Groß waren Schock und Betroffenheit der Lantershofener Junggesellen-Schützen über den schrecklichen Unfall in Nierendorf, bei dem ein junger Mann beim Maibaumstellen ums Leben kam. Nach vielen Überlegungen und Gedanken hatten sich die Junggesellen in Gemeinschaft mit den anderen Vereinen und der Familie entschlossen, wie alljährlich gewohnt den traditionellen Maibaum aufzustellen und diesen als Zeichen der Verbundenheit mit einem Trauerflor zu versehen. Die Beschaffung eines Baumes geriet jedoch nicht so einfach wie in den vergangenen Jahren, hatte die Gemeindeverwaltung Grafschaft den Ortsbezirken keine Bäume aus dem Gemeindewald zur Verfügung gestellt. Ausgeholfen mit einem schönen Baum hatte daraufhin Otto Krämer, ehemaliger Hauptmann und König der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft St. Lambertus Lantershofen.
Maibaum mit dem Floßdorf-Kran aufgestellt
Wegen des traurigen Unfalls und der damit verbundenen besonderen Sensibilisierung für die Sicherheit hatten sich die Junggesellen-Schützen in einer geheimen Vorstandsabstimmung mit 6:3 für ein Aufstellen des Baumes mittels Kran entschieden. Hierdurch soll Zeit gewonnen werden, über die zukünftigen Verfahrensweisen "Aufstellung mit Micken" oder "Kranaufstellung" in den folgenden Jahren neu und aktuell befinden zu können. Hauptmann Johannes Schütz: "Dies soll jedoch kein bindender Gesellschaftsbeschluss werden, denn der Vorstand und der Hauptmann tragen beim Maibaumstellen die Verantwortung und sollten deshalb am Ende die Entscheidung selbst fällen können. Dies ist auch in unserer Geschäftsordnung so vorgesehen."
Wie Ortsvorsteher Leo Mattuscheck auf Nachfrage mitteilte, muss am Abend des 30. April das traditionelle "Maiansingen" am Maibaum wegen des tödlichen Unfalls in Nierendorf ausfallen. Daher wird auch der Winzerverein an diesem Abend für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben, auch das von den Chören angebotene offene Singen musste ebenfalls abgesagt werden.