Musikfreunde boten tolles Adventskonzert in der Lambertuskirche
Warm ums Herz trotz Schnee und Eis
Zum Abschluss der Feiern der Einsegnung der Lantershofener Lambertuskirche vor einem halben Jahrhundert fand dort am Sonntagabend das traditionelle Adventskonzert der Musikfreunde Lantershofen statt. Diese wachsen immer weiter, zählen aktuell fast 100 Musikerinnen und Musiker in ihren Reihen. 83 von ihnen nahmen am Sonntag auf gleich zwei Bühnen in der vollbesetzten Kirche Platz, um das Auditorium mit ihren musikalischen Darbietungen zu erfreuen. Nicht Advent oder Weihnachten standen als Thema in diesem Jahr auf dem Programm, sondern „Schnee & Eis.“ Dazu hatten die Musikfreunde die Kirche mit blau-weiß schimmerndem Licht illuminiert, neben den Lämpchen für die Noten an den Instrumenten und einigen Kerzen blieb es im Kirchenraum dunkel. Eine fast schon gespenstische Kulisse, bei der die Musikanten zu Beginn zu den Klängen von „Pachelbels Canon“ von allen Seiten in das Gotteshaus einzogen und sich dabei hymnenartig ankündigten. Es war das einzige Lied, dass nicht zum Thema passte, das aber für einen solchen Einzug prädestiniert war, erklärte der Vorsitzende Hubertus Feist, der die vielen Besucher des Konzerts begrüßte und einen Reigen mit Musik von der Schneeflocke bis zum Eisberg ankündigte. Dennoch wurde es den Besuchern mit jedem Ton wärmer ums Herz. Jeder der insgesamt 14 Titel wurde von einem Mitglied des Orchesters auf seine eigene Weise angekündigt, mal mit dem Liedtext oder seiner Übersetzung, mal mit einem passenden Gedicht oder einer Geschichte.
Die musikalische Reise durch Schnee und Eis führte die Zuhörer in der Folge durch einen Querschnitt der Musik. Vivaldis „Winter“ folgte Matt Conaways Elfentanz, der zu Rolf Zuckowskis Kinderlied „Es schneit“ überleitete. Die Musikfreunde führten durchs „Winter Wonderland“ von Felix Bernard und Dick Smith. Es ging über das „Zwergenlied“ aus Schneewitschen (Heigh Ho) von Frank Churchill zu den Eisbergen, die der Titanic zum Verhängnis wurden („My Heart Will Go On“) und zurück auf die „Petersburger Schlittenfahrt.“ Beim viersätzigen Stück „A Prehistoric Suite“ von Paul Jennings, dass in die Eiszeit entführte, hatten die Nachwuchs-Spielleute der Lantershofener „Bläserklasse für Erwachsene“, bei der seit Jahresbeginn rund 40 Musikfreunde lernen, ihren großen Auftritt.
Über die Geschichte des schmelzenden Schneemanns „Milton“ von Len Orcino und die Reise mit dem „Polar Express“ kamen die Musikfreunde am Ende ihres Konzerts zu einem großen Medley mit traditionellen Weihnachtsliedern. „Es ist ein Ros entsprungen“, „Vom Himmel hoch“ oder „Stille Nacht“ sorgten für einen finalen Höhepunkt der ohnehin in mehr als einer Stunde verbreiteten festlichen Stimmung. Und weil die Musikfreunde vorab Wunderkerzen verteilt hatten, war klar, dass mit Abschluss des offiziellen Programms das Konzert noch nicht zu Ende war. Es fehlte die traditionelle Zugabe „White Christmas“, die nicht lange auf sich warten ließ, ehe das Auditorium schließlich gemeinsam mit den Bläsern ins „O du fröhliche“ einstimmte und bestens aufs nahende Fest eingestimmt in der Lambertuskriche zu stehenden Ovationen ausholte.