Den hatten aber auch die Bachemer Merle, die Showtanzgruppe zog bei ihrem zehnjährigen Bestehen alle Register. Bei den Hebefiguren ging es bis unter die Saaldecke, die Tänzerinnen flogen reihenweise durch die Lüfte, das Publikum hielt den Atem an. Es war beinahe wie im Zirkus, untermalt mit einer tollen Kombination aus Schlager und Karnevalsmusik, von Matthias Reim über Helene Fischer bis hin zu Brings. Beifallsstürme waren der Dank. Mittendrin wirbelte mit Carina Moitz übrigens ein „Lantesche Mädche“ über die Bühne.
Da sollte man eigentlich meinen, Büttenredner hätten es nach solchen Auftritten schwer. Nicht so in Lantershofen, wo das Publikum diszipliniert zu feiern versteht. Schwer verständlich war „Ne Jung os em Dörp“ alias Manfred Sebastian höchstens für die, die des Lantershofener Dialektes nicht mächtig sind. Dafür erklärte Sebastian sein „Hochdeutsch met Knubbele“ allerdings gerne: „Knorrefeld heißt Rübenacker un nen Dreesch ist ein brach liegender Acker.“ Dabei nutzte er die Gelegenheit, um so richtig über die örtliche Prominenz herzuziehen. Das war Karneval in seiner Urform.
"Hisst die Segel, ihr Landratten!" Dazu forderten die Tänzerinnen von „Blue Velvet“ aus Bad Bodendorf auf. Sie gehören schon fast zum Inventar der Lantershofener Sitzung und zwangen sogar den Elferrat auf die Stühle. Der hätte sonst nichts mehr sehen könnten von den gekonnten Tanzdarbietungen, die das Publikum nach Madagaskar und auf den Reeperbahn mitnahmen.