Winzerverein Lantershofen lockte zur Besichtigung
Beim Tag der Architektur war das erweiterte Gebäudeensemble einziges Objekt im Kreis
„Architektur bleibt“ lautete das Motto beim Tag der Architektur, bei dem am vergangenen Wochenende bundesweit nahezu 1.000 Bauten interessierten Besuchern offen standen. In Rheinland-Pfalz waren es 63 Objekte, davon eines im Kreis Ahrweiler. Dabei handelte es sich mit dem Winzerverein Lantershofen nicht um ein Wohngebäude, sondern um ein Bürgerhaus im Eigentum der Kommune. Dass kein Wohnhaus präsentiert wurde, ist nicht ungewöhnlich, im nördlichen Rheinland-Pfalz überwog die Präsentation von kommunalen oder gewerblichen Einrichtungen. Das Besondere beim Winzerverein Lantershofen ist, dass hier ein Neubau in einen Altbestand integriert wurde. Die Grafschafter Architektin Sarah Dünker hatte die Aufgabe, den mehr als 100 Jahre alten Winzerverein, in dem bis in die 1970er Jahre Wein produziert wurde, um ein Foyer zu erweitern und gleichzeitig den in die Jahre gekommenen Bestand zu sanieren. Das Ensemble umfasst einen mehr als 200 Quadratmeter großen Saal, einen 70 Quadratmeter großes Gastraum mit angegliederter Küche, Toiletten und Lagerräume und ist mit einem Gewölbe unterkellert.
Es wurde bei den Arbeiten, die im Jahr 2017 in nur 35 Wochen ausgeführt wurden, zunächst ein gut 50 Jahre alter Anbau an das ehemalige Lokal abgerissen. Hier entstand der Erweiterungsbau als Eingangsgebäude im Winkel zwischen dem Gaststättenraum und dem Saal, sodass man nun nach Betreten des Foyers entweder den Saal oder die erhöhte Gastraumebene erreichen kann. Damit letzte auch von Rollstuhlfahrer genutzt werden kann, wurde eine Rollstuhlhebebühne eingebaut. Daneben entstand eine behindertengerechte Toilette. In großen Teilen des Gebäudes ist Barrierefreiheit gewährleistet. Weiterhin sind im neuen Flachdachbau, der sich bewusst dem historischen Gebäudekomplex unterordnet, eine Garderobe und Lagerflächen entstanden. Es entstanden Kosten im Gebäude von zunächst 875.000 Euro, 190.000 Euro kosteten die Außenanlagen und weitere 100.000 Euro wurden für die Ausrüstung als Kulturstätte veranschlagt.
Zum Tag der Architektur lockte das Gebäude daher nicht nur angehende „Häuslebauer“, es kamen auch zahlreiche Kulturinteressierte und Besucher, die sich das Haus ansahen, weil sie in absehbarer Zeit Privatfeiern planten. Entsprechend zufrieden mit der Resonanz zeigte sich die Architektin, die sich an beiden Tagen viel Zeit für das Gespräch mit den Besuchern des Winzervereins nahm. Dieser kann auch online besichtigt werden, unter der Internetadresse www.winzerverein-lantershofen.de bietet der Trägerverein des Hauses einen virtuellen Rundgang an.