Falschalarme halten Grafschafter Wehr auf Trab
Sirenenalarm in Ringen, Lantershofen und Oeverich sorgt immer wieder für bange Momente in den Orten. Die Wehren der drei Dörfer bilden zusammen mit Wehrleuten des Grafschafter Bauhofs den Ausrückbereich Mittlere Grafschaft der Feuerwehr der Gemeinde. Und dieser Ausrückbereich ist auch für Vorfälle im Innovationspark Grafschaft zuständig.
Zuletzt war die Sirene häufiger als früher zu hören, zu allen Tages- und Nachtzeiten, zuletzt am 2. Okotber gegen 21 Uhr. Immer wieder kehren die Wehrleute dabei schon nach kurzer Zeit in ihre Spritzenhäuser zurück, zumeist war als Einsatzziel die neue Firmenzentrale von Süßwarenhersteller Haribo ausgegeben worden. Von dort aus rufen die Brandmeldeanlagen die Wehr immer wieder auf den Plan. „Bisher kam es im Laufe des Jahres zu sieben Alarmierungen bei Haribo, die im Zusammenhang mit der Auslösung der Brandmeldeanlage standen“, so die Auskunft der Grafschafter Gemeindeverwaltung. Auslöser der Falschalarme war zunächst ein Brandmeldesystem im Lager, zuletzt auch mehrfach im Verwaltungstrakt. Falschalarme sind dabei zu unterscheiden in technische Falschalarme, Täuschungsalarme und böswillige Alarme. „Im Falle Haribo sind böswillige Alarme auszuschließen“, so Büroleiter Dieter Dismon von der Grafschafter Verwaltung. Die bisherigen Alarme seien einzelne Täuschungsalarme, die dann vorliegen, wenn der Brandmelder durch einen Effekt getäuscht wird, der einer reellen Gefahr ähnlich ist, in der Mehrzahl jedoch technische Falschalarme. Täuschungsalarme können bei Auftritt von Wasserdampf oder größeren Mengen Staub entstehen. Ist das vorhersehbar, gibt es die Möglichkeit, die Brandmeldeanlage kurzfristig abzuschalten, tut der Verursacher das nicht, bleibt die Gefahr eines Falschalarms.
Bein technischen Fehlalarmen liegt häufig ein Defekt eines Brandmelders oder eine Störung durch elektromagnetische Felder vor. Bei einer Alarmierung hat die Einsatzleitung vor Ort jeweils dem feuerwehrtechnischen Bediensteten aufgegeben, die Anlage des jeweils betroffenen Brandabschnitts von einer Fachfirma überprüfen zu lassen. „Nach Rücksprache mit Haribo arbeiten diese intensiv mit der Feuerwehr und der Fachfirma zusammen, um die Falschalarme zukünftig zu unterbinden“, so Dieter Dismon.
Die Kosten für die bisherigen Einsätze trägt im Übrigen der Steuerzahler, ist aus dem Ringener Rathaus zu hören. Denn für Brandeinsätze werden grundsätzlich nach dem Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetz keine Kosten geltend gemacht. Hierunter fallen auch Alarme durch Brandmeldeanlagen und Rauchmelder. Mit Blick auf die zunehmende Anzahl der Brandmeldeanlagen und Rauchmelder in Firmen und Haushalten häufen sich auch Falschalarme, auch auf der Grafschaft.