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Ehrenabteilung ist immer noch einmalig

Von Thomas Weber |

Verein der Ex-Grafschafter Wehrleute sucht in der Region seinesgleichen – Ehrenmitgliedschaft für Winfried Dietrich und Dieter Hardt

Es ist schon mehr als 20 Jahre her, als in der Grafschaft ein für die Region einmaliger Verein gegründet wurde. Damals hatte Winfried Dietrich die Idee, die wegen der Altersgrenze aus der Wehr ausgeschiedenen Kameraden nicht in eine Altersriege, sondern in einen eigenen Verein aufzunehmen. Hier fanden auch die Ehefrauen Zugang, es wurde vieles gemeinsam unternommen, bis hin zu mehrtägigen Ausflugsreisen. Den Vorsitz dieser Ehrenabteilung wollte Dietrich eigentlich nicht übernehmen, mangels Bewerber tat er es dann aber kommissarisch und blieb es 20 Jahre lang. Mit Dieter Hardt hatte er dann seit 2001 einen Kassierer an der Seite, beide bildeten zusammen den Vereinsvorstand, bis sie sich im vergangenen März endgültig zurückzogen. Dietrich und Hardt wurden nun im Rahmen eines Sommerfestes des Vereins im Lantershofener Winzerverein nicht nur gebührend aus ihren Ämtern verabschiedet, ihnen wurde zugleich die Ehrenmitgliedschaft angetragen.

Für den richtigen Rahmen des Festes sorgten Erich Krupp und Dietmar Ulrich. Der ehemalige Wehrleiter und der Ex-Kamerad aus Lantershofen bilden heute den Vorstand der Ehrenabteilung. Sie konnten sich über rund 60 Gäste und Vereinsmitglieder freuen, die sich nach einem Rundgang durch Lantershofen im Winzerverein trafen. Zwischen Kaffee, Kuchen und Buffet gab es hier Zeit, dem ausgeschiedenen Vorstand Danke zu sagen. Das tat zunächst einmal der aktuelle Wehrleiter Achim Klein, der das großartige Engagement von Dietrich und Hardt würdigte. In der Ehrenabteilung seien Kameradschaft und Zusammenhalt keine leeren Worthülsen, so Klein, der sich auch immer wieder über aktive Mithilfe und Beratung der heutigen Wehren durch die ehemaligen Kameraden freute. „Das war zuletzt bei einem Kellerbrand in Birresdorf der Fall“, berichtete der Wehrleiter. Klein verband seinen Dank mit dem der aktuell 212 Wehrleute der Grafschaft und wünschte sich vom neuen Vorstand ebenso viel Herzblut, wie von deren Vorgängern. Die größte Herausforderung der neuen Leitung dürfte nach Kleins Worten die Gewinnung entpflichteter Wehrleute für den Verein sein.

„Immerhin haben wir noch mehr Mitglieder, wie die Jugendfeuerwehr“, entgegnete Erich Krupp, der die Geschichte der Ehrenabteilung noch einmal Revue passieren ließ, angefangen bei der Gründung am 3. Juni 1997 im Gelsdorfer Gasthaus „Zur Tant“, wo neben Winfried Dietrich als Vorsitzender Bernd Münch zum Kassierer und Josef Henning zum zweiten Vorsitzenden gewählt wurden. „Die Vereinsidee war in der Region einmalig“, betonte Krupp und sieht in der Ehrenabteilung einen Vorreiter der Aktion „Älter werden in der Grafschaft.“ Noch heute sei keine Kommune im nördlichen Rheinland-Pfalz gegenüber ihren Ex-Kameraden derart aufgestellt.

Winfried Dietrich griff ebenfalls noch einmal zum Mikrofon und wünschte seinem Nachfolger einen tollen Start. Dietrich machte noch einmal klar, dass die Ehrenabteilung nach dem Partnerschaftsverein erst der zweite Verein der Grafschaft mit Mitgliedern aus allen Ortsbezirken war. Dem neuen Vorstand schrieb er ins Stammbuch, dass es auch künftig Mehrtagesfahrten geben solle und dass es diesem gelingen soll, ausgeschiedene Kameraden für die Ehrenabteilung zu gewinnen. Nächste Gelegenheit hierzu ist bereits am 18. August, wenn im Rahmen des Familiengrillfestes der Grafschafter Wehr neue Entpflichtungen anstehen.