seit März 2020 vielgeklickter und gelikter Glaubensbotschafter bei Youtube. In dem Zusammenhang dankte Anita Schneider den vielen „stillen Helden“ in der Pfarreiengemeinschaft, denen ob der vielen negativen Schlagzeilen über die katholische Kirche manchmal der Wind ins Gesicht blase.
Neben strukturellen Änderungen gab es zahlreiche Bautätigkeiten an und in den Kirchen. Renoviert wurden die Kirchen in Bengen, Eckendorf, Holzweiler, Oeverich und Ringen, eine Turmsanierung gab es in Gelsdorf und einen Turmanstrich in Lantershofen. Dazu gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Jubiläen zu feiern, wie 350 Jahre Kapelle Birresdorf, 50 Jahre Priesterseminar St. Lambert, Diamantes Priesterjubiläum von Pfarrer Norbert Klaes, Silbernes Priesterjubiläum von Regens Dr. Volker Malburg und Pfarrer Burg ist auch schon zehn Jahre in der Grafschaft.
Schließlich sprach die Vorsitzende des Pfarreienrats auch den Wandel in der Kirche an, wie die Out-of-Church-Bewegung hin zu mehr Offenheit, zu mehr Toleranz, zu mehr Verständnis für die einzelnen Lebensentwürfe. „Es geschieht eine Wandlung, nicht nur innerhalb der Eucharistiefeier, sondern auch eine Wandlung in unserem kirchlichen Leben.“