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HG Butzko gab sich als tagesaktueller Kabarettist

Von Thomas Weber |

Goldmedaille in der Disziplin Zurückrudern

Eine gesunde Mischung aus politischem Kabarett und Satire gab es am vergangenen Freitagabend für rund 130 Gäste im Lantershofener Winzerverein auf die Ohren. Dort präsentierte der Grafschafter Verein Kulturlant den 2014 mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichneten HG Butzko. Knapp zwei Stunden lang setzte der gebürtige Gelsenkirchener, der heute in  Berlin lebt, zu einem Rundumschlag an, bei dem er seinen besonderen Fokus auf die Religionen legte und dabei explizit zu erläutern wusste, warum er sich nicht auf den Islam einschieße. Der bilde doch mit sechs Prozent in Deutschland nur eine Minderheit, die er nicht diskriminieren wolle. Minderheiten habe er als Kabarettist doch mit den Spitzenverdienern zu genüge „gewürdigt.“

Zurück zu Butzkos Auseinandersetzung mit den Religionen und besonders dem Islam. Da zieht man doch gerne auch mal Vergleiche, die andere nicht so gerne hören. So gebe es doch auch unter Islamisten Homophobie, Sexismus und Antisemitismus. „Integration des Islam in Deutschland kann also gelingen“, so die markante Schlussfolgerung des Kabarettisten. Der forderte mit Blick auf die AfD und ihre Anhänger, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen, sollte man bei selbst anfangen. Geht aber nicht, denn: „Wer mental den rechten Arm ausstreckt, kann sich nun mal nicht an die eigene Nase packen.“ Dass die rechtspopulistischen Aussagen zumeist jeglicher Grundlage entbehren und oft genug wiederlegt worden seien, habe vor allem eine Reaktion nach sich gezogen: „Wäre Zurückrudern olympische Disziplin, die AfD hätte mehrere Goldmedaillen“, so Butzko, nachdem er ein Zitat von Björn Höcke fachgerecht zerlegt hatte, um dann selbstkritisch festzustellen: „Wer mehr Bildung will, muss halt auch Klugscheißer ertragen.“

Als der Kabarettist dann die obligatorische Kappe mit der wilden Perücke tauschte und in die Person der „Chris Di Motten“ schlüpfte, gab es fürs Publikum noch ein paar flotte und entspannende Sprüche zum Abschluss des Abends. Besagter Christ kam ja aus Geilenkirchen. Übersetzt: da wo die Gotteshäuser „gerammelt voll“  sind. Zeit für Kalauer. Am Ende blieb für Chris nur die die Frage offen, ob eine Hautcreme, die 20 Jahre jünger macht, für eine 19-jährige tödliche Folgen hat.