Zum Inhalt springen

Die geballte Lantershofener Musikkompetenz

Von Thomas Weber |

Weihnachtskonzert mit Musikfreunden und Gästen

Es war abzusehen, dass es voll wird: rund 130 Musikerinnen und Musiker präsentierten am vergangenen Sonntag in der Lantershofener Lambertuskirche das traditionelle Weihnachtskonzert, zu dem die Musikfreunde als fünftes Jubiläumskonzert im Rahmen ihren 40-jährigen Bestehens eingeladen hatten. Denn das 60 Personen starke Orchester hatte Freunde aus dem Ort eingeladen: der Lantershofener Männer- und Frauenchor war dabei, der Chor Sing & Swing und die Band Cantamus. Wohlbedacht hatten die Veranstalter noch mehr als 100 Stühle in die Kirche verbracht, es reichte noch nicht, um dem Ansturm gerecht zu werden. Am Ende freuten sich rund 400 Besucher über die Darbietungen.

Die Band Cantamus, die sich den neuen geistlichen Liedern verschrieben hat, erklärte zunächst eben jede Musik: „Das sind Titel, die auf Kirchentagen gesungen werden.“ Zu hören war da unter anderem das Mottolied des evangelischen Kirchentags von 2001, „Weite Räume meinen Füßen“ aus der Feder der Frankfurter Band Habakuk. „Achtung es wird rockig“, hatten Cantamus das Publikum noch zu warnen versucht, das aber stimmte schnell in rhythmisches Klatschen ein. Auch ein NGL: „Wo Menschen dich vergessen.“ Schließlich zeigte sich das Sextett von einer ganz neuen Seite und präsentierte erstmals das A-cappella-Stück „That’s Christmas for me“ der texanischen Formation Pentatonix. 

Monumental hatten die Musikfreunde als Gastgeber mit Dirigent Manfred Sebastian das Konzert eröffnet. „Macht hoch die Tür“ in einem Arrangement von Kees Vlaak erfüllte den Kirchenraum, wobei sich mit Jens und Hendrik Hasenberg zwei Musiker besonders hervortaten: während es für Trompeter Jens Hasenberg das erste Solo bei einem Auftritt der Musikfreunde war, begleitete sein Bruder Hendrik das Auftaktstück an der neuen Lantershofener Orgel. An dieser war gegen Konzertende auch Organist Heinrich Fuchs mit der „Fanfare“, einem Werk von Nicolas-Jaques Lemmens zu hören. Die Musikfreunde ließen zuvor Johann Sebastian Bach erklingen: „Schafe können sicher weiden“ aus der Jagdkantate des großen Kirchenmusik-Komponisten erklang. Beim Yiruma-Stück „The River flows in you“ war dann erneut Hendrik Hasenberg am Piano zu hören. 

Mit dem traditionellen Stück „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, begann der Männer- und Frauenchor unter dem Dirigat von Heinrich Fuchs seinen Part. „Die wunderbarste Zeit ist nah“ hatte Sing & Swing für sich zum Konzertbeginn gewählt. Unter dem Dirigat von Ekaterina Londarenko folgten das englische Weihnachtslied „The First Noel“ und „Cool Night Quiet Night“ aus der Feder von Robert C. Law. Gemeinsam sangen schließlich beide Chöre „Küss mich, halt mich, lieb mich“ aus dem Kultfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel.“ 

Am Ende durfte das Publikum eine Premiere erleben: erstmals präsentierten Chöre, Orchester und Band gemeinsam ein Musik- und Erzählstück und ließen dabei das Konzertmotto „Stern über Bethlehem“ auferstehen. Technisch hervorragend gemischt, weil das Orchester ansonsten die Chöre übertönt hätte, wurde das anspruchsvolle Stück in drei Teilen dargebracht. Heinz Schütz verkündete dazwischen die Geschichte des Sterns über Bethlehem und sprach von der ständigen Suche des Menschen nach den Sternen, von Sterneköchen, Sterne-Generälen oder Sternehotels. Für ihre Darbietungen erhielten die Musiker am Ende jede Menge Beifall. Klar, dass es da auch gleich drei Zugaben gab. Traditionell funkelten dabei zu „White Christmas“ Dutzende von Wunderkerzen. Und traditionell kamen am Ende von den Besuchern auch wieder jede Menge Spendengelder zusammen. Die will das Orchester nun nicht nur in die Nachwuchsarbeit investieren. Ein Teil wird auch zur Finanzierung der neuen Lantershofener Orgel gespendet.