Da staunte am Samstagabend die Gästeschar in der Sporthalle des Studienhauses St. Lambert auf Burg Lantershofen nicht schlecht: Zu später Stunde schwangen sich mit viel Elan bei der Kappensitzung der Junggesellen-Schützen und Musikfreunde Lantershofen gleich zwei redegewandte Burgherren auf die Bühne der hauseigenen Sporthalle. „Man gewöhnt sich an alles - auch an Lantershofen", machte sogleich Regens Volker Malburg als Hausherr die Grundhaltung klar. Man ahnte es schon: Wer sodann auch noch eine Hymne auf die Kirmes- Brötchesmädchen so augenzwinkernd und spritzig ins Protokoll einflechten kann wie Regens Malburg und Subregens Phillip Peters, der hatte keinen Rüffel der obersten Hüter des Fastelovend zu befürchten. Innerhalb von wenigen Sekunden stand die Halle kopf.
Gelungene Kappensitzung der Junggesellen-Schützen und Musikfreunde
Kurz danach erwies sich Sitzungspräsident Erich Althammer als Zeremonienmeister mit Esprit und kitzelte die Stimmung noch weiter hoch. Der Saal, der den Narren von den Herren der Burg ausnahmsweise als Unterschlupf zur Verfügung gestellt wurde, kochte. Raketen stiegen, da wurde geklatscht, geschunkelt, es wurden Orden verteilt - und wie aus einem Mund beschwor das Publikum das Motto: „Fastelowend ohne Pause - in der Burg die große Sause".
Beim Feuerwerk der guten Laune verzeichnete der Stimmungspegel von der ersten Minute an gleich höchste Ausschläge. Gut 200 bunt kostümierte Narren genossen den jecken Abend bis in die frühen Morgenstunden. Nicht nur das schallende „dreimol Lantesche Alaaf" tönte immer wieder durch den Saal. Die Ahrweiler Karnevals-Gesellschaft startete mit Funken, Solomariechen, Stadtgarde und Tanzcorps gleich gelungen durch. Die Jecken liefen bereits auf Hochtouren, als die Eisbrecher, der frisch proklamierte Prinz David Jacobs aus Walporzheim und Vater Stefan, sich übers Pro und Kontra zum Thema Urlaub in den Bergen oder am Ballermann anschaulich stritten. Zu hören war hier unter anderem von der Sau am Grill oder dem Rindviech am Berg. Da hatten „Doll und Döllchen" (Gerda Doll und Tochter Stefanie) ganz andere Sorgen. „Abgenommen wird erst, wenn der Schal nicht mehr passt." Ein verschriebener Kuraufenthalt versetzte die beiden Damen derweil in Wallung: Da gibt's unter entsprechend fachlicher Anleitung zeitversetzt mittags Anwendungen und abends Zuwendungen.
Ein ganz anderes Thema hatte „En Frau im Internet": Die Hausfrau (Gaby Fabritius) wurde eins mit ihrem PC. Was bedeuten 19 Bit? Ein angefangener Kasten Bier. Die Freibeuter, das waren vier Väter mit ihren Töchtern, mischten wenig später als schmissige Piraten das Parkett auf. Ob Dorfprominenz, Emanzipation oder andere Nettigkeiten, „Oma und Opa" (Moni und Erich Althammer) verschonten nichts und niemanden. In Gedanken daran wurde Opa allerdings klar, dass er seine Frau nur geheiratet hat, weil es anno dazumal noch keine Fertiggerichte auf dem Markt zu kaufen gab. Akrobatisch und wuchtig kam derweil das Gelsdorfer Männerballett im Clownskostüm daher. Beeindruckend auch die Showtanzgruppe der Bachemer Merle. Mittendrin bei den Bachemer Merle auch das „Lantesche Mädche", Carina Moitz, sie wurde nach allen Regeln der Kunst bis knapp unters Hallendach gewirbelt. Herrlich bunt kostümiert trällerten derweil Heidi und Jupp (Hannes Dengg und Elmar Zillgen), wie's im Jahresverlauf im Dorf zur Sache ging.
Beeindruckende, stille Moment bescherte indes das „Ouzo-Duo" (Lefti und Denni Cellner) dem Publikum, das die gekonnte Pantomime sichtlich genoss. Witzig auch „Dat Lantesche Trio" (Frank Luxem, Jürgen Holzapfel und Hannes Dengg), die ein „Kopfüber-Männer-Puppenspiel" aufführten. Im Saal gab's kein Halten mehr, als sich das Büttenrednerass Volker Weininger als „Sitzungspräsident" vor dem Publikum verneigte. Zu sehen gab's noch einen echten „Lantesche Prinz": Majestät Markus aus Preußen. Ihn hatten die Seminarteilnehmer des Studienhauses St. Lambert beizeiten gewählt.