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„Zukunft Europa“ ist Thema der Ahrweiler Freiheitswochen

Von Thomas Weber |

Veranstaltungsreihe findet vom 13.-31. März statt - Kabarettistischer Weckruf in Lantershofen zum Auftakt

KREIS AHRWEILER. Vom 13. bis 31. März finden zum nunmehr vierten Mal die „Ahrweiler Freiheitswochen“ statt, die 2016 ins Leben gerufen wurden. Die aktuelle Situation in der Welt und die Herausforderungen für moderne Gesellschaften in Europa erfordern eine nachhaltige Stärkung des gesellschaftlichen Dialoges über Freiheits- und Zukunftskonzepte im weitesten Sinne. Unter dem Motto „Freiheiter – Freiheit und Frieden durch Begegnung und Dialog“ sollen seitdem jährlich themenbezogene Veranstaltungswochen mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten die unterschiedlichsten Facetten der Freiheits- und Friedensproblematik aufgreifen und damit einen aktiven Beitrag zum toleranten Miteinander von Bürgern, Gesellschaften, Nationalitäten, Religionen und beispielsweise von Wissenschaft und Kunst liefern.

Das Thema ist in diesem Jahr nicht nur aus aktuellem Anlass die „Zukunft Europas“. Das einzigartige Freiheits- und Friedensprojekt der Europäischen Union steht mehr als 60 Jahre nach den Römischen Verträgen vor großen Herausforderungen. Die Themen sind komplex: mehr oder weniger Europa, der Brexit, Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten, Finanzausgleich und Migration und Schutz der Außengrenzen sind nur einige Punkte, die zum Teil sehr umstritten diskutiert werden. Das globale Umfeld der europäischen Union wird zunehmend komplexer und unberechenbarer. Die Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten stehen oft zukunftsträchtigen Lösungsansätzen im Wege. Die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai werden für die nächsten fünf Jahre wichtige Weichen dafür stellen, wie die Herausforderungen der Zukunft gelöst werden sollen.

Mit dem Thema „Europa“ befasst sich auch der renommierte Kabarettist Thomas Freitag, der einst als humoristischer Kritiker Helmut Kohls bekannt wurde. Sein Auftritt am kommenden Samstag, 9. Februar, in Lantershofen, ist der Weckruf für die Ahrweiler Freiheiter. Freitags Programm „Europa, der Kreisverkehr und ein Todesfall“ wirft einen scharfen, satirischen und sehr komischen Blick auf Europa… oder das, was davon noch übrig ist. Freitag meint dazu: „Europa! Was für ein erstaunlicher Erdteil! Ein Kontinent, der die Philosophie erfunden hat, die moderne Wissenschaft entwickelt und die Menschenrechte formuliert hat … und der es heute schafft, auf über 3000 Seiten zu erklären, wie viel Wasser maximal durch einen Duschkopf fließen darf. Europa ist eine große Idee. Die Idee, eines Hauses, in dem 28 verschiedene Nationen (je nach Laune vielleicht auch nur 27) zusammenleben und zusammenarbeiten. Wobei jeder, der mal versucht hat, in einer WG mit nur drei Leuten einen Spülplan zu entwickeln, ahnt: Das wird sauschwer! Europa steht nicht gut da im Moment. Früher suchten hier Touristen aus Übersee nach den Resten der alten Ruinen. Heute scheint Europa selbst die größte Ruine zu sein.

Satirisch wollen die Ahrweiler Freiheiter auf ihr Thema einstimmen, ehe dann ab 13. März mehr als 30 Einzelveranstaltungen wie Sonderausstellungen, Museumsführungen, Lesungen mit Musik, Vorträge, Diskussionen, ein Schülerwettbewerb und – passend zum Motto - ein internationales Jugend-Europa-Camp den interessanten Rahmen der Freiheitswochen bilden werden. Gerade der Schülerwettbewerb und das Jugend-Europa-Camp haben einen hohen Stellenwert der Veranstaltungsreihe, da die Jugend ein wichtiger Bestandteil unser aller Zukunft ist. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse der Schulen im Kreis können an dem Schülerwettbewerb zum Thema „Jugend gestaltet Europa“ teilnehmen. Das Jugend-Europa-Camp ist für alle interessierten Jugendlichen offen und erfordert lediglich eine Anmeldung. Als besondere „europäischer“ Höhepunkte der Veranstaltungswochen wird ein Treffen der europäischen Partnerstädte der Gemeinden und Städte im Kreis Ahrweiler stattfinden. Weitere Informationen sind unter www.freiheiter-aw.de erhältlich.