Aktuelles
vom Seminar St. Lambert
Hochfest Fronleichnam etwas anders
Irgendwie scheint es dem dörflichen Beobachter doch ziemlich seltsam und befremdlich, in diesem Jahr zum Hochfest der Katholischen Kirche, Fronleichnam, sowohl den gewohnten optischen Anblick in den Straßen und das frühmorgendliche geschäftige Treiben in Karweilerstraße, Brennerstraße, Schmittstraße und "Ronn Jass" bis vor die Lambertuskirche und bis in den Burghof vermissen zu müssen. Kein Baldachin mit vier Feuerwehrmännern und dem Allerheiligsten, kein schweißgebadeter monstranztragender Pastor, keine Messdiener mit Fahnen, Weihrauchfässern und goldenen Kerzenhaltern. Keine blumenblätterausstreuende Kommunionkinder in weißen Kleidern und festlichen Anzügen, kein Altar am Kapellchen und im Burghof und keine feierlichgetragene kirchliche Blasmusik auf dem Prozessionsweg, keine flatternden Fähnchenbänder über den Straßen, keine "Hausaltärchen", keine religiösen Statuen mit umrahmendem prächtigen Blumenschmuck. Kein Maiengrün an den Häusern, kein "Dengeln" oder Baiern" von der Kirchturmshöhe, keine liebevoll gelegte Blumenteppiche am jahrhunderealten Prozessionsweg und keine lautsprechergeförderten Gebete und Gesänge des Vorbeters und keine gemeinschaftliche Wechselantwort der gläubigen Männer und Frauen im Prozessionszug.
Trotzdem: "Mächtig klingen Orgeltöne, festlich hallt der Glockenkang (795)". So begann am vergangenen Donnerstag der von Burg und Regens Dr. Volker Malburg im Burghof mit bereits gelb eingezeichnetem Sitzabstand geplante "Freiluftgottesdienst", der dann aber wegen leichter Tröpfchen und der Gefahr dicker Tropfen kurzerhand in die Lambertuskirche verlegt werden musste. So hatte die mittlerweile ehrwürdige Lambertuskirche am Fronleichnamsmorgen gleich drei heilige Messen zu bewältigen, sie ist zur grafschaftweiten "Hauptkirche" wegen der besseren Möglichkeiten der Einhaltung der Hygienevorschriften ausgewählt worden. Mund- und Nasenabdeckung war wenigstens beim Herein- und Herausgehen wie auch beim Singen angesagt. Gebührender Abstand ergab sich durch Organisation und Auszeichnung der erheblich reduzierten Sitzplätze und der vorgegebenen Bewegungsrichtungen. Trotzdem: "Fest soll mein Taufbund immer stehen, zum Herrn will ich gehören (845)". Nach längerer Abstinenz von Gottesdienst und jetzt echter Begegnung im Gottesraum fielen die behördlichen Einschränkungen nicht mehr besonders ins Gewicht, die Freude am Gottesdienst war spürbar. Gegen Ende der Messe erteilte Regens Malburg den sakramentalen Segen: "Genitori genitoque laus et jubilatio - Gott dem Vater und dem Sohne sei Lob, Preis und Herrlichkeit."