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Ein Dutzend Maßnahmen für Karweiler und Lantershofen

Von Thomas Weber |

Gemeinde Grafschaft stellte Vorhaben in den beiden Ortschaften vor

Der 4. Juni 2016 war ein schwarzer Tag für viele Teile der Grafschaft, Starkregen richtete Millionenschäden an. Karweiler und Lantershofen waren seinerzeit verschont geblieben, hier hatte es kaum geregnet, während nur ein paar Kilometer weiter nordöstlich ein als „1000-jähriges Ereignis“ geltender Starkregen niederging und einen großen Teil der insgesamt 59 Kilometer Grafschafter Bachläufe über die Ufer treten ließ. Das seither in der Fertigung befindliche Konzept zum Hochwasserschutz aber wird für die gesamte Gemeinde erstellt. „Man kann ja nicht vorhersehen, wo der nächste Starkregen niedergeht“, so Bauamtsleiter Friedhelm Moog. Am Freitag wurden die Maßnahmen für Karweiler und Lantershofen vorgestellt, rund 20 Bürger, die meisten aus den Ortsbeiräten, waren in die Lantershofener Mehrzweckhalle gekommen. Dort stellten Mitarbeiter des Bonner Ingenieurbüros Steen, Meyers, Schmiddem das vor, was an Maßnahmen derzeit angedacht ist. Dass es sich dabei um Dinge handelt, die nicht von heute auf morgen erledigt werden können und dass die gemeindeweit rund 100 Vorhaben auf eine große Stange Geld kosten, machte Moog unmissverständlich klar.

Sieben Maßnahmen wurden für Lantershofen vorgeschlagen, wobei die Bevölkerung aufgefordert ist, sich bei der Planung und Festlegung zu beteiligen. Ein markanter Bereich ist das Gebiet südwestlich des Dorfes. Hier läuft das Wasser bei Starkregen von den Feldern und Feldscheunen in den Ort. Für die Scheunen in der Verlängerung der Schmittstraße sollen demnach Wasser rückhaltende Maßnahmen geschaffen werden. Auf Höhe des Bahndamms im weiteren Verlauf des Wirtschaftsweges ist geplant, die Asphaltfläche zu erhöhen, Ziel ist die Umleitung von Regenwasser in den Bahndamm. Hier muss zudem ein vorhandener Durchlass freigelegt und ein Graben zum Ablauf des Wassers erstellt werden. Am Fuchsbach selbst sollen Kaskadenbauwerke zur Drosselung des ankommenden Oberflächenwassers beitragen, nördlich des Baches sind ebenfalls Rückhaltemaßnahmen geplant. Ein von einem Baumstamm zerstörtes Einlaufgitter am Durchlauf unter der Karweilerstraße muss erneuert werden.

Die fünf für Karweiler geplanten Maßnahmen beziehen sich auf den Karweiler Graben südlich des Ortes und auf den Bengener Bach. Im Karweiler Graben sollen demnach Retentionsräume geschaffen werden, dazu soll ein parallel der L83 verlaufender Graben aufgeweitet werden. Am Bengener Bach sind zudem Maßnahmen im Bereich der Grasmühle geplant. Dort sollen Engstellen verbreitert und weitere Retentionsräume geschaffen werden. Weiter oberhalb am Ringener Bach planen die Ingenieure zudem Kaskaden, um den Wasserablauf zu drosseln. Sollte das Factory Outlet Center bei Beller gebaut werden, muss dort ein weiteres Rückhaltebecken errichtet werden.