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„La Signora“ hielt 250 begeisterte Zuschauer auf Trab

Von Thomas Weber |

Die Anführerin der untoten Hausfrauen 

„Ladies Night“ in Lantershofen, denn La Signora war da. Ihr Markenzeichen: langer, enger, schwarzer Rock, schwarze Bluse, Dutt mit schwarzem Haarnetz drüber. La Signora ist längst Kultfigur im deutschen Kabarett. Verkörpert wird sie von Carmela de Feo, Ruhrgebiets-Schauspielerin mit italienischen Wurzeln und daher mit massenhaft Feuer im Blut beschenkt. Die einen bezeichnen sie als „total durchgeknallt“, für andere bringt sie ihre Zuhörer in wenigen Sekunden von Null auf 100. Auf alle Fälle lockte sie bei ihrem zweiten Gastspiel bei Kulturlant die Massen, der Winzersaal in Lantershofen war mit rund 250 Gästen schon lange ausverkauft. Im Publikum saßen aber nicht nur Frauen, La Signora hat auch eine Menge männliche Fans. Vielleicht, weil sie diese nicht allzu sehr mit ihrem Programm strapaziert. Gut, wer in den vorderen Reihen sitzt, hat Mitspielgarantie. Und wehe, er oder sie lenkt die Signora ab. „Bist du bald fertig“, raunzt sie den Herrn an, der erstmal zu Snacks und Getränk greift. Und die drei, die nicht direkt zuhören, tauchen in La Signoras Programm immer wieder auf, allerdings als Tick, Trick und Track. Man(n) traut sich nun doch kaum zu falschen Bewegungen, während La Signora aus ihrem Alltag berichtet und sich als „mit Talent vollgestopftem Medienstar“ tituliert, die sich Abend für Abend im „Ballungsgebiet des Nichts“, also in der Provinz, auf die Bühne stellt.

Ihr Programm ist weitaus mehr, als eine Aneinanderreihung von Nummern. La Signora ist Meisterin der Stand-up-Comedy, weiß ihr Publikum auszufragen und die Informationen so zu verarbeiten, dass sich die Gäste krümmen vor Lachen. Sie hat ihre eigene Sicht auf die Dinge, macht kein Yoga, weil es kein Mannschaftssport ist und sie schon gar nicht glücklich durch Yoga werden will. Warum? Weil es älter macht, denn „der Tod macht einen großen Bogen um mies gelaunte Frauen.“ Und darum bekommen die Männer am Ende des Programm von der selbsternannten „Anführerin der untoten Hausfrauen“ doch noch musikalisch einen mit: „Heul doch, Pappnase, heul doch“ singt sie sie zur Melodie „Papaoutai“ und wird doch noch zum „Pretty Woman 2018.“ Der Saal tobt, drei Zugaben sind Pflicht.

Bereits am Samstag, 17. November, steht der nächste Kabarett-Abend in Lantershofen an. Dann wird es politisch, René Sydow präsentiert sein Programm „Die Bürde des weisen Mannes.“ Infos auf www.kulturlant.de.