Infotafel am Heimkehrerkreuz ist fertiggestellt
Vor einigen Tagen schon hatte die Bürgervereinigung Lantershofen eine metallene Hinweistafel als Träger für ein Informationsblatt zum Heimkehrerkreuz auf dem Ahrweiler Berg installiert. Jetzt galt es, das plakative Blatt mitsamt einer abdeckenden Glasplatte wetterfest in das Trägerpult einzufügen. Wilfried Sprinkmeier übernahm diese Aufgabe für die Bürgervereinigung, die Gestaltung und das Layout erledigte Roland Schaaf, Elmar Zillgen besorgte den Druck des Informationsblattes und die Sicherheitsglasplatte. Die Bilder stellte Thomas Schaaf zur Verfügung, der als Chronist der Vereinigung auch für den ersten Textentwurf sorgte, der dann mit dem Vorstand der Bürgervereinigung und Heinz Schütz als Miteigentümer der Kreuzanlage abgestimmt wurde.
Der Text lautet: "Weithin sichtbar ist das Heimkehrerkreuz von 1956 hier auf dem 'Ahrweiler Berg'. Heinrich Schütz aus Lantershofen hatte das große Holzkruzifix zusammen mit anderen Kriegsteilnehmern an dieser Stelle errichten lassen. Nach acht Jahren in Krieg und französischer Gefangenschaft erfüllte er hiermit sein in großer Drangsal gegebenes Gelöbnis, ein Kreuz zu errichten, wenn er gesund aus dem Krieg nach Hause käme. Erst 1949, vier Jahre nach Kriegsende, kehrte er aus der Gefangenschaft heim. In den mageren Nachkriegsjahren konnte er aus Not sein Versprechen erst im Jahre 1956 erfüllen.
An Palmsonntag 1957 segnete Pastor Hermann Lieberich das ein Jahr zuvor errichtete Gedächtniskreuz ein. Der Korpus ist ein Werk des Koblenzer Künstlers Herwegen. Die weiße Inschrift mit der Jahreszahl lautet: "In Dankbarkeit errichtet von den Kriegsheimkehrern aus Lantershofen – den gefallenen Kameraden in Treue ge-denkend." Seither ist das Kreuz Erinnerung an einen schrecklichen Abschnitt der Lebensgeschichte eines Lantershofeners im zweiten Weltkrieg und ein beredtes Zeichen für die Erfüllung eines gegebenen Gelöbnisses.
Seit vielen Jahren befindet sich das Kreuz und sein Umfeld in der Obhut der Bürgervereinigung Lantershofen. Pflege und Erhalt der Kreuzanlage war ihr ein ständiges Anliegen. So wurde 1980 der aus Holz geschnitzte Korpus abgenommen, um ihn einer durch die Witterungseinflüsse dringend erforderlichen Restaurierung zu unter-ziehen. Marianne Scholl und Eliseo Gertierrez führten die Arbeiten im Auftrag der Bürgervereinigung durch. Die hölzernen Kreuzbalken selbst befanden sich in einem derart schlechten Zustand, dass sie ersetzt werden mussten. Am 30. Oktober 1981 stellte man das neue Kreuz in einer gemeinsamen Aktion der Vorstände der Junggesellen-Schützengesellschaft St. Lambertus Lantershofen und der Bürgervereinigung wieder auf. Die Kosten für die Restaurierung des Korpus und die Anfertigung der neuen Kreuzbalken übernahm die Bürgervereinigung Lantershofen.
Im Jahre 1998 rissen Vandalen den Korpus vom Kreuz und warfen ihn beschädigt in eine Weinbergparzelle. Wieder musste der Korpus restauriert werden, wieder übernahmen Lantershofener Bürger diese Arbeiten und die Kosten. Nach einem weiteren Vandalismusvorfall im Jahre 2007 wurde ein Kreuzbalken auf Betreiben der Bürgervereinigung repariert. Der Korpus war von Unbekannten so beschädigt worden, dass er erneuert werden musste. Die Gestaltung des neuen Korpus erfolgte durch Erich Mönch aus Altenahr. Dank vieler Sponsoren und Helfer konnte ein weiteres Mal der würdige Zustand der Kreuzanlage wiederhergestellt werden. 2012 übernahmen die Bürgervereinigung Lantershofen und Heinz Schütz, Sohn des Stifters Heinrich Schütz, je zur Hälfte das Grundstück mit dem Kreuz von der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, der das Flurstück im Rahmen der Flurbereinigung in den sechziger Jahren zugewiesen worden war. Im März 2015 ließ die Bürgervereinigung das Umfeld des Kreuzes neu gestalten. Eine Bruchsteinmauer mit einer darauf montierten Holzbank dient jetzt Wanderern als Rastpunkt mit einer unvergleichlich schönen Aussicht auf das Ahrtal."