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In Lantershofen will man derzeit keine neuen Bauflächen

Von Thomas Weber |

Ort wuchs in 50 Jahren um 200 Prozent – Hohe Integrationskraft soll nicht überstrapaziert werden

Dank einer Novelle im Baugesetzbuch melden derzeit die Ortsbeiräte der Grafschafter Dörfer zahlreiche Flächen zur Ausweisung in Baugebiete an. Mit einer Ausnahme: in Lantershofen ist man derzeit nicht an weiteren Baugrundstücken interessiert. Vielmehr fordert der Ortsbeirat die Verwaltung auf, Anreize zu schaffen oder Maßnahmen zu ergreifen, damit es den Besitzern der zahlreichen Baulücken leichter fällt, diese zu schließen oder am Markt anzubieten. Alleine in Lantershofen gibt es mehr als 70 solcher Baulücken. Grundsätzlich erkennt der Ortsbeirat zwar eine Erfordernis zur Ausweisung von geeigneten neuen Wohnbauflächen für den dörflichen Eigenbedarf an, aber weil in Lantershofen gerade erst das mittlerweile fünfte Neubaugebiet binnen weniger Jahrzehnte verwirklicht wurde, sieht man derzeit keine Notwendigkeit. Allerdings behält sich der Ortsbeirat vor, bei erhöhtem Bedarf eine solche Neuausweisung abermals zu beraten, wobei auf die Verträglichkeit von Neuausweisungen hinsichtlich einer gesunden Dorfentwicklung zu achten sei. Ortsvorsteher Leo Mattuscheck (CDU) hatte zuvor darauf hingewiesen, dass sich 84 Prozent der Lantershofener Bevölkerung im Rahmen der Befragung zum Dorferneuerungskonzept für die Ausweisung von Neubaugebieten ausgesprochen. Die Frage habe sich aber auf die gesamte Gemeinde und nicht explizit auf den Ort bezogen, entgegnete Mattuschecks Stellvertreter Stefan Dünker (CDU). Dünker befürchtet zudem eine Überstrapazierung der starken Integrationskraft des Ortes, der seit den 1970er Jahren um rund 200 Prozent gewachsen sei. Neue Bauflächen würden zudem infrastrukturelle Probleme nach sich ziehen. Der Ortsbeirat sprach sich einstimmig für den von Thomas Schaaf (CDU) vorgelegten Beschlussvorschlag aus.

Wunschlos glücklich ist man im Ort auch in Sachen Gemeindehaushalt. Lantershofen sei in der jüngsten Vergangenheit mit der Sanierung des Kindergartens, dem neuen Jugendraum und dem Winzerverein gut bedacht worden. Allerdings mahnte der Ortsbeirat wiederholt an, den seit rund einem Jahrzehnt diskutierten Planungen für die Außengebietsentwässerung im südlichen Bereich den notwendigen finanziellen Spielraum einzuräumen. Hier ist in den Vorschlägen zum Grafschafter  Hochwasserschutzkonzept die Herstellung eines Entwässerungsgrabens zur Ableitung des ankommenden Oberflächenwassers um die Ortslage Lantershofen herum mit Einleitung in Rückhaltebecken vorgesehen.

Ein Dauerthema in den Ortsbeiräten sind die Straßenbäume. Hier standen drei Empfehlungen der Baumkommission auf der Agenda, denen der Ortsbeirat folgte. Fünf wiederholt inspizierte Robinien in der Straße „Zum Forstberg“ sollen demnach auf halber Höhe gekappt werden. Dem Antrag einer Bauherrengemeinschaft zur Fällung von drei gesunden Feldahorn-Bäumen in der Landhoferstraße wurde ebenso nicht stattgegeben, wie dem Antrag eines Bürgers auf Baumfällung in gleicher Straße, dem öffentliche Bäume das Fahrzeug ständig verunreinigen.