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Falsche Birne im Birnensortengarten

Von Thomas Schaaf |

Mittlerweile besitzt der Birnensortengarten an der Einfahrt zum Betriebshof der Kettiger Thonwerke eine gewisse Berühmtheit, sei es wegen der Birnensorten selbst oder wegen der Stifter der Bäume, die jeweils eine Sorte eines Birnbaumes gespendet haben. Hierzu gehören zum Beispiel Weihbischof Robert Brahm mit einer Pastorenbirne, Pastor Kurt Groß mit einem Alexander-Lucas-Baum und Landrat Dr. Jürgen Pföhler mit einer Oberösterreichischen Weinbirne.

Auch unsere Allerhöchste Bistumsgeistlichkeit Bischof Dr. Stephan Ackermann, der lange Jahre im Studienhaus St. Lambert als Regens weilte, schenkte dem Garten, der insgesamt über sechzig Sorten aufweist, einen Birnbaum. Als Nummer 4 direkt neben der „Himmelsleiter“, einer XXXL-Hochbank für gefühlt 27 Personen und einem Hund auf dem Birnenrundwanderweg, hat sich dieser Baum ebenso wie die anderen Birnbäume prächtig entwickelt und in diesem Jahr erstmals einige dicke Früchte getragen. Doch irgendwie, man kann es zunächst kaum glauben, sehen die Früchte aus der Ferne wenig birnenförmig aus, sondern besitzen ziemlich runde Formen. Darüber hinaus fallen sie durch ihre starke Rotfärbung zwischen lauter gelben Birnen auf. Bei näherem Hinsehen und zusätzlicher Begutachtung des Blattes stellt sich der Baum mit seiner Frucht nicht als Birnbaum, sondern als Apfelbaum heraus.

Das ist natürlich eine dicke Überraschung. Ein Apfelbaum in Birnensortengarten? Darf das denn sein? Wer hat den Apfel dem Bischof untergejubelt? War das Absicht? Wer haftet für diesen Fehler? Soll der Baum heraus oder darf er bleiben? Muss der Bischof eine neuen, echten Birnbaum spenden? Ist noch Platz dafür? Darf der Bischof dann den Apfelbaum  nach Trier in seinen Bischofsallerleifrüchtegarten umpflanzen? Ein Lantershofener Birnbaum als Apfelbaum in Trier? Geht das? Es bleiben Fragen über Fragen offen. Noch sind sie nicht beantwortet.