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Junggesellenschützen trotzten dem Wetter

Von Stefan Dünker |

Am Samstag den 25. April 2015 errichtete die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft "St. Lambertus" Lantershofen auf dem Vorplatz der St. Lambertuskirche traditionell ihren Dorfmaibaum. Schon einige Tage zuvor war hierzu ein 25 Meter langer Stamm aus den angrenzenden Wäldern zum Dorf transportiert worden, der nun mit einer Spitze versehen und geschmückt wurde. Vom Fuß bis zur Fahnenspitze erreichte der Baum somit eine Länge von 28 Metern. Die Wettervorhersage hatte für diesen Tag eigentlich nichts Gutes verheißen und dies bestätigend schien eine bedrohliche Wolkendecke tief über dem sich langsam gen Himmel bewegenden Maibaum zu hängen.

Regen stellt für das Maibaumstellen in Lantershofen ein besonderes Risiko dar, da die Lantershofener Junggesellen zu den wenigen Vereinen der Region zählen, die ihren Maibaum vollkommen ohne technische Hilfsmittel wie Kräne oder Traktoren stellen. Zum Einsatz gebracht werden ausschließlich die sogenannten Micken, geschälte und getrocknete Holzstämme unterschiedlicher Länge, die paarweise gegeneinander verschränkt, am oberen Ende zusammengebunden werden und mit deren Hilfe die Vereinsmitglieder den mehrere Tonnen schweren Baum durch reine Muskelkraft hinauf wuchten. Regen indes birgt die Gefahr, dass durch die Feuchtigkeit die Micken an Haftung verlieren und abrutschen könnten. Um diesem Effekt entgegen zu wirken hatte man vorsichtshalber bereits Jutesäcke an den Spitzen der Micken verschnürt. Doch glücklicherweise sollten die Meteorologen Unrecht behalten: Ein kurz einsetzender Regenguss verebbte bereits nach wenigen Sekunden wieder und so erreichte der Baum unter dem Kommando von Junggesellenhauptmann Robin Grießel am frühen Nachmittag ohne den befürchteten Wolkenbruch die Vertikale. Für eine anschließende Stärkung in Form von Bier und Fleischwurstbrötchen mit Senf sorgte die Bürgervereinigung Lantershofen.

Bei dem wenige Tage darauf am 30. April stattfindenden traditionellen Maiansingen am Fuße des Maibaums war das Wetter hingegen deutlich weniger gnädig. Bei strömendem Regen begrüßten der Männer- und Frauenchor des MGV „Cäcilia“ Lantershofen, die Musikfreunde „Panikorchester“ Lantershofen und das Tambourcorps der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft mit einem Ständchen den Wonnemonat Mai, der sich allerdings wohl noch nicht einen Tag zu früh zeigen wollte. Nach dem Fändelschwenken durch den Fähnrich der Junggesellenschützen Markus Fabritius zogen die trotz des Wetters Anwesenden das Dorf hinunter. „Op der Pomp“ trennte sich der Zug in Nicht-Junggesellen, welche der Winzerstraße hinunter in die Gaststätte des Winzervereins zum Tanz in den Mai folgten, und Junggesellen, die sich über die Karweilerstraße in Richtung Lambertushütte begaben um dort ihre jährliche Generalversammlung abzuhalten.