Versammlung forderte Gespräche über die Satzung
Bürgervereinigung griff tief in die Tasche
In Lantershofen steht die traditionsreiche Lambertuskirmes an. Vorab trifft sich ebenso traditionell die Bürgervereinigung zur Jahreshauptversammlung. Es ist eine reine Männerrunde, 66 der 273 Mitglieder waren am Samstag der Einladung in den Winzerverein gefolgt. Dort wurde ihnen der neue Vorstand präsentiert, der anlässlich einer eigenen Versammlung von 32 wahlberechtigen Männern im vergangenen Herbst gewählt wurde. Ein Prozedere, dass seit Jahren in weiten Kreisen des Vereins als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird. Die Meinungen gehen aber auseinander, der Vorstand hat das Thema bislang nur intern angepackt. Jetzt wird man sich mit der 40 Jahre alten Satzung beschäftigen müssen, einem Antrag von Karl-Josef Scholl auf Gründung eines Arbeitskreises wurde von der Versammlung mit deutlicher Mehrheit stattgegeben. Wie der Vorsitzende Erich Althammer mitteilte, plane aber auch der Vorstand eine Satzungsklausur. Wann die Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden, ist offen.
Was die Bürgervereinigung übers Jahr alles veranstaltet, fasste Harald Hess im Bericht des Schriftführers zusammen. Natürlich begleitet man Schützenfest und Kirmes, denn die Unterstützung der ausrichtenden Junggesellen-Schützen ist Satzungszweck der Bürger. Oktoberfest, Martins- und Familienwanderung, Teilnahmen an Karneval oder Adventmärktchen und eine Seniorenfahrt werden angeboten. Auch finanziell wird vieles unterstützt, berichtete Geschäftsführer Leo Mattuscheck. Mit mehr als 3.500 Euro wurde die Anschaffung von Uniformen für die Junggesellen bezuschusst, in die Feiern „1000 Lantesche Jahre“ flossen 1.000 Euro als Zuschuss für die Festschrift. Die Dorfchronik, an der in erster Linie Ex-Chronist Thomas Schaaf und sein Sohn Roland arbeiteten, wurde mit knapp 2.000 Euro gefördert. Und auch die Vereinigung „Lantesche für Lantesche“, die ein großes Blumenbeet im Ort anlegte, erhielt 500 Euro. Unterm Strich sank der in der Vergangenheit oft als viel zu üppig angesehene Kassenbestand im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 8.000 Euro. Die Kassenprüfer Dieter Seiwerth und Hubertus Gussone fanden keine Makel und bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung. Beide wurden in ihrem Amt wiedergewählt.
Die Bürgervereinigung blickte aber auch über den Tellerrand hinaus. So kamen die unterstützten Junggesellen-Schützen zu Wort, Hauptmann Tim Ley berichtete über die aktuellen Aktivitäten, aber auch über die die immer größer werdenden Anstrengungen, junge Menschen für die Traditionen der Gesellschaft zu begeistern. Hier seien auch alle Bürger gefordert, auf die Jugend einzuwirken, so Erich Althammer. Einen virtuellen Ausflug in die nahe Dokumentationsstätte Regierungsbunker gab es sozusagen als Zugabe. Museumsleiterin Heike Hollunder gab einen gut bebilderten Einblick in das Relikt des kalten Krieges, dass sich auch nach zehn Jahren immer noch großen Zuspruchs erfreut. Mit den einstimmenden Worten zur Kleiderordnung an den Kirmestagen endete die Versammlung nach zweieinhalb Stunden.