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Raiffeisenbank in Lantershofen wird zur Automatenfiliale

Von Thomas Weber |

Vorstand und Aufsichtsrat zollen der aktuellen Entwicklung Rechnung

Dass die Raiffeisenbank Voreifel ihre Filiale in Unkelbach auf eine reine Automatenfiliale ohne Personal reduzieren möchte, hat sich rundgesprochen. Aber nicht nur Unkelbach ist von der Umstrukturierung betroffen. Der Raiffeisenbank-Vorstand wird seine Mitglieder bei der heutigen Regionalkonferenz in Gelsdorf darüber informieren, dass es zahlreiche Umstrukturierungen, Änderungen der Öffnungszeiten und im Raum Euskirchen eine komplette Schließung einer Filiale geben wird. Im Ahrkreis ist neben Unkelbach auch die Filiale in Lantershofen betroffen. In beiden Filialen wird sich das Angebot auf Geldautomat und Kontoauszugsdrucker beschränken. Für die Raiffeisenbank ein notwendiger Schritt, will man sich weiterhin auf dem Markt behaupten. Mitbewerber hatten schon vor geraumer Zeit ähnliche Schritte unternommen. „Wir haben versucht, diese Schritte möglichst lange hinauszuschieben, müssen unseren Kunden gegenüber aber auch weiterhin eine qualifizierte Beratung anbieten.“, so Vorstand Heiko Ulrich. Und das gehe nur durch die Bündelung in Beratungszentren. Im Zuge der Digitalisierung und immer schneller fortschreitender Änderungen ist es für die einzelnen Zweigstellenleiter kaum noch machbar, kompetent und umfassend zu beraten. Die Komplexität erfordert Fachpersonal. Wer sich in Geldfragen in Lantershofen künftig beraten lassen möchte, muss ins vier Kilometer entfernte Ringen fahren.

Aber die Berater besuchen im Einzelfall die Kunden auch zuhause. Dass es auch „Geldboten“ geben wird, konnte Ulrich nicht versprechen, machte aber klar: „Wir müssen für unsere 32.000 Mitglieder erfolgreich bleiben. Und wenn es irgendwo ein Problem gibt, finden wir auch gemeinsam eine Lösung.“ Immerhin ist es der Bank ein Anliegen, die Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Daher bleiben auch die Automaten in Lantershofen. Diese sind derzeit im kleinen Vorraum der Bank montiert. Möglicherweise wird dieser Bereich noch ein wenig vergrößert, auch wenn Ulrich deutlich machte, dass es für die Räumlichkeiten der Filiale, die sich im Besitz der Bank befinden, bereits eine andere Verwendung gebe.

Beschlossen wurden die Änderungen am Filialnetz bereits im Januar von Vorstand und Aufsichtsrat, erläuterte Ulrich. Die heutige Regionalkonferenz habe ausschließlich informellen Charakter. Insofern macht es für Lantershofenens Ortsvorsteher Leo Mattuscheck auch wenig Sinn, jetzt noch große Protestaktionen zu starten: „Mir tun aber gerade die älteren Menschen leid, die ihre Geldgeschäfte nicht übers Internet abwickeln.“ Mattuscheck wies für Besuche der Bank in Ringen auf die Möglichkeit des Grafschafter Seniorentaxis hin. Eines wird denen, die ihre Bankgeschäfte immer persönlich am Schalter in Lantershofen tätigten, aber auf jeden Fall fehlen: der „Klaaf“ mit dem Berater über Gott und die Welt.