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Im letzter Minute

Von Thomas Weber |

Startschuss für den Birnenrundwanderweg ist erfolgt

Das war Maßarbeit: als am vergangenen Freitag die Gäste zur Eröffnung des neuen Wanderweges rund um Lantershofen eintrafen, rückten die letzten Handwerker ab. Sie hatten bis zur letzten Minute geschraubt und genagelt, damit das Holzobjekt „Fliegendes Dach“ auch verkehrssicher übergeben werden konnte. Sechs solcher Objekte, die eine Mischung aus funktionellem Teil und Kunst in der Natur darstellen, wurden entlang des neuen Wanderweges postiert. Sie sind Hingucker und Highlights eines leicht zu begehenden und damit auch familienfreundlichen Weges, der den Wanderer abseits des Rotweinwanderweges durch die Natur der Grafschaft mit tollen Blicken bis ins Siebengebirge, über den Rhein und in die Eifel belohnt. „Ein weiterer Mosaikstein unseres schönen Kreises“, betonte Landrat Dr. Jürgen Pföhler, einer der zahlreichen prominenten Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft. 

Es war eine Gemeinschaftsleistung. Federführend war dabei nicht eine Kommune oder ein Tourismusunternehmen, sondern ein Verein. „Förderverein Zukunft Lantershofen“ – so heißen die Macher, die der Grafschaft eine touristische Attraktion bescherten. Vorsitzender Leo Mattuscheck und die Vorstände Elmar Zillgen und Horst Saame gaben sich gegenseitig das Mikrofon in die Hand, bedankten sich bei Behörden und Sponsoren und versuchten zu erklären, auf welch verschlungenen Wegen eben dieser neue Weg entstanden ist und welche Geschichten und Zufälle hinter dem Leuchtturmprojekt des Vereins steckten.

„Sie sind schon ein humorvolles Völkchen, immer mit einem Augenzwinkern unterwegs“, bescheinigt der Trierer Bischof Stefan Ackermann, der ebenfalls zur Eröffnungsfeier gekommen war, den Lantershofenern. Ackermann muss es wissen, war er doch sieben Jahre lang Regens am Priesterseminar im Ort. Was er dort ebenfalls vom Lantershofener kennenlernte, waren eine einzigartige Liebe zur Heimat in Verbindung mit einer hohen Identifikation mit eben dieser Heimat und eine aktive und innovative Bevölkerung mit immer neuen Ideen. Nur die Birne, um die es sich in Lantershofen seit jeher dreht, konnte der Bischof in der Bibel nicht ausmachen. Und so brachte er zwar keinen geistlichen, aber einen weltlichen Segen in Form eines Quittenbrandes aus dem bischöflichen Garten mit. Kredenzt aber wurden zur Feier des Tages Birnenprodukte: Likör, Brand und der beliebte Maubichkuchen, alles Produkte des Ortes.

Alle, die ans Mikrofon traten, hatten am Freitag nur lobende Worte für das Projekt des Fördervereins parat. Da war von echten Hinguckern die Rede, von der vielen Arbeit, die geleistet wurde. Wunderbare Konstruktionen wurden ausgemacht und die mitgestaltenden Firmen aus dem Ahrkreis gelobt. Ein „Highlight-Produkt des sanften Tourismus“ sei entstanden, so Landrat Dr. Pföhler. Leo Mattuscheck bezeichnete den Weg auch als „Werk für die liebenswerte Grafschaft“ und forderte die Orte der Gemeinde zur Nachahmung auf. Bürgermeister Achim Juchem lud derweil alle Mitgestalter zum Döppcheskooche-Essen ein, erst einmal aber gab es Maubich, Sekt und Spirituosen. Zunächst aber mußte noch das obligatorische Band zerschnitten werden. Derweil berichtete Elmar Zillgen von seinen immer wiederkehrenden Besuchen an den Holzkonstruktionen, wo er oft genug auf staunende Wanderer traf, die viel Zuspruch für die Objekte fanden. Die Kommentare der Lantershofener seien etwas anders ausgefallen, nämlich „Watt koss dat dann und wer bezahlt dat?“, erzählte  Zillgen mit dem „Lantershofener Augenzwinkern.“