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Allerheiligen

Von Erzbistum-koeln.de |

Ab dem 4. Jahrhundert ist ein Fest für alle Heiligen überliefert. Die frühen Christen gedachten am Sonntag nach Pfingsten aller Heiligen, denn sie waren vom Osterfest lange nicht wegzudenken. Dieser "Herrentag aller Heiligen" geht auf Johannes Chrysostomus zurück und wurde damals am Oktavtag von Pfingsten gefeiert. In der griechisch-orthodoxen Kirche hat sich dieser Festtermin bis heute erhalten. Das Leben der Heiligen wurde als Spiegel des Heilsgeschehens an Ostern verstanden. Ab dem 8. Jahrhundert verblasst der Zusammenhang von Ostern und dem „Herrentag aller Heiligen“ allmählich, sodass er zunächst in Irland am 1. November gefeiert wurde. Im Vordergrund stand nicht mehr das Osterfest, sondern die vergehende Natur: Anfang November begann in Irland der Winter und das neue Jahr. Irische Missionare brachten das neue Allerheiligenfest im 9. Jahrhundert auf den Kontinent. Der Termin von Allerheiligen passt auch deshalb in den Totenmonat November, weil sich der lebende Christ durch Jesus Christus mit den Toten verbunden weiß.

Im Jahr 835 setzt Papst Gregor IV. das Fest offiziell im Kalender fest. Die Kirche gedenkt an diesem Tag nicht nur der vom Papst heiliggesprochenen Frauen und Männer. An Allerheiligen wird auch jener Menschen gedacht, die ihren Glauben still gelebt und ihr Christsein konsequent verwirklicht haben.

Daraus ergibt sich eine erweiterte Definition des Heiligenbegriffs, die an das Verständnis der Paulusbriefe anknüpft. Auch Papst Franziskus nimmt in seinem Dokument "Gaudete et exultate“ (Freut euch und jubelt) dieses weite Verständnis des Heilig-Seins auf.