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Einbruch – wie kann man Einbrüchen vorbeugen?

Von Dirk Unschuld |

In die zweite Runde ging jüngst die vom Förderverein „Zukunft Lantershofen“ initiierte neue Gesprächs- und Vortragsreihe „Forum Lantershofen“. Nachdem vor einigen Wochen Karl-Friedrich Amendt tiefe Einblicke in die Geschichte der rheinischen Wegekreuze gab, stand diesmal mit „Einbruch – Wie kann man Einbrüchen vorbeugen“ ein überaus aktuelles Thema auf dem Programm, denn die bundesweit feststellbare Tendenz der Zunahme der Fallzahlen beim Wohnungseinbruchsdiebstahl ist auch im Bereich der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler deutlich spürbar. Erster Referent des Abends war Thomas Schäfer vom Polizeipräsidium Koblenz, der nicht nur Daten und Fakten, sondern auch praktische Präventionsmaßnahmen in Sachen Einbruch präsentierte. Diese Straftaten haben vor allem während der „dunklen Jahreszeit“ Hochkonjunktur. Laut einer im Großraum Köln erhobenen Studie sind zu 65 Prozent Einfamilienhäuser und zu 35 Prozent Mehrfamilienhäuser betroffen – in ländlichen Regionen wie der Grafschaft liegt die Einfamilienhausquote sicherlich noch höher. Ihren „Einstieg“ in fremde Häuser finden die Gauner in 80 bis 85 Prozent aller Fälle über Fenster und Fenstertüren.

Wirksamster Einbruchschutz sind nachgewiesenermaßen mechanische Schutzmaßnahmen. Weiterhin, so Thomas Schäfer, seien ein gesundes Misstrauen und soziale Kontrolle überaus wichtig. Wachsame Nachbarn, die sich verdächtige Nummernschilder notieren, auffällige Geräusche registrieren oder auf „merkwürdige“ Personen achten sind rote Tücher für Kriminelle. Verdächtige Wahrnehmungen sollte man dabei stets der Polizei mitteilen. Last but not least ist auch Beleuchtung wichtig, denn Einbrecher steigen am liebsten in dunkle Häuser ein. Zur Einbruchsprävention gehören auch entsprechende Urlaubsvorbereitungen wie das Abschalten des Anrufbeantworters, das regelmäßige Leeren des Briefkastens und „Bewegung“ an den Rollläden.

Von der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler war Wilfried Manheller den Berg hinauf gekommen und berichtete davon, dass es in Lantershofen seit 2014 „nur“ fünf Wohnungseinbrüche gegeben habe. Auch Manheller unterstrich die Wichtigkeit von Licht und „Leben“. „Das Haus sollte den Eindruck vermitteln, dass jemand dort ist. Denn die Polizei ist nicht in der Lage, dieses Phänomen in den Griff zu bekommen – auch nicht mit mehr Personal.“ Daher wies Manheller auf Bürgerinitiativen gegen Einbruch hin, wie sie im Bereich der oberen Grafschaft bereits seit einigen Jahren erfolgreich aktiv sind.

„Bürgerinitiative“ war auch das Stichwort für Elke Wolber, die eine eben solche in Esch gründete. Inzwischen gibt es weitere Initiativen in Gelsdorf, Holzweiler und Vettelhoven. Sie blickte zunächst auf die Entstehung der „BI“ zurück, die sich als „WhatsApp-Gruppe“ formierte. Mittlerweile sind etliche aufmerksame Bürger dort engagiert und achten bei ihren zu allen Tages- und Abend/Nachtzeiten stattfindenden Spaziergängen durch den Ort auf Auffälligkeiten, die sie bei Bedarf an die Polizei weitergeben. Vom negativ geprägten Begriff der „Bürgerwehr“ distanzieren sich die Mitglieder der Initiativen ganz entschieden.

Eine entsprechende Bürgerinitiative soll jetzt auch in Lantershofen unter der Regie von Hubertus Gussone ins Leben gerufen werden. Als Mitarbeiter der Kriminalitätsopferhilfsorganisation „Weißer Ring“ hat Gussone reichlich Erfahrung mit den für die Opfer oftmals nicht unerheblichen Folgen von Wohnungseinbrüchen. Wer mehr über die geplante Initiative wissen und eventuell mitmachen möchte, kann sich an Hubertus Gussone unter Telefon 02641-27836 oder an Ortsvorsteher Leo Mattuscheck, Telefon 02641-25479 wenden.