Johannes Tilmann Heinzen gestorben am Vischelbach
Der kleine Ort Vischel, bestehend aus dem Schloss Vischel, einer Kirche und ein paar Häusern, ist ein Ortsteil der Gemeinde Berg. Dort steht in der Tiefe des Vischelbachtals, nur fußläufig erreichbar, ein Basaltkreuz mit einer besonderen Bewandtnis. Nach der Inschrift starb hier am 7. Mai im Jahr 1801 Johannes Tilmann Heinzen aus Lantershofen. Er wohnte zu Lebzeiten in einem Fachwerkhaus in der Gartenstraße 6, dort, wo heute Heinz Bach und seine Frau Antonia leben.
Johannes Tilmann Heinzen war ein Waldarbeiter, der in Vischel bei Holzarbeiten zu Tode gekommen ist. Heinzen ist ein Vorfahre von Heinz Bach aus Lantershofen, der genaue Verwandtschaftsgrad ist derzeit nicht bekannt. Schon im Sommer 1937 hatten sich Großvater Albert Bach und Tierarzt Heinz Bach, Vater von Heinz Bach jun., für das Erinnerungskreuz ihres Vorfahren interessiert. Nach dem Tod von Tierarzt Bach wollte auch seine Frau Elfriede das Kreuz einmal sehen und fuhr mit ihren Söhnen Heinz und Willi Bach in den 90er Jahren dorthin. Damals konnten sie noch mit dem Auto bis vor das Kreuz fahren, heute kann man es nur noch zu Fuß erreichen, da der Waldweg regelrecht zugewachsen ist und umgestürzte Bäume eine Durchfahrt verhindern. Dies mussten auch Heinz Bach jun. und der Lantershofener Chronist Thomas Schaaf im Jahr 2018 bei einem neuerlichen Besuch am Kreuz feststellen, zudem war der Weg oberhalb des Vischelbachtales an der Forstverwaltung Vischel mit einer Schranke abgesperrt.
Es war nicht einfach, hinter einem ziemlich zugewachsenen Wegestück das Kreuz im Tal des Vischelbaches wieder zu finden. Neben einem dicken Baum steht es ziemlich frei, hat eine grünliche Patina aus Moos, Kleinstpflanzen und Staub angesetzt, die ehemals weiße schriftfarbe ist verblichen. Ruhe herrscht hier. Nur das Vogelzwitschern unterbricht die Stille. Mehr als 200 Jahre sind seit dem Tod des Johannes Tilmann Heinzen vergangen. Das Kreuz gibt Zeugnis über ihn und die Menschen aus Lantershofen. Über den Verunglückten und die Aufsteller des Kreuzes und über die Zeit, in die sie hineingeboren waren. Schaaf, der für das Buch „Chronik Lantershofen Band 1“ ein neues Foto des Kreuzes beschaffen wollte, die Örtlichkeit aber nicht kannte, war froh, in Heinz Bach einen kenntnisreichen Führer zu einem unbekannten, versteckt liegenden Mahn- und Erinnerungsdenkmal der Lantershofener Geschichte gefunden zu haben. Ein kurzes Verweilen im tiefen Tann vor dem Erinnerungskreuz für Johannes Tilmann Heinzen ließ bei den beiden Besuchern mannigfaltige Gedanken aufkommen.