Zum Inhalt springen

Sonnenaufgang

Von Thomas Schaaf |

Eine Wildgans quert über Höhe und Tal. Zwei Krähen picken Würmer im Gras.  Zur Rechten begrenzt in der Ferne das Ahrgebirge mit flacher Linie und markantem runden Hügel den Horizont, über dem Rheine trotzen Nebelwolken der Sonne Schein. Ganz in der Ferne erahnt man schon Höhen vom Westerwald. Rotgolden verkündet ein heller Streifen über den nebligen Schwaden des großen Flusses das baldige Kommen des Tagesgestirns. Vorgelagert dem Ahrtale zieht breiter Dunst in blaue Höhen, Schatten des rheinischen Nebels verdecken noch Dächer und Häuser des Dorfes. Zur Linken erheben sich Tritschkopf und Heide in dumpfen Grau, dunkel getrübt sind Baum und Strauch. Noch fehlt der direkte Strahl des neuen Tages, diffuses Morgenlicht flackert durch blattlose Wipfel, farblos und gräulich zeigen sich Heide und Wald. Tief unten im Tale liegen Fluss und Stadt, eingebettet zwischen lichtlosen Bergeshängen. 

Ein erster Strahlenschein der Sonne Rund lugt blitzend und schon gleißend hell über Nebelwolken und bergige Höhen, im Gegenlicht erhalten Farben neuen Glanz. Kräftig weiß erscheinen Dampf und Rauch der Häuser, Nebel und Berge hellen auf. Dunst zieht mählich über des Himmels hellste Weiten, Wolkengebilde verdunkeln bald die Sicht. Was wird der weitere Tag nun bringen? Sonne, Berge und Himmel verraten es nicht.