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Proppenvoller Winzerverein begab sich auf musikalische Zeitreise

Von Dirk Unschuld |

Musikfreunde Lantershofen boten Blasorchestersound der Extraklasse

Es ist längst kein Ereignis mehr, dass sich „nur“ auf Lantershofen fokussieren lässt, zieht es doch ein Publikum aus der näheren und weiteren Umgebung an. Die Rede ist vom immer wieder neue Rekorde aufstellenden Frühlingskonzert der Musikfreunde Lantershofen. Wie schon im vergangenen Jahr, als man den britischen Inseln eine musikalische Hommage verehrte, war das Konzert auch 2019 ein Zuschauer – oder besser Zuhörer – Magnet. Und wenn Lantershofen schon das tausendste Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung feiert, geht das auch an den Musikfreunden nicht spurlos vorbei. Grund genug also, dem mit mehr als 250 Gästen proppenvollen Winzerverein eine musikalische Zeitreise zu bieten, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hatte. Es war Blas- und Orchestermusik auf Top-Niveau, modern, jedoch ohne klassische Einschläge zu verdecken und dazu noch extrem abwechslungsreich.

Wo sonst bekommt der geneigte Musikfan schon die ungewöhnliche und vor allem nie langweilige Mischung aus Film-Soundtracks („The Flintstones“, „1492 – Conquest of Paradise“), Schlager („Dschingis Khan“), irisch/britischen Traditionals („Celtic Ritual“, „History of Hamstede“) und sogar lupenreinem Rock („Leningrad“/Billy Joel, „Wind of Change“/Scorpions, „Made in Germany“/u.a. Klaus Lage/Wolfgang Niedecken) im harmonischen Zusammenspiel zahlreicher Instrumente auf die Ohren? Kein Wunder also, dass das Publikum reichlich mitsang und mitklatschte. Unter dem wie immer umsichtigen und erfahrenen Dirigat von Manfred Sebastian musste auch auf Klassiker wie „Toccata in D Minor“ (Johann Sebastian Bach) und „Erzherzog Albrecht Marsch“ nicht verzichtet werden. Als dann im Zugabenteil der von Manfred Sebastian eigens für Blasorchester arrangierte „Lantershofener Marsch“ den Winzerverein rockte, hielt es das begeisterte Auditorium eh nicht mehr auf den Plätzen.

Darüber hinaus hatte das Konzert nicht „nur“ Musik, sondern auch einiges an „Drumrum“ zu bieten: In der „Lantesche Küche“ gab es Deftiges auf den Teller und beim Birnenschnaps-Tasting wurde eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass das Lantershofener Nationalobst zu Hochprozentigem gebrannt nochmal so gut schmeckt. Passend zur Jahreszeit hatten Ludwig Klein und Franz-Josef Etten im Saal noch einen schmucken Maibaum gestellt – „ganz traditionell mit Micken“, wie die Musikfreunde augenzwinkernd attestierten.