„Das war schon richtig anspruchsvoll“, so einer der Musiker zur Pause, als das Orchester noch gar nicht richtig aufgedreht hatte. Bis dahin hatten die Besucher eher ruhige Melodien von James Last oder Jacob de Haan gehört. Erster „Schwung in die Bude“ kam bei „Alexanders Ragtime Band“ mit Wechsel- und Zusammenspiel der Trompeten- und der Flügelhornregister. Mitsingcharakter vor allem für die älteren Gäste hatten die „Michael Jary Erinnerungen“, ein Medley mit Melodien, wie „Heut liegt was in der Luft“ oder „Die Beine von Dolores.“ In die goldene Zeit des Swing am New Yorker Broadway entführten in einem Medley vereinte Stücke, wie „Mackie Messer“ oder „Hello Dolly.“ Bei den Erinnerungen an Musiker-Legende Duke Ellington wurde schließlich der Zusammenschluss von Jazz und Swing musikalisch dokumentiert.
Der zweite Konzertteil gehörte in erster Linie der Musik von Glenn Miller. Gerade das Medley mit seinen bekanntesten Melodien, allen voran „In The Mood“ wurde vom Publikum beinahe schon frenetisch gefeiert. Ovationen hatte vorab auch schon für das „Tribute to Benny Goodman“ gegeben, bei dem Klarinettist Andreas Schmickler mit einem „Dauersolo“ brillierte. Und das sich Marschmusik, Blues und Swing in einem Stück kombinieren lassen, bewies der „St. Louis Blues March“, auch den hatte Glenn Miller einst im Programm. Im Jahr 1941 hatte Harry Warren das oft interpretierte “Chattanooga Choo Choo” komponiert, aus dem auch Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow entstand. Auch dieses Stück hatten die Musikfreunde im Repertoire. Gegen Ende des offiziellen Konzertteils wurde es dann wieder ein wenig ruhiger. Glenn Millers beschwingtes „A String of Pearls“ mit einem Solo des Trompeters Jens Hasenberg lud da schon beinahe zum rheinischen Schunkeln ein. Hellwach war das Publikum dann am Ende, als George Böhlein die „Blues Factory“ des Niederländers Jacob de Haan mit tollen Mundharmonika-Soli begleitete.
Rhythmischer und langanhaltender Beifall für ein tolles Konzert waren schließlich der verdiente Lohn für die Lantershofener Musikfreunde, denen ihr musikalischer Leiter Manfred Sebastian an diesem Abend viel abverlangt hatte. Das Orchester bedankte sich gleich mit mehreren Zugaben, sagte mit Walter Tuschners „Ade, Servus und Tschüss“ musikalisch „Auf Wiedersehen“ und präsentierte dem Publikum dann noch den Marsch, mit dem in Ahrweiler beinahe jedes Konzert endet, nämlich den Graf-Waldersee-Marsch, besser bekannt das „Tochter Zion.“