Kulturlant: Comedian Florian Simbeck war in Ringen zu Gast
Der gute Tag beginnt mit dem „Guten Morgen“
GRAFSCHAFT. Am vergangenen Samstag war Comedy im Ringener Bürgerhaus angesagt. 120 Gäste erlebten dort den Oberbayern Florian Simbeck. Der war zu Beginn des Jahrhunderts besser bekannt als Teil des Comedy-Duos „Erkan & Stefan“, dass seinerzeit mit der Verdrehung der deutschen Sprache vor allen Dingen Eltern und Deutschlehrern regelmäßig ein Schaudern zufügte. Heute bedient Simbeck ein anderes Genre, nämlich das des Stand-up-Comedian ohne große Requisiten, nur mit einem Mikrofon in der Hand. Entsprechend war selbst die karge Ausstattung der Ringener Bühne mit Stehtisch und Barhocker nicht mehr, als Dekoration. Simbeck hat die Duo-Zeit zwar hinter sich gelassen, reflektierte aber doch noch einmal darauf zurück und sieht die Arbeit von damals heute als Unterstützung der Völkerverständigung zwischen Deutschen und Türken.
Vorrangig berichtete der 45-jährige seinem Publikum aber über seine Sicht, Tag für Tag einen guten Tag zu erleben. Und der beginnt mit einem „Guten Morgen.“ So lautet der Name des Programms uns so begrüßte Simbeck am Samstagabend auch das Publikum. Natürlich berichtete er auch über die vielen Dinge, die den guten Tag scheitern lassen können, über die ständige liegengelassenen Handy-Ladekabel, die ihn immer wieder in den gleichen kleinen Elektromarkt seiner Stadt führen. „Hier findest Du alles, außer Mitarbeitern“, muss er jedes Mal feststellen. Dann der Klodeckel für 15 Euro vom Discounter, der einen Kratzer hatte. Seine Frau wollte, dass er ihn umtauscht: „Aber ich hatte die besseren Argumente dagegen“, meinte der Comedian und fuhr dann zum Umtauschen. Simbeck machte deutlich, dass er den jährlichen Hochzeitstag am 1. Oktober am liebsten auf dem Münchener Oktoberfest feiert, zwar mit seiner Frau, aber dennoch zum vergessen. Er sprach von seinem Hund „Alta“ und bemerkte, dass es vielleicht besser sei, Hunden keine solchen Namen zu geben, gleiches gelte auch für „Hilfe“ oder „Taxi“ als Hundenamen. Wie ein roter Faden zog sich das Familienleben der Simbecks durchs Programm. So wollte die kleine Tochter in jungen Jahren schon ein Handy, aber der Vater hatte die besseren Argumente dagegen. „Weihnachten lag es dann unterm Christbaum.“ So sei das eben, denn eines wurde dem Comedian schnell klar: „Männer haben recht, Frauen haben rechter.“
Der Grafschafter Verein Kulturlant geht derweil in seinen Saisonendspurt und lädt noch zwei Mal zu Comedy-Abenden nach Ringen ein. Dort wird es am 8. April die Kombination aus Physikunterricht und Comedy geben, dafür sorgt das Hamburger Duo „Fat King Konrad“ alias Konrad Stöckel mit seinem chaotischen Assistenten Paulo Pussy. Am 6. Mai ist dann zum Saisonabschluss „Eifelhandwerker“ Kai Kramosta zu Gast in Ringen.