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Tausenddreihundertundzweiundzwanzig, Winmar von Lantershofen

Von Thomas Schaaf |

Die neue Chronik berichtet - Hof Winmar Vorläufer von Burg Lantershofen? 

Kaiser Heinrich II., der im Jahr 1019 das Dorf Lantershofen mit allen Hörigen, Wiesen und Waldungen an den Erzbischof von Bamberg geschenkt hatte, ist schon lange tot, als Graf Wilhelm von Neuenahr dreihundert Jahre später am 11. Juni 1322 eine Urkunde unterschreibt, wonach „der Vogt von Ödingen und dessen Frau Gertrud den Knappen Winmar von Lantershofen, Winrich Luskus (der Schielende) von Nierendorf und anderen 13 Morgen Ackerland auf den Feldern des Dorfes Nieren­dorf nahe beim oberen Fischweiher von St. Gereon, die sie von ihnen zu Lehen hatten, als solche aufgegeben haben. Deshalb verkaufen die Gra­fen diese 13 Morgen für 110 1/2 Mark (Frick, Quellen zur Geschichte von Bad Neuenahr Nr. 618).

1322 ist vom Knappen Winmar, noch nicht von einem Hof Winmar die Rede. Ein Hof Winmar wird erst im Jahre 1382 erwähnt (Frick/Zimmer Nr. 574). Dieser scheint jedoch ziemlich sicher bereits um 1300 herum oder auch früher existent gewesen zu sein, denn in einem Erbvertrag, in welchem unter anderem über diesen Hof zu Gun­sten der Katharina von Densborn verfügt wird, wird Bezug genommen auf „das Haus und den Hofplatz des verstorbenen Winmar von Lan­tershofen". Als Ritter wird Winmar von Lantershofen in einer Urkunde von 1333 bezeichnet, wonach diesem und anderen Grafen und Rittern das Dorf Bodendorf „mit aller Herrlichkeit und Nutzen“ übergeben wird (Frick, Quellen zur Geschichte von Bad Neuenahr, Nr. 639).

Das Sterbedatum des Ritters Winmar ist nicht bekannt. Da nach dem Tode Winmars von Lantershofen der Ritter Johann vom Forst, nach dessen Tod die Söhne Johann und Hilger jeweils noch Besitzer waren, bevor Katharina von Densborn den Winmarschen Hof 1382 erbte, ist durchaus wahrscheinlich, dass der Hof schon um 1300 oder früher bestand. Ob dieser der Vorläufer der heutigen Burg Lantershofen ist, ist nicht belegbar. In einem Bericht von Eisenberg-Mirbach in der Ahrweiler Zeitung vom 16.5.1933 heißt es hierzu: „Im Jahr 1322 wird ein Knappe Winmar v. Lantershofen genannt. Die Burg kann der Stammsitz dieses noch 1418 erwähnten Geschlechtes sein; sie könnte aber auch aus dem 1321 genannten Hof des Matthias v. Densborn entstanden sein.“ Nach dem Vertrag von 1382 scheint deutlich, dass der jetzt der Katha­rina von Densborn gehörige Winmar‘sche Hof nicht identisch sein kann mit dem 1321 genannten „Hof Densborn", der ja in diesem Jahr als Morgengabe ihres Sohnes Ritter Mathias an seine Frau Jolanda von Reuland (Rulant) übergeben wird.

Mehr über die Burgen Lantershofen und Neuenahr, über kölnische Lehen, den Erzbischof von Köln, das Lantershofener Gericht und über weitere Zeitgenossen zu Lebzeiten des Winmar von Lantershofen berichtet die neue Chronik Lantershofen. Der Vorverkauf des druckfrischen, reich bebilderten Buches mit über 650 Seiten zum Vorzugspreis von 10,19 € (nur am Vorverkaufstag) beginnt am Freitag, 24. Mai ab 19.00 Uhr im NEUEN Winzerverein.