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Alles neu bringt der Mai

Von Stefan Dünker |

Generalversammlung der Lantershofener Junggesellen-Schützen-Gesellschaft nimmt im Vorstand sieben Neu- bzw. Umbesetzungen vor 

Bei leichtem Regen hieß das Tambourcorps der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft "St. Lambertus" Lantershofen gemeinsam mit den Musikfreunden "Panikorchester" Lantershofen und dem Männer- und Frauenchor des MGV "Cäcilia" Lantershofen rund um den in der vergangenen Woche errichteten Dorfmaibaum am Samstag, den 30. April 2016, gegen 19:15 Uhr den Wonne-Monat Mai musikalisch willkommen. Vor den Mitgliedern der Schützengesellschaft lag zu diesem Zeitpunkt noch eine der turbulentesten Generalversammlungen der letzten Jahre. Sie fand, wie bereits im vergangenen Jahr, in der Lambertushütte statt, da der Keller des Lantershofener Winzervereins nach wie vor nicht zur Nutzung freigegeben ist und die Bürgervereinigung Lantershofen in der Gaststätte den öffentlichen Tanz in den Mai veranstaltete. 

Um 20:27 Uhr eröffnete Hauptmann Robin Grießel die Jahreshauptversammlung der Lantershofener Schützen und begrüßte 50 der insgesamt 71 Vereinsmitglieder. Nachdem die Mitglieder der Gesellschaft in einer Schweigeminute ihrer verstorbenen, vermissten und gefallenen Kameraden gedacht hatten, wurde Tim Ley neu in die Gesellschaft aufgenommen. Schriftführer Benedikt Queckenberg berichtete anschließend in einem kurzweiligen und pointierten Vortrag von den Ereignissen und Entwicklungen des vergangenen Geschäftjahres. Der kommissarische Kassierer Marco Böhm konnte trotz einer Reihe von außerordentlichen Investitionen ein positives Geschäftergebnis verkünden. Es ließ sich konstatieren, dass der Verein wirtschaftlich nach wie vor auf einer soliden Basis steht. Im Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr wies Böhm jedoch auch darauf hin, dass mit der anstehenden Anschaffung eines neuen Schwenkfahnentuches und der Restaurierung der Tragfahne die Gesellschaft außergewöhnlich hohe finanzielle Belastungen erwarten. In diesem Zusammenhang bemüht sich der Vorstand derzeit auch um Unterstützung von außerhalb des Vereins. Die Kassenprüfer Dominik Knieps und Christian Dünker bestätigten eine ordnungsgemäße Kassenführung und beantragten die Entlastung des amtierenden Vorstands, welche die Gesellschaft einstimmig erteilte und so den Weg für die jährliche Neuwahl des Vorstands frei machte. 

Eröffnet wurde die Wahlhandlung durch die von König Marco Böhm geleitete Abstimmung über den Hauptmannsposten. Robin Grießel wurde durch den Vorstand des letzten Jahres erneut als Vereinsvorsitzender nominiert und durch die Gesellschaft per Akklamation für eine weitere Amtsperiode eingesetzt. Es sollte der einzige Wahlgang des Abends bleiben, der keine personelle Veränderung mit sich brachte. Nachdem Grießel seine Wahl angenommen hatte, übernahm er die weitere Leitung der Versammlung. Der Posten des 1. Offiziers war bislang von Stefan Dünker ausgeübt worden, der jedoch nicht für eine weitere Amtszeit kandidierte und somit nach neunjähriger Vorstandstätigkeit als dienstältestes Mitglied der Vereinsleitung den Vorstand verließ. Dünker war seit der Mainacht 2007 Fähnrich der Tragfahne gewesen und seit der außerordentlichen Generalversammlung im September 2013 als 1. Offizier stellvertretender Vorsitzender. Hauptmann Robin Grießel dankte Stefan Dünker im Namen des Vereins für seine langjährige Tätigkeit. Als Nachfolger hatte der Vorstand des Vorjahres den bisherigen 2. Offizier, Johannes Schütz, nominiert. Diesem Wahlvorschlag folgten die Vereinsmitglieder per Akklamation. Für den somit frei werdenden Posten des 2. Offiziers schien sich zunächst kein Bewerber zu finden. Schließlich erklärte sich Justin Waldecker bereit, die Führung der Infantriegruppe zu übernehmen. Ursprünglich wollte er den Posten des Fähnrichs der Tragfahne weiter ausüben, den er bislang kommissarisch inne hatte. Die Vereinsmitglieder bestätigten ihn in offener Abstimmung als 2. Offizier. Somit wurde auch der Posten des Fähnrichs der Tragfahne vakant. Für diesen kandidierte der bisherige Schriftführer der Gesellschaft, Benedikt Queckenberg. Er wurde durch die Gesellschaft ohne Gegenkandidaten gewählt. In der Abstimmung um die Besetzung des Fähnrichs der Schwenkfahne kandidierte der bisherige Amtsinhaber, Markus Fabritius, nicht mehr für eine weitere Amtsperiode. Er legte damit das Amt nieder, das er seit der Mainacht 2014 zwei Jahre lang inne hatte. Der Hauptmann dankte auch Fabritius für die von ihm geleistete Arbeit. Die Suche nach einem neuen Bewerber gestaltete sich erneut schwierig, ehe mit Matthias Schopp der Amtsvorgänger von Markus Fabritius einer erneuten Kandidatur zustimmte. Schopp hatte dieses Amt bereits in den Jahren 2010 bis 2014 inne. Auf Antrag erfolgte die Abstimmung in geheimer Wahl und erbrachte ein eindeutiges Votum für Matthias Schopp als neuen Fähnrich der Schwenkfahne. Als Tambourmajor kandidierte Lars Henscheid ebenfalls nicht mehr für eine weitere Amtszeit und sprach sich für seinen Bruder Nils Henscheid als Nachfolger aus. Lars Henscheid war ebenso wie Markus Fabritius seit der Mainacht 2014 zwei Jahre lang im Amt gewesen und erhielt Dank für die von ihm in dieser Zeit geleistete Arbeit. Da sich die Gesellschaft dem Wahlvorschlag des scheidenden Amtsinhabers anschloss, übernimmt mit Nils Henscheid ein seit Jahren im Tambourcorps tätiger Flötist die Leitung des vereinseigenen Spielmannszuges. Nils Henscheid ist 20 Jahre alt und macht derzeit eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker. In der Wahl um das Amt des Kassierers galt es einen Nachfolger für den nicht mehr kandidierenden Marco Böhm zu finden. Böhm war von der Mainacht 2011  bis zur Mainacht 2015 als Kassierer vier Jahre lang für die Finanzen des Vereins verantwortlich gewesen. In der Mainacht 2015 hatte Böhm den Kassiererposten aufgegeben und war in das Amt des Fähnrichs der Tragfahne gewechselt. Als sein Nachfolger jedoch wenige Monate später, im August 2015, das Amt des Kassierers  niederlegte, kehrte Böhm unter Aufgabe des Tragfahnenamtes kommissarisch auf den Kassiererposten zurück. Zudem ist er seit September vergangenen Jahres auch amtierender Schützenkönig der Gesellschaft. Für diese vielfältige Einsatzbereitschaft und die von ihm geleistete Arbeit erhielt er den Dank der Gesellschaft. Aufgrund der hohen Verantwortung, welche die Führung der Vereinskasse mit sich bringt, hatte sich der Vorstand des Vorjahres entschieden, der Gesellschaft die Wahl von Maurice Ley zum neuen Kassierer zu empfehlen. Die Gesellschaft folgte in ihrem Votum per Akklamation der Empfehlung des Vorstands. Der neue Kassierer Maurice Ley ist von Beruf Industriemechaniker und 22 Jahre alt. Die Wahlen zum Vorstand wurden mit der Bestimmung eines neuen Schriftführers abgeschlossen. Der bisherige Vorstand hatte sich ursprünglich für die erneute Nominierung des bisherigen Amtsinhabers, Benedikt Queckenberg, als Schriftführer ausgesprochen. Aufgrund seiner Wahl zum  Fähnrich der Tragfahne stellte sich Queckenberg jedoch nicht erneut für das Amt des Schriftführers zur Wahl. Zu seinem Nachfolger wählten die Vereinsmitglieder im Folgenden den bisherigen Kassierer und Schützenkönig, Marco Böhm, der somit im Vorstand für das kommende Jahr wieder eine neue Aufgabe übernimmt. 

An die Wahlen zum Vorstand schlossen sich die Wahlen der Fähnrichsbegleiter an. Als Begleiter der Tragfahne beendete Sebastian Glees nach acht Jahren die längste Amtszeit eines Fahnenbegleiters überhaupt. Neu gewählt wurde mit Clemens Queckenberg einer der bisherigen Begleiter der Schwenkfahne und Bruder des neuen Fähnrichs der Tragfahne sowie Jonas van den Berghe, bisher Mitglied der Infantriegruppe. Als Begleiter der Schwenkfahne setzten sich die Amtsinhaber Julian Schmitz und Joel Waldecker, zuvor Infanteriegruppe, gegen den zweiten bisherigen Begleiter der Tragfahne, Severin Bender, durch. Bei der Wahl der Kassenprüfer konkurrierten dann gleich zehn Bewerber um die beiden Posten. Der gerade aus dem Vorstand ausgeschiedene ehemalige 1. Offizier Stefan Dünker sowie der ehemalige Kassierer Christian Dünker erhielten in diesem Wahlgang die meisten Simmen und setzten sich somit gegen die Bewerber Manuel Efferz, Sebastian Glees, Martin Großgarten, Thorsten Klein, Patrick Palm, Florian Ropertz, Leon Schneider und Christian Scholl durch. Anschließend informierte der Hauptmann über zeitnah anstehende Termine. Unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" wurde dann noch über eine Reihe von vereinsinternen Angelegenheiten kontrovers diskutiert, bevor die Gesellschaft mit dem gemeinsamen Singen der Vereinshymne "Kommt alle froh zu Ehren" die diesjährige Jahreshauptversammlung um 23:50 Uhr beendete und sich in die leider nass-kalte Mainacht begab.