Fahnenweihe bei den Lantershofener Junggesellen-Schützen
Alle 30 Jahren muss die Schwenkfahne der Lantershofener Junggesellen-Schützen-Gesellschaft erneuert werden. So lässt es zumindest die jüngste Historie vermuten. Das im Jahr 1957 angeschaffte Fändel wurde 1987 ersetzt. Am vergangenen Freitag folgte nun die nächste Fahne, auch wenn auf dieser als Anschaffungsdatum das Jahr 2016 steht. „Da sollte sie auch eigentlich präsentiert werden“, bemerkte der ehemalige Vorsitzende und Hauptmann Robin Grießel, in dessen Amtszeit das Fändel angeschafft wurde. Nun verzögerte sich die Vorstellung um einige Wochen. Geändert wird die Fahne natürlich nicht, das wäre viel zu aufwändig. Denn das Fahnentuch ist nicht gedruckt, sondern handbemalt worden, daher auch die große Zeitspanne zwischen Auftrag und Fertigstellung. Nur noch wenige Unternehmer beherrschen in Deutschland die Kunst der Fahnenmalerei. Optisch entspricht die Schwenkfahne ihren beiden Vorgängern. Sie zeigt eine Getreidegarbe mit gekreuzter Sense und Holzrechen, die mit grün-weißer Schleife gebunden ist. In zwei der Ecken sind Gewehr und Zielscheibe zu sehen, die ausdrücken, dass der Gesellschaft eine im Wettschießen ermittelte Majestät vorsteht. Dazu die Jahreszahlen 1835 für die älteste urkundliche Erwähnung Lantershofener Junggesellen und die angesprochene Zahl 2016. Eingerahmt ist die Garbe in den Schriftzug „Junggesellen Schützen Gesellschaft Lantershofen.“ Rund 3.000 Euro hat die Herstellung der Fahne gekostet, ein Drittel davon haben die Junggesellen getragen. Finanzielle Unterstützung erhielten sie von den heimischen Banken, dem Kreis Ahrweiler und der Gemeinde Grafschaft sowie von privaten Spendern. Bei ihnen bedankte sich Hauptmann Johannes Schütz für die Unterstützung ebenso, wie beim Hersteller Bernd Klihmt aus Bad Honnef und der Textilwerkstatt auf Nonnenwerth für die Weiterverarbeitung.
Im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kapelle des Studienhauses St. Lambert nahm Regens Volker Malburg am Freitag die Segnung der Fahne vor. Schwenkfähnrich Matthias Schopp trat anschließend zum ersten Fändelschwenken der neuen Fahne an. Derweil stießen die Junggesellen zusammen mit einer Vielzahl ehemaliger Hauptleute und Schwenkfähnriche auf die neue Fahne an. Diese entspricht im Übrigen nicht den Schwenkfahnen, mit denen Junggesellenvereinen Wettstreite untereinander austragen. Die Fahne ist mit einer Kantenlänge des Tuchs von 1,50 Metern weitaus größer, als die Wettbewerbsfahnen, die es nur auf einen Quadratmeter bringen. Folglich ist das Tuch mehr als zwei Mal so groß, die Fahne ist bedingt durch das notwendige Gegengewicht mit rund sechs Kilogramm auch doppelt so schwer, wie eine herkömmliche Schwenkfahne. Der nächste Schwenktermin findet im Rahmen der Begrüßung des Wonnemonats Mai am 30. April abends an der Lantershofener Kirche statt.